Rückblick II: Die Geburt

ich hatte eine sehr genaue vorstellung davon, wie die geburt ablaufen würde: ich wache nachts auf, weil ich wehen habe. die veratme ich am zum seil umfunktionierten tragetuch. dann geh ich in die wanne. wenn die wehen dann stark genug sind, gehen der mann und ich mit unserer beleghebamme ins krankenhaus. die sagt freudig: juhe, der muttermund ist bei 5 cm. ich geh dann wieder in die wanne und atme das kind in die welt, das mir dann auf den bauch gelegt wird. nach dem ganzen procedere gehen wir zu dritt nach hause.

natürlich kam es anders. an guten tagen nenne ich es meine „zwei-in-eins-geburt“. immerhin kann ich jetzt mitreden, egal ob bei natürlicher geburt oder bei kaiserschnitt.

ich hatte mich vorher – im internet, öhöm – sehr wohl über wunschkaiserschnitt informiert. und dagegen entschieden. nicht aus märtyrermäßigem „haha, das schaff ich auch so“. sondern weil in den foren die mütter, die ebenfalls ‚vergleichen‘ konnten betonten, sie würden in zukunft lieber nochmal eine natürliche geburt haben. (wobei ich nicht weiß, ob deren kaiserschnitt dann wunsch war, oder, wie es medizinisch heißt, ’sekundär‘). und aus einer makabren neugier heraus. ich wollte wissen, worüber da geredet wird.

was mich positiv überraschte: mein körper kann so einiges. ich will nix beschönigen, aber auch nicht dramatisieren. der körper kann das. wenn auch nicht so wie gedacht. dank meiner beleghebamme und der beruhigenden anwesenheit des mannes konnte ich mich ganz auf mich konzentrieren. obwohl einiges schief ging, hätte ich vor einer weiteren geburt keine angst.

geglückt: dank hebamme und mann mich auf mich konzentrieren. und es war gut, die erste in meinem freundeskreis gewesen zu sein, die ein kind bekommt. so blieben mir geburtsberichte bis dahin erspart. ich weiß nicht, ob es mir immer glückt, mich da zurück zu halten, aber jede geburt ist anders und in den allermeisten fällen wird es gut.

gescheitert: den kaiserschnitt als das hinzunehmen, was es war: eine notwendigkeit. es ist schließlich total müßig, drüber nachzudenken, ob ich hätte länger durchhalten müssen, es im geburtshaus anders gelaufen wäre undundund. trotzdem tue ich das oft. kennt ihr diese träume, bei denen man kurz davor ist einen schatz zu finden, ein rätsel zu lösen, oder wenn ihr mehr harrypottermäßig sozialisiert seid, den schnatz zu fangen? und dann aufzuwachen, und zwar nicht am sonntagmorgen, sondern weil bagger durch euren vorgarten fahren? ein bisschen so ist das, wenn man einen kaiserschnitt bekommt, den man nicht wollte.

überschätzt: auch hier wieder die angst. hatte ich gar keine zeit mehr für. und dass man irgendwie einfluss auf den verlauf hätte.

unterschätzt: meinen körper. klingt komisch, ist aber so.

würd ich was anders machen: manchmal denk ich, es wäre schön, wenn das die generalprobe gewesen wäre. für mich war das wichtigste, das der mann und die hebamme dabei waren und ich das krankenhaus vorher schon gesehen hatte. alles andere lag schließlich nicht mehr wirklich in meiner hand, glaub ich.

22 Kommentare

Eingeordnet unter familie

22 Antworten zu “Rückblick II: Die Geburt

  1. oh ja, eine geburt so annehmen, wie sie nun mal war.
    hätte nicht gedacht, dass das so schwer fällt, auch, wenn eigentlich alles „gut“ gelaufen ist.
    aber halt anders als in der eigenen (wunsch-)vorstellung.
    schon am nächsten tag hatte ich ein gefühl von “ so. und das machen wir jetzt nochmal richtig.“

    ich hoffe einfach auf den 2.versuch…
    zur not gebäre ich einfach so lange, bis es mal so klappt, wie ich mir das vorstelle. basta.

