Treiben lassen

so, ging dann doch schnell rum, die arbeitszeit. jetzt noch offiziell urlaub und dann – ziemlich voraussichtlich, weil wer stellt jetzt noch zum 01.08. ein? – erstmal arbeitslos. ach ne, arbeitssuchend heißt das ja. und was man da nicht alles machen könnte? sprachkurse, fortbildung, bwl für dummies. wochenlang hab ich überlegt, wie ich die zeit rumkriegen könnte, damit auch was nettes im lebenslauf steht. und soll ich euch sagen, wofür ich mich entschieden habe?

für nichts. ich nutze diese zwangspause schlichtweg dazu, auf mehr sonne zu hoffen um im park rumzuliegen. um mit minime nachmittags in den zoo oder ins schwimmbad gehen zu können. oder es ihm nachzutun: wie ein zenmeister kann er im sandkasten sitzen und den sand haken. 

ich mein, wann werde ich wieder mal die möglichkeit haben, nichts zu tun? wenn der vollzeitjob kommt, das zweite kind? also wünsch ich mir schlichtweg besseres wetter und schaue dem kind beim wachsen zu: es läuft, klettert auf alles was erreichbar ist und sagt ‚mama‘. ja ok, baba auch manchmal. er kuschelt jetzt auch mal von sich aus und beisst mir in die schulter (natürlich liebevoll). 

ich lese mein bücherregal und das internet leer. ich fahre meinen frischgeschlüpften neffen besuchen und hoffe ein tonbandgerät zu finden, mit dem ich die lebensgeschichten meiner omas aufnehmen kann.  und strafe jede_n die fragt, ob minime denn auch bei der tagesmutter bleibt mit bösen blicken. wann soll ich mich denn sonst mal ausschlafen???

also, wünscht mir schönes wetter und dass der optimismus auch anhält, wenn aus dem einen monat zwei oder drei oder fünf geworden sind…

17 Kommentare

Eingeordnet unter familie

17 Antworten zu “Treiben lassen

  1. ich habe mir die ganze zeit sorgen gemacht, dass du mit ende des vertrags deinen anspruch auf die tagesmutter verlierst, aber dann ist ja gut! ich gratuliere zu deiner entscheidung und wünsche dir fröhliches nichts tun…

    • nee, so lange man zumindest als arbeitssuchend verwaltet wird (und das bin ich ja definitiv), ist alles gut…was sollte ich denn auch machen, wenn dann doch ein jobangebot kommt -bis man den kleenen dann wieder irgendwo untergekriegt hat…nur die kosten tun natürlich mit algI doppelt weh, aber jut – erstmal warten!

  2. Super Entscheidung, finde ich, mal ein bisschen diesem Leistungswahn zu entkommen, mit dem noch die letzte freie Zeit zwangsoptimiert wird. Im Übrigen ist der Drang, irgendwas zu machen, zumindest bei mir bereits so verinnerlicht, dass ich zunächst richtig Schwierigkeiten hatte, die freien Mußestunden einfach mal zu genießen, anstatt sie mit Grübeln, Aufräumen und tausend Haushaltsdingen zu verbringen. Ich habe nun noch den Luxus von ein paar Wochen Kinderkrippe ohne Erwerbsarbeit (minus Schließungszeit im August natürlich) bis der Job nach der Elternzeit wieder losgeht. Zeit zum Lesen, Rumsitzen, Leute zum Plaudern treffen und seit neuestem auch zum Bloggen, ein lang geplantes und erst durch die freie Zeit möglich gewordenes Projekt. Ich wünsche dir viel Spaß & Optimismus & Sonnenschein und entspannte Stunden mit dem Kleinen.

  3. Danke Dir! Stöbere grade durch Deinen Blog, sieht gut aus 🙂

  4. Das ist doch mal gelungener Optimismus 🙂
    Es ist erfrischend mal von jemandem zu lesen, der nicht immer alles gleich dunkler scheinen lässt als es in Wirklichkeit ist. Ich freu mich das Du so positiv auf die kommende Zeit schaust und Dir vorgenommen hast, diese zu genießen. Ich wünsche Dir gutes Gelingen und wer weiß was für ein klasse Job sich bald aufzeigen wird. 😉 Jedoch hoffentlich nicht allzu bald, damit Du das Nichtstun auch ausleben kannst.

  5. Super Einstellung, von der ich auch noch etwas lernen kann. Ich wünsche Dir, dass Du Deine „freie“ Zeit genießt (Du hast ja viele schöne Dinge vor, viel Spaß damit!). Oft kommen einem während solcher Phasen ja auch noch mal ganz neue Ideen davon, was noch alles möglich wäre im (Berufs)leben.

