so und frohes neues 🙂 bevor ich euch die urlaubsgeschichten erzähle oder die anekdoten einer schwangeren auf arbeitssuche – ich war im fernsehen! und minime auch! und unsere katze…nur der mann musste zugucken.
im mai ’13 habe ich frauTV ein interview gegeben. darüber warum ich feministin bin, bzw. warum das muttersein mich darin noch mal bestärkt hat (denn feministin war ich auch vorher schon). und vergangenen donnerstag wurde es gesendet. plus ich durfte in einem extra-video, dass man nur auf der homepage findet, noch etwas über diesen blog erzählen. hier die links:
EDIT: Die Beiträge sind online leider nicht mehr abrufbar.
Ich hab die Sendung ausnahmsweise mal verpasst und hab mir gerade alles in der Mediathek angesehen. Ich finde den Beitrag toll und hätte am liebsten immer wieder „mir auch!“ oder „ich auch!“ dazwischen gerufen. Mir gings gerade bei der Jobsuche immer wieder ähnlich. Ich habe bis jetzt erst zwei Vorstellungsgespräche gehabt, bei denen ich nicht gefragt worden bin, was ich denn machen würde, wenn meine Kinder mal krank wären. Mein Mann ist das noch nie gefragt worden. Einem Arbeitgeber (Chef eines Jugendamts) habe ich mal nach so einem Gespräch eine E-mail geschrieben, in der ich mein Bedauern darüber ausgedrückt habe, dass es zwar um evtl. Betreungsengpässe ging, aber überhaupt nicht um meine Kompetenzen und mein spitzenmäßiges Zeugnis. Ich bekam eine sehr verschnupfte Antwort und werde da wohl keinen Job mehr bekommen. Mich verletzt das immer noch, merke ich gerade beim Schreiben.
Vielen Dank für deinen Blog, ich lese meist nur still mit und habe selten was kommentiert, aber jetzt konnte ich nicht anders.
Liebe Grüße, Christina
Liebe Christina,
danke fürs kommentieren! und dann findest du dich bestimmt auch in der e-mail (die ich dann doch tatsächlich leicht abgewandelt so abgeschickt habe) wieder: https://gluecklichscheitern.wordpress.com/2012/09/03/als-e-mail-sollte-ich-das-besser-nicht-abschicken/
Da finde ich mich aber sowas von wieder! Meine E-mail (die ich ja abgeschickt habe) hatte einiges von deiner und ich habe es auch nur ganz kurz für einen Tag bereut. Bei meinem letzten Job waren übrigens ausdrücklich Mütter gewünscht, wegen der Erfahrung in Sachen Kindererziehung usw, (Mutter-Kind-Wohnen). Aber als dann die Mütter/Mitarbeiterinnen mal krank waren oder deren Kinder hieß es irgendwann „die nächste hat aber kein Kind mehr“. Alles bekommen, aber im Gegenzug auch zurückstecken? Ne, nicht wenns auf unsere Kosten geht…
Liebe Grüße!
Schön, Dich und Euch zu sehen und danke immer wieder, dass Du hier bist.
❤
Schön, Dich auch mal in (quasi) live und Farbe zu sehen! Und ja, das mit den Bewerbungsgesprächen ist schon manchmal krass: Nach Pinas Geburt wurde ich im Bewerbungsgespräch gefragt, wann denn Kind Nr. 2 geplant sei. Ach – dürfen die gar nicht? Blöd nur, wenn sie es dennoch machen und frau dann etwas perplex und überrumpelt, abhängig da angewiesen auf den Job, vor sich hinstottert: „Äh – keine Ahnung – die nächsten 2 Jahre sicher nicht!“ (???) Nun ja, ich habe den Job (neben meinem Studium) damals zum Glück bekommen (und auch Lulu kam tatsächlich erst über 2 Jahre später), aber diese Ohnmacht in der Situation hängt mir durchaus nach und ich will nicht wissen, wie vielen Frauen es z.T. ähnlich und schlimmer ergeht. Die wollen Dinge wissen, die die doch eigentlich nichts angehen. Hauptsache ist doch, ich erledige meine Arbeit und bin zuverlässig. Unverschämt, dass man Dir ausgerechnet im Sozialen Bereich das als Ausschlusskriterium um die Ohren gehauen hat!