    • hihi, ja genau…wirds halt ne volleyballmannschaft!

    • Nach dem 2. Kaiserschnitt wirds leider auch bei jeder weiteren Entbindung ein Kaiserschnitt. Mehr als 2 Versuche hat man also für eine Spontangeburt nicht.

      Jede 3. Entbindung, die im Geburtshaus beginnt, endet im Krankenhaus. Von daher bewahrt einen das Geburtshaus nicht zwangsläufig vor einem Kaiserschnitt.

      Ich kenn diese Zweifel auch, aber schlussendlich habe ich akzeptieren können, dass der Kaiserschnitt mindestens 1 Leben gerettet hat. Für mich ist eine Geburt gut ausgegangen, wenn Mutter und Kind gesund sind. Leider ist es in manchen (links-alternativen) Kreisen heutzutage wm vouge, nur dann von einem guten Ende zu sprechen, wenn spontan entbunden wurde.

      • ach, ich weiß. ich glaube auch nicht, dass minime schaden davongetragen hat. mich ärgert nur, dass ich die doppelte packung gekriegt habe (vor-geburt, nach-kaiserschnitt) und hätt mir das gerne erspart. und neulich sagte mir eine hebamme, in köln wirds auch wieder nach zwei kaiserschnitten probiert… aber ob ich dann noch ein kind wollte? mal sehen, was die zukunft bringt. und der begriff ’natürlich‘ in zusammenhang mit schwangerschaft und geburt, der bekommt von mir demnächst noch einen eigenen eintrag. so ein bullshit. ’natürlich‘, tja.

  2. naja, für minime wars so (mit doppelpackung) natürlich trotzdem besser.er durfte den startschuss geben, wurde von wehen anregend massiert und naja, dass er den kopf nun zuerst oben rausgestreckt hat, wird ihm dann vmtl auch irgendwann recht gewesen sein.
    dir und deinen nicht in erfüllung gegangen träumen und erwartungen vom „großen tag“ hilft das natürlich nicht.

  3. way_up_north

    Schade, das mit dem Hadern mit dem Kaiserschnitt! Hab ich jetzt auch schon öfter gehört. Ich selbst hatte übrigens auch einen sog. sekundären Kaiserschnitt, und ich hadere glücklicherweise gar nicht damit… kann sein, dass das daran liegt, dass Kaiserschnitte und komplikationsreiche Geburten in meiner Familie sehr verbreitet sind (ich selbst bin z.B. auch per Kaiserschnitt auf die Welt gekommen). Da hat es mich dann am Ende irgendwie dann gar nicht so überrascht, als die Hebamme sagte, dass das jetzt wohl ohne Kaiserschnitt nix mehr wird.

    Und ich ärgere mich schon über meine Schwangerschaftshebamme, die, als ich im Vorfeld von diesen Familiengeschichten erzählte, meinte, das würde gar nichts bedeuten und ich könne bestimmt ganz toll spontan gebären. Allerdings, von ganz vielen Frauen mit schnellen Spontangeburten habe ich gehört, dass das wohl in der Familie läge… Das scheint wohl die legitimere Erzählung zu sein, um das mal so “verbildet” auszudrücken.

    • ich wundere mich auch über mich selbst. aber ich hab halt felsenfest geglaubt: entspannt sein, das reicht. ich war immerhin so entspannt, dass zwischen ‚aua‘ und ‚der muttermund ist komplett auf‘ keine halbe stunde verging. das war dann wohl aber auch zu schnell… wie mans macht, macht mans falsch 😉

    • @way_up_north
      naja, deine hebamme hat das sicher einfach in der hoffnung gemacht, dich zum positiven denken bezüglich der geburt zu animieren.
      hätte sie gesagt: „uuuh, ganz übel. mit sicherheit wirst du auch einen kaiserschnitt bekommen!“ – wäre auch keinem geholfen gewesen, oder?
      eine komplikationsreiche geburt kann an sich ja auch gar nicht genetisch bedingt sein, sonst wären solche „frauen-linien“ ja schon längst ausgestorben.

