Sonnenuhr

keine sorge, hier kommen keine kommentare zum wetter. eher was aus der kategorie ‚lebensweisheiten‘, jaja. hm, oder doch eher aus der kategorie: wenn das leben dir zitronen gibt, wirf glitzer drauf…

ich weiß nicht, ob es einen fachbegriff für diese meine charaktereigenschaft gibt, die mir zu schaffen macht: ich lebe immer auf die zukunft hin, ein fernes ziel, schmiede in meinem kopf pläne für weltreisen und romane, die in meinem kopf schon fast geschrieben sind; überlege, was ich noch studieren kann oder ob ein doppelter doktortitel nicht hübsch aussieht, weil ich mich nicht zwischen zwei fächern und themen entscheiden kann. und dann bekomm ich gar nicht mit, was schon alles auf meiner „haben“-seite ist, die tage rauschen an mir vorbei und sind toll und ich lerne menschen kennen – und ich kann dieses schöne hier und jetzt aber nicht so schätzen, wie ich gern wollte! und dann kommt auch meist noch das leben dazwischen. das heißt, die sachen, die auf meiner todo-liste stehen, werden noch langsamer abgearbeitet (wenn überhaupt) als mir lieb ist…

und ich hab mir dann gestern was vorgenommen: jeden abend notier ich mir in meinen kalender die highlights des tages. vielleicht hilft es ab und zu, innezuhalten und sich auf die schulter zu klopfen – für die kleinen dinge. die nämlich ganz schön wichtig sind. beispiel gefällig? also bitte:

– länger als sonst im bett liegen, die sonne scheint (!!!) und das kind knutscht mich zum abschied ab.

– spazieren gewesen, mit dem herzensmensch im cafe chai getrunken.

– ein kompliment für einen blogpost bekommen (hier auf jeden fall danke an ALLE!!! die mir nette sachen in die kommentare hier oder bei facebook oder via mail schreiben. das tut sooo gut).

– verabredung zum gemeinsamen, veganen kochen ausgemacht

– abends vom kind so richtig umarmt worden (also nicht ein festhalten, weil er nicht ins bett will, sondern so ein echtes kuschelumarmen)

jep. das ist schon mal was. und vielleicht, wenn ich das nur regelmäßig mache, muss ich gar nicht in die zukunft flüchten oder pläne und lange todo-listen machen. schließlich sammelt sich jeden tag genug an, auch ohne liste.

und weil es passt, wie braut ins auge, äh, faust aufs auge – bernadette la hengst mit – der beste augenblick:

8 Kommentare

Eingeordnet unter familie

8 Antworten zu “Sonnenuhr

  1. nudge

    Guten Morgen! Ich finde Deine Idee mit der „Tagesbilanz“ sehr gut, hab ich mir auch schon des Öfteren vorgenommen und werde es jetzt in die Tat umsetzen! Die kleinen positiven Sachen des Tages flutschen nämlich sonst irgendwo hintenüber und das haben sie eigentlich nicht verdient! Jeden Tag kämpfen sie nämlich aufs Neue, sich bei uns Zukunftsflüchtern Gehör zu verschaffen und werden dann doch zu oft einfach links liegen gelassen… Dabei ist es doch erstrebenswert nicht nur mit dem Körper, sondern auch mit dem Kopf in der selben Zeit verankert zu sein: in der Gegenwart! Trotzdem sind auch Gedanken, die sich mit Zukunftsplänen befassen auch wichtig, sonst geht’s ja nicht vorwärts (sprich, die Mischung macht’s!)! Heute wird als Erstes auf meiner Tagesbilanz stehen: einen Kommentar bei ‚glücklich scheitern‘ verfasst und sich wie Bolle gefreut, nicht nur Internet zu konsumieren, sondern auch mal zu „machen“! Liebe Grüße und weiter so! Ich schau regelmässig vorbei!

  2. Ja.
    Oder auch : JA !!!
    Wohlige Momente im Kopf/Herz vertauen in dem ich sie feiere. Ein Depot lichtheller Aufnahmen die ich bei Bedarf( und der ist groß von Zeit zu Zeit) herausholen und angucken kann.
    <3.

  3. hej, gerade bin ich auch zu pluslisten zurückgekehrt! sie sind toll. wenn du dann denkst, das war ein schrottiger monat und die highlights der tage oder die plusliste liest und dann dort sachen stehen wie mit dem süssen chai getrunken oder orangenschalenduft oder was immer auch schön war, dann – ist alles gut. oder einfach besser. liebe grüsse

  4. Eva

    Ich kenn das total und ich mache das auch mit der Liste.
    Allerdings glaube ich auch, dass diese Zukunfstraeumereien sehr hilfreich und sinnvoll sind: Wenn eins naemlich dann tatsaechlich an dem Roman oder der Doktorarbeit sitzt ist es eine ueberlebenswichtige Motivationshilfe zu wissen, wie toll es sein wird, wenn es geschafft ist. Oder was das ueberhaupt tolles da ist, mit dem eins sich da die ganze Zeit beschaeftigt.
    Bei der Liste hab ich uebrigens festgestellt, dass es mir sehr hilft, was aufzuschreiben, was ICH an dem Tag gut gemacht habe. So empowerment-maessig. Sonst kommt es mir schnell so vor, als sei alles Zufall oder Glueckssache… 😉
    Danke jedenfalls fuer den Post, take care!

  5. Ich habe das sehr oft in ganz schlechten Phasen gemacht. Um mich daran zu erinnern, dass eben nicht alles schlecht ist. Leider schlief es immer wieder irgendwie ein, eigentlich schade.
    Dafür versuche ich möglichst jeden Abend mit dem Kind über eine Sache zu reden, die wir jeweils doof fanden und eine, die toll war. Das ist super.

  6. Lothar Lammfromm

    Schönes Posting! Den Vorschlag von leelah finde ich auch sehr bedenkenswert. Ich erwische mich viel zu häufig (manchmal: ständig) dabei, ungute Gefühle mit mir herumzutragen oder über irgendetwas (meistens: mich selbst bzw. meine „Leistungen“) unzufrieden zu sein.

    Ich glaube, es ist nicht so ganz verkehrt, da mal zusätzlich eine andere Perspektive reinzubekommen. Ich danke jedenfalls sehr für die Anregungen! 😀

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