Ich bin also schwanger. Wie sag ich es ihm?
Ok, ich weiß, ich bin „drüber“. Und eigentlich gehör ich zu den ungeduldigsten Menschen und würde sofort einen Test machen. Aber dann wär da – die Wahrheit. Unausweichlich. Und weil ich den Test auch nicht zwischen Tür und Angel machen möchte, warte ich noch ein bisschen. Bis Donnerstag, dann ist das Semester vorbei und ich müsste nicht mit dem Wissen, schwanger zu sein, arbeiten. Klingt logisch, oder?
Test geholt, gemacht und – positiv!
Je nun, jetzt ist der Mann morgens auf einen Job gefahren, bis einschließlich Sonntag außer Haus. Anrufen steht außer Frage. Also natürlich telefonieren wir auch so, aber diese Nachricht via Telefon? No way. Dann würde ich ja sein Gesicht nicht sehen …
Also halte ich mich noch vier Tage geschlossen. Meine Schwester hängt bei mir ab und naiv wie sie ist, wundert sie sich noch nicht mal, warum ich das Bier, das sie mitgebracht hat, stehen lasse und auch meine Abendzigarette verschmähe. Wir gucken fern und reden über Belangloses. Eigentlich alles wie immer. Ich muss aufpassen, was ich sage, denn im Hinterkopf tickert die ganze Zeit: Ichbinschwanger ichbinschwanger ichbinschwanger…
Und wie hab ich es ihm jetzt verklickert? Als er Sonntag nach Hause kommt, steht lecker Essen aufm Tisch und ich kündige eine Überraschung an – aber er muss dafür ein Rätsel lösen.
Der erste Hinweis liegt, auf einem Zettel notiert, unter seinem Teller. „Die Überraschung wird erst im März ’11 geliefert“. Ich habe den Mann unterschätzt: er fragt gleich, ob ich schwanger sei.
Ich zwinge ihn trotzdem, erst mal, die weiteren Zettel zu suchen. Zu jeder Frage gibt es den Hinweis auf das Versteck des nächsten Rätsels. Für die neun Monate Schwangerschaft gab es je ein Rätsel. So was wie „1+1 = 3“ oder „Wir schlafen lieber jetzt, später könnte eng werden“.
Und gut, dass ich ihn nicht telefonisch informiert habe – DAS Gesicht war es wert!