      • way_up_north

        Kraehenmutter, genau sowas finde ich halt problematisch: Auf umfassendes Aufzeigen von möglichen Szenarien zu verzichten, nur um positives Denken zu erzeugen? Da wird werdenden Müttern ja herzlich wenig zugetraut…

        Zum letzten Satz mit dem Aussterben: Sorry, aber diese Argumentation überzeugt mich nicht. Nicht jede komplikationsreiche Geburt führt zum Tode eines der Beteiligten – glücklicherweise muss mensch es heute aber auch nicht unbedingt darauf ankommen lassen. Zu Zeiten meiner Urgroßmutter war das noch anders, die hatte mehrere Totgeburten. Bin auch sehr froh darüber, dass Oma es dann doch lebend geschafft hat, denn sonst wäre diese “Frauenlinie” tatsächlich damals schon beendet gewesen…
        (Ich weiß nicht sehr viel über Genetik und auch nicht, ob Vererbung hier tatsächlich eine Rolle spielen kann. Lasse mich auch vom Gegenteil überzeugen, aber nur wenn die Argumente auch stichhaltig sind.)

      • hm naja dazu fehlt mir jetzt der kontext, in welchem du das mit deiner hebamme besprochen hast. aber wenn jmd sagt: „in meiner familie hatten eh alle nen kaiserschnitt, ich bekomme sicher auch einen.“ , find ichs nur verständlich darauf erstmal mit „nein, dass hat nichts zu heissen, du kannst sicher vaginal gebären.“ zu antworten.
        sofern gesprächsbedarf besteht, muss man sich natürlich auch über einen kaiserschnitt unterhalten, aber von grund auf geht frau natürlich erstmal von einer physiologischen spontangeburt aus (so, wie sie in den meisten fällen ja auch erfolgt).

        es gibt meines wissens (welches natürlich auch begrenzt ist) außer krankhaften veränderungen der beckenform/des uterus/der kindlichen kopfform oder bestimmte hormonellen störungen (zb keine oxytocin-ausschüttung möglich) keine vererbbare ursache für einen kaiserschnitt. würde eines dieser dinge in deiner familie zutreffen, wüsstest du das sicher.
        konkrete quellen dazu kann ich leider keine liefern.

        interessant wäre ja zu erforschen, weshalb jeweils ein kaiserschnitt gemacht wurde.
        schon anhand der vmtl recht unterschiedlichen gründe ließe sich belegen, dass es dafür keine genet. disposition gibt. (außer halt: ein mütterlich-kindliches missverhältnis, sowas könnte dann tatsächlich vererbt werden, zb durch einen auftretenden diabetes in der schwangerschaft.)

  4. Käthe

    Habe ich genauso erlebt: das „allesrichtigmachen“ fängt mit der korrekten Geburt schon an.
    Und auf den „Natürlich“-Artikel freue ich mich schon mal, da habe ich auch eine Menge Meinung dazu! 😀

