Einschlafen. Durchbruch

ich war immer zu inkonsequent für irgendwelche einschlaftrainings. also fürs kind. ich schlafe bestens. ich dachte: es ist zu klein, um zu verstehen, dass ich da bin, wenn auch in einem anderen zimmer. und ich dachte: wenn es halt so funktioniert, auch gut. ’so‘ hieß: kind wird bettfertig gemacht (zähne putzen, windel wechseln, schlafanzug an), bekommt sein fläschchen und dann legen wir uns zu zweit ins gästebett. dort warte ich, bis minime eingeschlafen ist und trage ihn dann rüber in sein bettchen. das dauerte an guten abenden 15 minuten, an schlechten so, naja anderthalb stunden…kann man machen, wenn zwischendurch jemand da ist, der eine ablöst. zudem bin ich in letzter zeit mal neben minime eingeschlafen. und eigentlich wollte ich die zeit abends auch noch gut für mich nutzen: mit häkelnstrickennähen, lesen, vielleicht sogar doch noch meine doktorarbeit beenden…nicht dran zu denken, wenn man nach 30min. in der dunkelheit liegen erst mal wieder ne runde joggen müsste, um den kreislauf in schwung zu bringen.

nun, der herzensmensch ist in zukunft beruflich öfter mal außer haus. das heißt, dass zubettgeh-ritual ist dann öfter mal mir überlassen. nachdem ich letzte woche abends wieder mal neben minime im bett lag und mir von ihm eine stunde die haare fingerkämmen ließ, hatte ich die schnauze voll. ich füllte minime sein fläschchen auf, holte mein notebook, drückte dem kind das fläschchen in die hand und legte es in sein bett. ich setzte mich daneben aufs gästebett und fing an zu surfen. jawoll! das machen wir seitdem jeden abend so. OHNE PROTESTE! ja, das kind verlangt danach, alleine direkt in sein bett gelegt zu werden. nach 10 minuten schläft er friedlich und ich habe sogar immer noch akku – zwei fliegen mit einer klappe geschlagen: kind schläft, ich habe das internet leer gelesen wenn ich aus dem kinderzimmer komme und kann mich wichtigeren dingen widmen.

und es hat nur zwei jahre gedauert… gute nacht!

15 Kommentare

Eingeordnet unter familie

15 Antworten zu “Einschlafen. Durchbruch

  1. Sabine Saul

    Glückwunsch!! Das klingt perfekt. Manchmal gehts halt einfach, wenn man die Nase voll hat und es jetzt wirklich nicht mehr will. Okay, und manchmal gehts dann halt immer noch nicht.
    Wünsche jedenfalls weiterhin frohes Einschlafen/Surfen.
    Liebe Grüsse von Sabine, die auch immer mal wieder eine halbe Stunde im Dunkeln sitzt…

  2. Man kann dabei auch lesen. Man brauch nur so eine kleine Bücherlampe, die man ans Buch klemmt. So machen wir es manchmal, wenn ich nicht surfe oder ungeduldig dasitze…

  3. Klingt super!
    Mein persönliches Rezept heißt: Während der Babyzeit so viel Nähe wie möglich, dadurch wird das Vertrauen auf- und ausgebaut. Konkret haben beide meine Kinder in den ersten Lebensmonaten ausschließlich direkt neben mir geschlafen, tagsüber im Tragetuch, abends auf dem Sofa, bis ich selbst ins Bett ging (und ich habe mein Bett immer mit den Babys geteilt, keines musste alleine schlafen). Dann, mit vier, fünf Monaten, habe ich mich, ähnlich wie Du, mit dem Baby ins Bett gelegt, beim einen war’s Einschlafstillen, beim anderen Einschlafkuscheln. Dann bin ich (meistens) wieder aufgestanden. Und dann, ungefähr ab dem Durchschlafezeitpunkt – bei Kind 1 war das mit 7 Monaten – habe ich das Kind nach dem Einschlafen ins eigene Bett gelegt. Dieses allerdings befand sich im Elternschlafzimmer.

    Bei meinem zweiten Kind lief es ganz lustig: Ich musste ja nun zwei Kindern ins Bett bringen, die Große und den Kleinen. Die Große in ihrem Zimmer, den Kleinen im Schlafzimmer. Anfangs nahm ich den Kleinen zum Vorlesen ins Kinderzimmer mit, aber das langweilte ihn und er nölte müde herum. Also legte ich ihn schon mal in sein Bett, sagte ihm, ich käme nach der Geschichte für die Große wieder zu ihm und tat das auch. Er schlief immer schon, wenn ich nach 5-15 Minuten wiederkam … Jetzt geht das beim Kleinen so: Zähneputzen, Windel, Schlafanzug, ins Bett legen, Gutenachtkuss, Spieluhr an, rausgehen, er meckert NIE und schläft innerhalb von fünf Minuten ein. Manchmal versuche ich, noch mit ihm zu reden oder ihm was vorzusingen oder vorzulesen, aber das mag er gar nicht, er zieht dann demonstrativ seine Spieluhr auf und dreht sich mit dem Rücken zu mir. Neulich zog er sich sogar die Bettdecke über den Kopf.