Was mir übrigens derzeit sehr sauer aufstößt ist die Debatte um Arbeitsplätze: Da stellen sich morgens im Morgenmagazin allen Ernstes anerkannte PolitikerInnen hin und erzählen von der „Problematik“, dass nicht nur „ausländische Fachkräfte“ sondern „auch Frauen, die nach der Kinderpause wieder arbeiten möchten“ nun einfach auf den Arbeitsmarkt dringen… HALLO????? Was fällt diesen Frauen eigentlich ein? Können die nicht BITTE den armen Männern ihren Arbeitsplatz lassen? Oder wie darf ich diese unfassbar respektlose Debatte bitte verstehen? Du merkst – mir schwillt auch nach ein paar Wochen noch der Hals beim Gedanken daran… Umso mehr freut es mich, wenn ich hier zu Dir und (feministischen) Gleichgesinnten stoße, sodass ich merke, dass es noch ganz vernünftige Menschen und Eltern in dieser Gesellschaft gibt. 🙂
Alles Gute für Miniyou2 und Deine Lieben! Mach weiter so! Liebe Grüße,
Friederike
Herzlichen Dank! Gerade auch der Zusatzbeitrag ist auf den Punkt! Genau das hat mich auch immer geärgert: mit dem Muttersein quasi die eigene Biographie an der Garderobe abgeben, als hätte frau in ihrem Leben nie etwas anderes gemacht als Mutter zu sein. Und völlig schockierend: die blöde Einmischerei. Vorher konnte ich leben wie ich wollte, plötzlich meinten mich Wildfremde in meiner Mutterfunktion kommentieren zu müssen. Bäh! Mal ganz abgesehen davon, dass die Kinder auf’s Funktionieren reduziert werden: schläft’s durch, isst’s gut, ist es schon sauber….braves Kind!
Ich habe dich auch gesehen, konnte den Film aber nicht mit dem Blog in Zusammenhang bringen. Schön, dass das nun geht 🙂
LG, Micha
Huhu, hier nochmal die Links in „neu“, weil der WDR letztens gerelauncht hat und man von den Links oben „nur“ noch auf die frau TV-Startseite gelangt:
http://www1.wdr.de/fernsehen/information/frautv/sendungen/feministin100.html
..und das Bonusvideo:
http://www1.wdr.de/fernsehen/information/frautv/sendungen/feministin110.html
🙂
hallo, wichtige beiträge. auch als hoch qualifizierte nicht-mutter steht man mit ende 30 vor denselben schwierigkeiten – sowohl in der rollenzuschreibung wie auch bei der jobsuche – leider! mein eindruck: als erwachsene frau mit lebens- und berufserfahrung passt man grundsätzlich nicht mehr in das schema der sich in männliche berufswelten fügsamen, zu den meist männlichen chefs aufschauenden, zu 200% einsatzbereiten und immer, rund um die uhr verfügbaren willigen nachwuchskraft. dann gilt man als schwierig, karrieregeil, eigensinnig. ein aufschlussreiches beispiel aus meiner 10-jährigen beruflichen praxis im hochschulkontext (ÖD), o-ton des chefs, als ich nach der probezeit die aufstockung meines für eine wissenschaftlerin völlig unterdotierten jobs ansprach: was wollen sie denn, ihr mann hat doch eine super stelle (er hat eine ganz normal bezahlte stelle im öff. dienst), da ist es doch nicht so wichtig, was sie verdienen, seien sie doch nicht so übermäßig ambitioniert 😉 mir wurde dann übrigens bei der nächsten gelegenheit gekündigt mit der empfehlung, ich könne doch jetzt am besten ein kind bekommen 😉 herzlichst, e