  5. also ich find es auch ungut, so zu tun, als sei die ’natürliche‘ ’spontangeburt‘ der normalfall. bei einer kaiserschnittrate in deutschen krankenhäusern von bis zu 40%. und ich glaube, wayupnorth hat sich damit lange genug beschäftigt. ich finde es schade, das immer noch jemand kommt und sagt, „na ja, also es hätte auch eine natürliche geburt werden können“. mir hilft das nämlich gar nicht, wenn eben doch einer gemacht wurde, und ich glaub anderen frauen auch nciht. warum wurde es dann keine? ich hab doch da nicht gelegen und gerufen „huhu, macht mal nen kaiserschnitt“? die hebamme, die meine ks-narbe nachbehandelt hat das sehr schön gesagt: hätte vielleicht werden können, aber wie wäre es dann mutter und kind gegangen? diese hebamme hat nämlich lauter kiss-kinder in der behandlung, die eben auf gedeih und verderb ’natürlich‘ geboren werden sollten. dann lob ich mir den kaiserschnitt, dank dessen es minime und mir verhältnismäßig gut ging.
    und im geburtsvorbereitungskurs wünsch ich mir auch mehr aufklärung. das muss ja keine abschreckung sein. aber mir hat man zum beispiel während der geburt versucht zu erklären, das man eine mikroblutuntersuchung machen könnte, und die herztöne auch über eine elektrode in minimes köpfchen abhören könnte (?). bei dem, was ich zwischen den presswehen mitbekommen habe, klang das wie „dann bohren wir dem kind ein loch in den schädel und gucken, ob es ihm noch gut geht, und dabei bleiben Sie mal schön ruhig liegen“. hätte ich vorher gewusst, was es mit diesen untersuchungen auf sich hat, hätt ich vielleicht zugestimmt. so dann halt nicht. ich könnte jetzt noch weiter ausholen, aber hier ist sicherlich nicht der ort dafür…

    • na gut, da kann ich mich nicht mit abfinden.
      30% kaiserschnittrate deutschlandweit (in einigen häusern mehr, in anderen weniger) finde ich persönlich nicht normal. das wir sicher irgendwann bei 50% ankommen werden, auch nicht.
      woher diese immens hohen raten kommen, wurde und wird nach wie vor ausgiebig erforscht, dass sie nicht notwendig sind, zeigen beispiele wie zb in den niederlanden, wo sie (inzwischen ja auch angestiegen) bei ca 15% liegt.
      das dies nichts mit der frau/mutter zu tun hat, dürfte klar sein (außer bei der sogenannten wunschsectio).
      das es sie am stärksten betrifft, ist natürlich das perfide an der sache.
      natürlich ist der kaiserschnitt eine tolle sache, wenn es darum geht, leben zu retten, dass streitet sicher niemand ab.
      aber warum wird er denn immer mehr benötigt, warum werden die geburten scheinbar immer riskanter?
      eine interessante frage, viele antworten und dann doch keine.

      für viele frauen bedeutet es ja eine herbe niederlage, wenn die hebamme/die ärtzin irgendwann kommt und sagt „ich denke, wir sollten umschwenken..“.
      die meisten sind bereit, auch nach vielen stunden schwerster wehenarbeit noch weiter zu kämpfen, machen alles (!) mit, was geht, geben mehr als als eigentlich menschenmöglich.
      umso enttäuschender, wenn diese ganze anstrengung nun scheinbar umsonst war.
      im nachhinein dann zu sagen “ ja ähm, also wenn du/er/sie das und das gemacht hättest, hätte es anders kommen können…“ ist daher quatsch und das war auch nie meine intention, ich würde es niemals wagen solch etwas dreistes zu tun.
      jede frau, die nach langem kampf für sich und ihr kind all ihren mut zusammen nehmen und entscheiden musste, das ganze im op zu beenden, kann mit recht stolz auf sich sein.

      ich sage nicht: „es hätte ja auch eine spontangeburt werden können…“, denn hätte/könnte hilft nun auch nicht weiter.
      es hätte auch ein mädchen/junge werden können, es hätte auch die sonne scheinen können, das kind hätte auch 1kg leichter sein können.. – hats aber alles nicht.
      die gründe, die zum kaiserschnitt führen sind vielfältig und haben nie etwas mit dem scheinbaren versagen der mutter zu tun. (sondern oftmals mit äußeren faktoren wie geburts“medizin“ statt geburts“hilfe, angst vor rechtlichen konsequenzen, dem erfahrungsschatz von hebamme/arzt…)

      nach einem kaiserschnitt sagen sicher so ziemlich alle beteiligten „es war eine gute entscheidung.“ eben weil es mutter und/oder kind sehr schlecht ging und man schlimmeres vermeiden wollte.
      aber aus angst vor kiss, alle frauen zu sectionieren finde ich auch daneben.
      jede geburtsform hat ihre vor- und nachteile.

