so, die erste arbeitswoche ist rum! es war toll. das übliche semesteranfangschaos – ich hab ein, zwei ‚brände‘ gelöscht und muss mich um einen gast kümmern, der nicht so leicht erreichbar ist. manchmal frag ich mich, wie die leute an den unis vor zeiten des internets gearbeitet haben. vermutlich haben sie öfter telefoniert, soll ja auch – theoretisch – möglich sein. oder briefe schreiben. brauchen auch nur max. zwei tage, manche mail erreicht auch nicht schneller ihre_n empfänger_in.
und ich bin direkt mal über mich hinaus gewachsen. das mag für die erste arbeitswoche seltsam klingen, ich meine das aber nicht inhaltlich. eher charakterlich. ein gutes gefühl, dass man noch lernfähig ist in dieser hinsicht!
ansonsten bin ich mitten im stress, aber im guten stress: hier einen vortrag vorbereiten, da für eine konferenz anmelden, seminar gestalten undundund. ich habe ja in den letzten zwei jahren gelernt, auch produktiv zu prokrastinieren. also wenn schon nicht an der diss arbeiten, dann an etwas anderem, spannenden. inzwischen hab ich das perfektioniert, die doktorarbeit schreibt sich dadurch natürlich nicht schneller.
und immer wieder die einsicht: an der uni wird auch nur mit wasser gekocht. das lass ich heute mal so stehen und schreibe irgendwann mal ausführlicher darüber. ich finde die arbeit dort ja immer noch am spannendsten von allen möglichen, vorstellbaren arbeitsplätzen. aber trotzdem hat es viel glanz und gloria verloren.
und hier der ’soundtrack‘ zu meiner ersten arbeitswoche: back to work! (warum tumblr daraus ein ‚video‘ gemacht hat weiß ich auch nicht…)
minime strahlt mich an, wenn ich nach hause komme – alleine dafür lohnt es sich nochmal, für ein paar stunden das haus zu verlassen. wenn ich im büro oder bibliothek sitze, schwanken meine gedanken zwischen „wow, jetzt hast du zwei stunden nicht an dein kind gedacht – schlechte mutter“ und „der schläft aber heute lange“ – um dann festzustellen, dass er ja gar nicht da ist. phantomschmerzen, gewissermaßen. zu hause robbt er grade in blitztempo rückwärts übers parkett. ist man mal ein paar tage arbeiten…
und zwischendurch versuche ich immer wieder daran zu denken, auch mal luft zu holen. mich nicht zu ärgern, dass ich so viele bücher, die ich lesen möchte, nicht lesen kann. dass die wissenslücken vermutlich immer größer bleiben, als der wissensstand. nicht in dieses hamsterrad von „abstract schreiben, vortrag halten, artikel schreiben auch wenn es nur entfernt mit meinem thema zu tun hat“ zu verfallen. mich statt dessen auf ein paar sachen zu fokussieren und dafür zwischendurch das internet internet sein lassen, lieber mal mit menschen reden und mich in gelassenheit üben. leben, eben.
gratulation zur ersten arbeitswoche! wie schön, dass es dir gut tat. und die phantomschmerzen, die kenn ich, werden schnell weniger, angeblich….