  6. ich hab ein tonbandgerät. es ist silber und rustikal mit kassette. wenn du magst, schick ich es dir.
    v

  7. Selma

    Um Deinen Optimismus zu unterstützen: Es ist ein riesengroßer Vorteil für die zukünftigen Arbeiter, dass Du sofort verfügbar sein kannst ohne Kündigungsfrist! Das war bei mir nämlich sehr vorteilhaft gegenüber den anderen Bewerbern, als ich nach immerhin sechs Monaten (die ersten drei Monate waren schön, danach hatte das Nichtstun seinen Reiz verloren) endlich meinen nächsten Job ergatterte.
    Ich muss aber gestehen, dass ich in dieser Zeit der Krippe weiter vorspielte, dass meine Elternzeitvertretung noch nicht geendet hat und ich weiter arbeiten gehen würde. Ich habe befürchtet, dass die Erzieherinnen komisch reagieren und es unfair gegenüber den anderen berufstätigen Eltern finden. Wie machst Du das? Hast Du Dich gegenüber der Tagesmutter schon „geoutet“?
    Andererseits konnte ich doch nichts dafür, dass ich nicht zu exakt dem Zeitpunkt einen neuen Job finde. Ist ja nicht so als lägen die auf der Straße 😉 Am Anfang habe ich mein Arbeitssuchend-Sein sehr genossen, aber nach ein paar Monaten und der gefühlten hundertsten Frage meiner Gegenüber, was ich denn so mache, schrumpfte das Genießen dann auf ein schlechtes Gewissen und dann auf ganz viel Initiativbewerbungen, denn ausgeschrieben ist ja nur wenig. Und es hat geklappt! Arbeitssuchend sein, gerade wenn man gut ausgebildet ist, ist heutzutage immer noch ein Tabu, die Leute gucken dann immer betreten und wissen nicht was sie sagen sollen.
    Genieß die Zeit, Du hast ja sogar glücklicherweise den Sommer erwischt.

    • danke für den kommentar, der mir mut macht! ich hau ja gern im vorraus auf die kacke und hab natürlich angst, dass ich den optimismus doch schneller verliere als erwartet. die tagesmutter weiß bescheid, und ich finde das gar nicht problematisch. ich bin ja arbeitssuchend und sollte ich kurzfristig eine stelle bekommen und dann nicht antreten können, weil wir in sachen kinderbetreuung wieder bei null anfangen können? ich finde das auch keineswegs unfair, weil ich ja eben arbeiten will. punkt. von daher – jetzt muss der sommer nur noch zum sommer werden!
      ps: hast du deine neue stelle also per initiativbewerbung bekommen? auch das würde mut machen…

      • Selma

        Ja, habe ich. Auf die groß ausgeschriebenen Stellen gibt es meist soviel Mitbewerber, das stehen die Chancen oft nicht so gut. Und es kommt einfach darauf an, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Viele Arbeitgeber schauen sich erstmal die „Initiativbewerber“ an bevor sie die Stelle ausschreiben und dann 100 Bewerbungen auf ihrem Tischhaben.
        Ich muss auch zugeben, dass ich mein Kind immer weggelassen habe auf meinem Lebenslauf (durchs Studium konnte ich sie gut verbergen), um meine Chancen zu erhöhen 😦 und habe dann beim Gespräch nach Gefühl entschieden, ob ich sie erwähne oder nicht. Komischerweise hat es dann bei dem Gespräch geklappt, wo ich sie erwähnt habe, weil beide Chefs selber Kinder hatten und es sogar vorteilhaft fanden (ist aber auch soziale Arbeit).
        Ich versuche gerade einen Jobwechsel und viele Stellen sind so kurzfristig ausgeschrieben, dass meine sechswöchige Kündigungsfrist total nachteilig ist. Kurzfristig verfügbar zu sein ist also super!
        Wieviel Bewerbungen hast Du denn schon geschrieben?

      • tja, bis jetzt hab ich mir den luxus gegönnt, mich wirklich nur auf stellen zu bewerben, die passen wie faust aufs auge. aber das wird sich ab jetzt ändern. insgesamt vielleicht 10 (ohne überhaupt zum vorstellungsgespräch eingeladen worden zu sein)…

  8. Ich mag deine optimistische Einstellung! Genieße die freie Zeit solange es geht und lass dir bloß nichts einreden weil du trotz momentaner Arbeitssuche den Betreuungsplatz in Anspruch nimmst. Zum einen ist ja der Kontakt zu anderen Kindern sicher auch für dein Kind gut, zum anderen wäre es ja Wahnsinn bei der aktuellen Betreuungslage dann kurzfristig einen neuen Platz finden zu wollen, falls du eine Stelle gefunden hast (ganz abgesehen davon, dass der Kleine sich ja dann auch wieder neu eingewöhnen müsste).

    Unsere beiden sind ja fast gleichalt, „Mama“ sagt meine Kleine jetzt auch, fängt an zu klettern, kommt kuscheln und so weiter… Abgesehen von den sich häufenden Trotzanfällen eine wirklich schöne Zeit. 😉

    • jaaa, ich genieße die zeit mit minime grad auch richtig. jetzt kann man halt auch wirklich zusammen spielen und auch die kommunikation klappt ganz gut. und durchschlafen ist inzwischen die regel (mit ca. ausnahme 2x die woche…) so dass man sich tagsüber auch nicht nur fühlt, als sei man vom trekker überfahrn worden!

  9. Pingback: … ich räum dann mal später auf | cloudette.

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