      zur vorherigen aufklärung:
      ich empfinde eine vaginale geburt einfach als normal (s.o.), 70% der frauen werden sie erleben.
      natürlich sollten auch andere möglichkeiten je nach bedarf ausführlich besprochen werden.
      es ist schwer, einzuschätzen, bis wohin aufgeklärt werden muss.
      eine ableitung der kindl herztöne mittels kopf-elektrode ist heutzutage in den meisten häusern unüblich, ebenso wie zangengeburten kaum noch durchgeführt werden. muss ich sie im kurs deshalb trotzdem ausführlich erläutern? oder schüre ich damit ängste, die gar nicht nötig wären?
      eine mikroblutentnahme am kindl kopf ist auch selten (je nach haus), sollte ich sie erwähnen? kann ich im rahmen eines kurses solche ängste auffangen?
      was für menschen sitzen vor mir, wie ist ihr bildungsstand, was haben sie im leben schon erfahren, wo kommen sie her, wieweit haben sie sich informiert?
      es ist halt nie eine homogene masse, die alles gleich aufnehmen und verarbeiten kann.
      erzähle ich heute von vorzeitigen wehen, fehlt nächste stunde eine frau wegen vorzeitigen wehen. die anderen haben das thema schon längst wieder für sich als unwichtig abgehakt und vergessen.

      bis wohin betrachte ich die vor mir sitzende frau als erwachsenes, rational denkendes, autonomes wesen, dass klar dinge von sich abgrenzen kann und unter der geburt nicht ständig ans (von der hebamme beschriebene) worst-case-szenario denkt?
      oder ist sie dann doch als mutter mit großen ängsten um das wohl ihres kindes, furcht vor der geburt, dem neuen großen unbekannten was da auf sie wartet, lieber nur mit positivem input vollzustopfen, in watte zu hüllen, in der hoffnung, alles schwierige möge sie nicht ereilen?

      beschränke ich mich auf den „normalfall“, also dass, was die meisten mütter wohl erleben werden…?
      dass das keiner frau gerecht werden kann, da keine ein normalfall ist, ist klar.
      genauso klar ist aber, dass nicht alle eventualitäten abgedeckt werden können, frau nicht bis in jedes detail alles erklären kann, schon allein aus zeitgründen.

      so, zu lang, es reicht, hoffe, du verstehst, was ich meinte?
      ich wollte niemanden angreifen, im leben nicht.

  6. liebe gluecklichscheitern,
    meine geburt ist genauso verlaufen, wie ich sie mir vorgestellt habe. leider habe ich mir im vorfeld nix entspannendes, tiefgreifendes vorgestellt sondern einen medizinischen riesenaufwand… wurde es dann auch. püppi musste auf teufel komm raus eine spontangeburt werden, weil ich mir auf gar keinen fall den bauch aufschneiden lassen wollte. also jetzt nicht wegen der natur, sondern, weil ich mir das noch weniger vorstellen konnte. püppi lag mit dem po nach unten. hat ganz gut geklappt, fand ich alles trotzdem irgendwie unlustig und im nach hinein blöd. ich war vermutlich auch die bestaufgeklärteste gebärende im ganzen krankenhaus weil ist ja dann ne risikogeburt. kann ich nur jeder anderen wünschen, die aufklärung, nicht das risiko. in unserm geburtsvorbereitungskurs wurde das mit dem kaiserschnitt ganz klar angesprochen, wann, warum, wie, usw. und das in ner antro-klinik, die lieber keinen machen, wenns geht. und auch der ganze technische kram… wenn das gefehlt hätte, darüber wäre ich dann auch traurig/wütend…
    ich glaube, minime und du, ihr habt das ganz hervorragend für euch gelöst. prinzipiell hat eine geburt; egal wie, das potential, traumatisierend zu wirken glaube ich. also vielleicht gibt sich das ja noch mit der grübelei? wenn du noch öfter drüber sprichst? wünsch ich dir sehr, weil ihr habt das toll gemacht. wie schön das es euch (überwiegend) gut geht