    Meine Quintessenz: Der Weg des geringsten Widerstandes ist oft gar nicht so falsch 😉

    • was du im ersten satz schreibst – so ist auch meine interpretation. das kind holt sich die nähe, die es braucht. und da minime jetzt öfter selber ‚entscheidet‘ wenn er kuscheln möchte, ist ihm das abends vielleicht nicht mehr so wichtig…

  4. Kiki

    ups, das mache ich seit anfang an so. Kind hinlegen, kurz warten das es zufrieden und ruhig ist und rausgehen. meine hat irgendwie kein bock auf lange geschichten am abend. sie will dann lieber gleich schlafen. nur mut zum Kind selbstständig-sein-lassen!

    • ja, probiert haben wir es zwischendurch eben auch. nur war die unmittelbare reaktion: protest. und dann dachte ich, so wie minime sich von selbst entschlossen hatte, nicht mehr in meinem arm einzusclafen, sondern neben mir, wird er sich irgendwann entscheiden, in seinem eigenen bett zu schlafen. der zeitpunkt war dann halt jetzt…

      • Kiki

        .oh ja das ist schön, dass der zeitpunkt jetzt da ist „mitfreu“. wir erwarten gerade sehnsüchtig den plauder Zeitpunkt. 🙂

  5. Sie überraschen einen halt immer wieder 😉

  6. way_up_north

    hihi. wir haben ähnliches erlebt – als sie so 17 monate alt war hat unsere tochter uns die einschlafbegleitung abgewöhnt 😉 vorher hatten wirs so ähnlich gemacht wie ihr – also neben ihr im elternbett liegen. das artete aber ganz schön aus – manchmal lagen wir 3 stunden neben dem kinde, das super müde war aber die augen weit aufriss. irgendwann hats uns gereicht und wir haben sie in ihr bett gelegt und sind aus dem zimmer – und siehe da, nach 10 minuten singen alleine im zimmer ist sie selig eingeschlummert. und ist das geblieben, sie wird ins bett gebracht, wir gehen raus, hören noch gelaber und gesinge und irgendwann ists ruhig… ich hab das gefühl, sie will gerne sich selbst noch den tag erzählen 🙂

  7. Oh, das kommt mir sehr bekannt vor. Mein Kind verlangte meistens auch Kuscheleinheiten bevor es einschlafen wollte. Pech für mich war nur, dass ich meistens schon vor dem Kind einschlief und dann auch problemlos bis 23:30 Uhr durchschlafen konnte – ganz ohne all diese Dinge erledigen zu können, die ich eigentlich für den Abend noch vor hatte…
    Mittlerweile ist das Kind schon „alt“, schläft schon lang alleine ein und nur manchmal noch verlangt es nach einer abendlichen Kuschelrunde. Und ich habe mir sagen lassen, spätestens mit 15 Jahren wollen sie dann nicht mehr mit ihren Müttern kuscheln ^^

  8. Katha.rina

    Schön, wenn das so funktioniert!
    Bei uns lief es leider andersrum. Bis vor etwa einem Jahr ist das Kind wunderbar alleine eingeschlafen, hat sich noch selbst was erzählt, aber wir waren nach dem Gutenachtlied fein raus. Dann wurde immer mehr nach uns verlangt und nach monatelangem Danebensitzenbiszumeinschlafen arbeiten wir gerade daran, wieder früher das Kinderzimmer verlassen zu dürfen. Ich weiß nämlich nicht, wie ich das machen soll, wenn ich in Zukunft mal abends mit beiden Kindern alleine bin. Tochter 1 wird im Mai drei. Tochter 2 ist ganz frisch.

  9. herzlichen glückwunsch!
    dass ich neidisch bin, brauche ich nicht zu erwähnen, oder? 😉

    • damit der neid nicht allzu groß wird gestehe ich: murphys gesetz hat zugeschlagen und in dem moment, als ich den artikel veröffentlichte, war wieder zeter und mordio angesagt. aber es wird von abend zu abend besser 🙂

  10. sarah

    Erfahrungen wie die die du hier beschrieben hast kenne ich nur zu gut, nur das ich meist dann sounruhig bin, also nach einem langen tag, das ich kaum einschlafen kann und bei der aktuellen Hitze ist sowieso alles vergebens außer gut lüften und hoffen das das reicht um einschlafen zu können.

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