neun monate hab ich minime in meinem bauch herumgetragen. die hälfte davon von mir und der außenwelt beinahe unbemerkt. neun monate ist er bald alt. ihr wisst, was jetzt kommt: wie die zeit vergeht!
mein leben hat er ganz schön umgekrempelt. habe ich anfangs darauf beharrt, dass ich jetzt neben allem anderen, was mich so ausmacht, eben auch noch mal so ‚mutter‘ bin, sehe ich langsam ein, dass schon ganz schön vieles anders ist. wenig davon bedaure ich wirklich. die wochenenden eben fehlen schon in meinem energiehaushalt, aber gut, da könnten alle eltern einen club aufmachen.
und nachdem ich nun gut 30 jahre im mittelpunkt meines lebens stand, kommt da jetzt konkurrenz:
am anfang war er dieses häufchen leben, viel schlafend, viel essend. ich konnte schwer einschätzen, was er wahr nimmt. ob es ihm was ausmacht, ob ich ihn auf den arm nehme, oder der mann, oder sonst wer. er wirkte insgesamt sehr ausgeglichen. was ihn besonders machte? die haare und die spuckerei. mensch, entstanden da wäscheberge, weil ich ihn und mich mehrfach täglich umziehen musste. jeder entwicklungsschritt schien ein persönlicher erfolg: lächeln, artikulierte geräusche, eine leichte drehung zur seite – ich hätt am liebsten die ganze bekanntschaft informiert.
9 monate also ist er bald alt. der sechste zahn ist unterwegs, windelgröße 4+, er robbt sich durch die wohnung und greift nach allem, was nicht kindergeeignet ist. sein lieblingslied ist ‚der pillipallipubs‘ vom album krümelmucke. lieblingsessen scheinbar wollmäuse. und der obstgetreidebrei am morgen. das schlafen gehen ist noch regelmäßig mit weinen verbunden, obwohl es sich langsam bessert: manchmal schläft er bei seinem fläschen einfach im arm ein. goldene momente. ebenso wie das glucksen beim kitzeln oder guckguck spielen.
vieles schönes neues in meinem leben. ich gewöhn mich langsam dran. langsam.
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