    liebe krähenmutter,
    o doch, es gibt genetische/familiäre gründe, das geburten kompliziert laufen/abgebrochen werden müssen und die müssen nicht krankhaft sein. meine schwiegermutter hat ein sehr kleines becken, da passt einfach kein kind durch. das war bei ihrer mutter schon so, und bei deren schwiegermutter auch, so ergab sich eben ein noch kleineres becken bei ihr. das ist keine krankheit, aber durchaus ein grund, für nen kaiserschnitt.
    ich finde, die hebamme sollte das ernst nehmen. die richtige ansage wäre sicher eher: wenn du möchtest, versuchen wir das zuerst und den kaiserschnitt können wir dann immer noch machen. ist doch scheißegal aus welchen gründen die gebärende denkt, das klappt nicht, ein „natürlich kannst du das“ sorgt vielleicht vor der geburt für mehr optimismus, aber wenn dann doch ein kaiserschnitt gemacht werden muss, fühlt sich die mutter vielleicht wie eine versagerin. auch ein grund unglücklich mit der hebamme zu sein, selbst wenn die das gut gemeint hat.
    trotzdem ist es auch gut, wenn die hebamme uns das gefühl gibt, das schon für uns richtig zu machen.

    schon wieder ein roman, entschuldigt, unsichtbares

    • so, jetzt fasse ich mich aber mal kurz.
      ein verengtes becken ist vererbbar, zähle ich aber nicht zum physiologischen, eben, weil es verengt ist.
      so etwas ist aber ziemlich selten und wird so gut wie immer im voraus erkannt.
      dass dann die hebamme nicht sagt “ aaach, kein ding, das kommt trotzdem spontan“ ist ja wohl klar.
      aber bei jeder frau von vornherein zu sagen „hmmm, naja, also versuch mal ne spontangeburt, aber ob das so klappt…“ kann nun auch nicht der weg sein.
      schön haste gesagt: „jede geburt hat das potenzial traumatisierend zu sein“ und jeder satz der hebamme kann dann (nicht nur im nachhinein) doch genau der falsche sein.

      find ich übrigens hammer, dass du dein kind in beckenendlage spontan bekommen hast – respekt!
      hattest da sicher im vorfeld gegen einige mauern anzurennen, oder?
      wüsste nicht, ob ich mich auch so entschieden hätte…

  7. liebe krähenmutter, danke für deinen ausführlichen kommentar. zunächst mal (an alle): mir ging es in dem artikel nicht darum, meine geburt zu verarbeiten. das mache ich natürlich, ein bisschen holprig war es eben. aber ich wollte durchaus auch sagen: körperlich war das alles zwar auch nicht schön im engeren sinne, aber machbar. das hat mich sehr beeindruckt, ist also etwas, was ich positiv mitnehme. aber ja, ich finde, es sollte mehr aufklärung vorab erfolgen. ich habe ja mein kind nunmal in deutschland und nicht in den niederlanden bekommen. wenn hier also die kaiserschnittrate bei gut einem drittel liegt, sollte man das in den vorbereitungskursen auch so kommunizieren. und auch mal sagen: selbst wenn es bei mutter und kind nicht um leben und tod geht, kann auch eine geburt, die mit kaiserschnitt endet, eine ‚gute‘ geburt sein. eben die bessere alternative zu anderen folgen, einer zu lange dauernden, erschöpfenden mit anderen komplikationen ausgehenden spontangeburt.
    und wenn diese aufklärung nicht von hebammen erfolgt, suchen sich werdende mütter – wie ich – halt sämtliche geburtsberichte in den einschlägigen foren. und DAS kann ja nun nicht die basis für einen optimistischen blick auf die geburt gelten.
    und ich konnte während der geburt nun mal nicht beurteilen, ob das jetzt medizinisch notwendig ist, was die alternativen sind, undundund. weil ich zufällig mit anderen dingen beschäftigt war. da wär es schön, sich auf die anwesenden medizinischen fachkräfte verlassen zu können.
    und letzten endes glaube ich – um damit vielleicht abzuschließen – dass hier nicht das richtige forum ist, das pro und kontra von kaiserschnitten und ihrer medizinischen sinnhaftigkeit zu diskutieren.
    subjektive eindrücke und kommentare sind aber natürlich weiterhin erwünscht.

