Analoge Phase

alaaf ihr pappnasen! meine lange abwesenheit von diesem ort hatte keinen nennenswerten grund – ich habe schlichtweg wenig zeit im internet verbracht. und wenn dann die möglichkeiten meiner facebook-seite genutzt, kurz mal laut zu geben. es ist mit dem bloggen ähnlich wie mit sport: je länger man es nicht tut, desto größer ist dann die überwindung, wieder loszulegen. oder so. hier also ein kleines update:

job: auf einer konferenz gewesen mit vielen tollen feministinnen. im ausland, wo sonne scheint. ein bisschen urlaub vorgeschoben, eine woche ohne minime. die atmosphäre auf der konferenz hat mich ein bisschen für den frust der letzten wochen entschädigt. trotzdem bin ich unsicher, ob ich im wissenschaftssystem bleibe. grade der unmittelbare vergleich der jobsituation von mittelbauleuten hier und in den usa war erschreckend. nicht, dass dort alles friedefreudeeierkuchen wäre. aber ein bisschen rosiger. vielleicht.

Konferenz

minime: steht, trippelt an der hand, nur mit dem hinsetzen klappt es noch nicht so gut – da wird schlicht geweint, wenn das stehen zu anstrengend wird. lacht und jauchzt. nimmt alles auseinander, was er in die hände bekommt. räumt alles aus aber nicht wieder ein. am liebsten die spülmaschine. sammelt blaue flecken. ist gerne in gesellschaft, unter leuten kann er sich auch prima alleine beschäftigen. darum wieder ein plädoyer: mehr öffentlicher raum! es gibt hier einige ‚kindercafes‘, und wir genießen es dort sehr – ein paar kinder sitzen immer in der spielecke, es gibt spielsachen für alle altersgruppen und als eltern können wir in ruhe kaffee trinken. aber das geht natürlich ins geld. wir brauchen ja nicht viel – nur platz zum spielen und abhängen mit anderen. kinderbetreuung immer noch nicht gesichert. haben ja auch noch 6 wochen…tageseltern in köln haben es scheinbar nicht nötig, vollzeit zu arbeiten (und wer kann es ihnen verübeln, ich habe verständnis für alle, die tagsüber mit kindern arbeiten, dass man das nicht länger macht, als für die gesundheit erträglich). kita-plätze sind mit geschwisterkindern voll. und von der zweiklassengesellschaft, die sich da auftut, will ich mal nicht reden: eine städtische kita wäre relaitv günstig zu haben. die privaten sind da sehr unterschiedlich. und tagesmütter fast unbezahlbar. wer geht da wohl arbeiten und wer bleibt zu hause, weil man ja das verdiente geld nicht direkt ner tagesmutter weiter geben will? statt studienproteste (500 euro im semester) elternproteste! (500 euro pro monat sind da noch günstig) wer macht mit?

minime und sein lieblingsspielzeug

me: auf und abs. versuche immer, im jetzt zu leben, nicht zu viel an zukunft zu denken. nicht weil ich da pessimistisch drein blicke, sondern weil mir das ungewisse grade nicht passt. eigentlich ein sehr unüblicher charakterzug meinerseits. geglückt: wieder fast regelmäßig klettern gehen, minime inklusive. mit mehreren leuten ist das echt kein problem, wer pause hat, kümmert sich mal ein paar minuten ums kind. war ein riesenspass. schön, dass das alte leben nicht auf der strecke bleibt. urlaub in sicht.

selbermachen: in sachen häkeleien geht es gut voran. inzwischen kann ich sogar muster. die werden zu granny squares und die dann zu den unterschiedlichsten sachen. in der vorstufe sieht das dann so aus:

ach, und in meinem dawandashop kann man jetzt meine kinderwagenketten auch käuflich erwerben:

Kinderwagenkette

nix neues: was dieses projekt angeht war ich sehr undiszipliniert. aber habe auch etwas – vermutlich recht – banales fest gestellt: das meiste geld gebe ich nicht für dinge aus, die hinterher im schrank, in der wohnung oder sonstwo stehen. sondern für alles, was ‚fließt‘: essen und trinken unterwegs, erlebnisse, (fort)bildung, reisen usw. dinge, an denen ich auch am wenigsten sparen will. klamotten habe ich mir in der zeit nicht gekauft, habe ich doch den ehrgeiz, mir den nächsten pulli selber zu machen…ach ja, etwas was ich mir für den fall merken muss: damit, eine mütze oder einen schal zu machen, wenn es schon kalt ist, macht wenig sinn. ist dann eher im sommer fertig. also arbeite ich jetzt antizyklisch.

soo, jetzt möchte minime die reisszwecken auskippen, ich bin dann mal wech

 

4 Kommentare

Eingeordnet unter familie

4 Antworten zu “Analoge Phase

  1. Hallo Melanie,
    Zu dem Tagesmutter-Dings (von wegen unfinanzierbar) ist mir was eingefallen. Hast Du Dich schon mal nach einer Förderung vom Jugendamt erkundigt? Viele Kommunen machen das, weil sie den Krippenausbau eh nicht gestemmt kriegen. Bei uns nennt sich das „Wirtschaftliche Jugendhilfe“ ist beim Jugendamt zu beantragen (Bedingung: Berufstätigkeit beider Eltern) und am Ende zahlt man das, was man für einen Platz in der städtischen Kita auch zahlen würde… Oder gibt es das bei euch gar nicht? Die Tagesmütter müssten sowas doch wissen, oder? Gruß, Tula

  2. Carola

    Ein Kommentar zum Thema aus meinem Familienmanagement-Unternehmen:
    https://plus.google.com/106476615921969950084/posts/HzRwuoPqC2n

    Und: „elternproteste! wer macht mit?“ Würde schon längst gern eine Plattform zum Thema organisieren. Elternberichte sammeln. Auch um die immer privat bewältigten Situationen mal öffentlich zu machen. Hunderte oder Tausende davon – und dabei die Eltern vernetzen. (Situationen schildern, die nicht selten auch berufliche Rückzüge einschließen, die auf fehlende oder qualitativ schlechte Betreuung zurückgehen).

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