    • way_up_north

      ich hätte jetzt eigentlich relativ viele kommentare zu dem was krähenmutter da (auch) zu meinem post geschrieben hat, weil ich mich teilweise auch echt angegriffen fühle (z.b. wurden meiner hebamme und mir hier auf polemische art und weise sätze in den mund gelegt) und auch echt falsch verstanden. verstehe aber gut, dass du,melanie, diese diskussion an diesem punkt für beendet erklären willst.
      nur noch abschließend als info für krähenmutter: ich lebe im ausland, hier liegt die kaiserschnittquote bei 22% und frau wird vor, während und nach der geburt hauptsächlich von hebammen betreut (anstatt z.b. von gynäkologInnen). in diesem kontext fand das gespräch mit der hebamme statt, unter vier augen. (inhaltlich hat sie zu dieser gelegenheit übrigens was ganz anderes zu der beckenvermesserei gesagt als du, krähenmutter, und diesbezüglich glaube ich tatsächlich eher ihr als medizinische fachperson)

  8. bei sohn¹ hatte ich auch eine halbe geburt hinter mir, als dann doch ein ks gemacht werden mußte. ich hatte im nach hinein sehr damit zu kämpfen und fände es auch jetzt, nach 3,5 jahren noch immer wichtig im geburtsvorbereitungskurs über die möglichkeit eines kaiserschnitts zu sprechen. ich hab damals immer gesagt, wenn einer gemacht werden müsse, ist das gut so. was aber dadurch entstehen KANN wußte ich nicht.
    in österreich gibt es keine nachsorge durch eine hebamme. möchte man das, zahlt man dafür. bei sohn² war es mir unglaublich wichtig eine eigene hebamme, während und nach der geburt zu haben. kostete uns rund 1000 € und das war es wert. für den fall eines kaiserschnitts, hatte ich mit der hebamme bestimmte dinge vorher besprochen. zum beispiel, daß man mir mein kind noch im op saal gibt. wenigstens kurz. und nicht erst nach 1,5 stunden, wo es nicht mehr trinken wollte und danach 12 stunden schlief.
    wenn freundinnen schwanger werden, rate ich ihnen, ihre vorstellungen ebenfalls mit ihrer hebamme zu besprechen oder aufzuschreiben und mit der hebamme im krankenhaus abzuklären.
    im vorbereitungskurs sollte einfach deutlich gemacht werden, daß es wodurch auch immer zu einem kaiserschnitt kommen und man dennoch frau der lage bleiben kann. ich fühlte mich einfach komplett überrant und fremdbestimmt.

    ach gott, so viel wollt ich nun auch wieder nicht dazu schreiben. jetzt lass ich es so stehen.

    • danke, dass du das aufgeschrieben hast! ich finde jedenfalls, man sollte es offen kommunizieren – ist ja kein weltuntergang, wenn man weiß, warum einer gemacht wird. immerhin können wir glücklich sein, dass es die methode gibt.

  9. Pingback: beckenendlage: „diagnose“ und wendeversuch « unsichtbares

  10. hallo, toller artikel, toller blog! vor allem dein artikel zur selbstbestimmten geburt hat es mir angetan. meine lief sehr ähnlich ab und das hadern wird immer besser. mich würde es total interessieren wie geburt 2 bei dir ablief und wie es dir jetzt mit den beiden geburten geht vielleicht auch via mail? beste grüße d.

  11. Irgendwie komisch die Verlinkung wenn man auf meinen Namen Damasco Verde klickt, hier ist mein eigentlicher Blog (ich ziehe definitiv NICHT an den stadtrand von berlin wie es aussieht wenn man auf einen Namen klickt, haha) http://lebensgemeinschafthackenow.wordpress.com/

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