Feminismus und Mutterschaft 2: Dann doch lieber kinderlos?

Gastbeitrag von Janina.

Edit:  Ich werde die meisten Beiträge so veröffentlichen, wie Ihr sie mir schickt. Das heißt, was Ihr lest, ist die Meinung der jeweiligen Interviewpartner:in!

Mein Name ist Janina, ich bin gerade vor einem Monat 30 geworden, da kommt man irgendwie schwer am Thema Mutterschaft vorbei.
Ich habe momentan noch keine Kinder und möchte zurzeit auch keine bzw. kann ich gar nicht sagen, ob ich generell welche möchte. Früher war das anders, da wollte ich unbedingt mal Mama sein.
Aber irgendwie hat sich das die letzten Jahre geändert.
Im Freundes- und Bekanntenkreis sehe ich immer öfter wie Frauen aufgrund der Mutterschaft berufsmäßig und auch sonst zurückstecken müssen, das kann ich mir für mich nicht vorstellen. Es ist zwar oft so, dass auch die Väter die Karenz teilen, aber meistens nur einen Monat.
 Ich finde bezüglich Kinderbetreuung und Erziehung könnte man schon noch viel mehr Möglichkeiten und Entlastung für Frauen schaffen.
Mir ist das derzeit zu wenig. Es sollte mehr Kinderbetreuung angeboten werden, und vor allem nicht nur welche, die man selbst bezahlen muss.
Und es sollte mehr Möglichkeit geben, dass auch Männer länger zu Hause bleiben können.
Teilzeitarbeit ist auch ein Thema, es gibt nicht wirklich viele Möglichkeiten, vor allem nicht in jeder Branche.
Ich finde, man könnte vieles noch flexibler gestalten.
Ich verbinde derzeit mit Mutterschaft nur Einschränkungen, und das möchte ich für mich nicht. Ich sehe nur wie es bei anderen Frauen ist, sie sind alle zeitlich sehr eingespannt. Die Mutterschaft bedeutet für sie beruflich zurückstecken, und kaum Zeit für sich.
Mein Partner wäre an und für sich sehr entgegenkommend, nur sind wir beide selbstständig, ein berufliches Zurückstecken wäre mit Kind unumgänglich.
In Gesprächen merke ich schon oft, dass man schnell verurteilt wird, nur wenn man sagt: Ich will jetzt keine Kinder, weil ich mich selbst nicht aufgeben und/oder beruflich noch verändern oder weiterentwickeln möchte. Als Mann ist das nicht so. 
Als Frau kriegt man oft mal den stempel aufgedrückt, oder wird schief angesehen, wenn man sein leben, also die Jahre der Kindererziehung nicht zu 100 % auf sich allein nehmen mag.
Ich finde das manchmal schon sehr ungerecht. Als Frau hat es einfach vielmehr Konsequenzen wenn man sich für ein Kind entscheidet, kommt mir halt so vor. Es ist meiner Meinung nach ein schwieriges Thema, da gibt es nicht nur schwarz und weiß, sondern viele Grautöne. Finde es super, dass du dich dem Thema widmest!
Ich hoffe, ich konnte ein bisschen was beitragen.

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Weitere Interviews findet ihr hier.

Interviewreihe Feminismus und Mutterschaft

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

4 Kommentare

Eingeordnet unter interview feminismus und mutterschaft

4 Antworten zu “Feminismus und Mutterschaft 2: Dann doch lieber kinderlos?

  1. Pingback: Warum hast du (keine) Kinder? | Muttis Nähkästchen

  2. Hab gestern zufällig eine ganz ähnliche Frage gestellt: Warum hast du (keine) Kinder? http://muttis.wordpress.com/2014/05/17/warum-hast-du-keine-kinder/
    Wäre interessant, da ein paar Antworten von Kinderlosen zu kriegen.
    Danke für’s Mitmachen!

  3. Genau das ist sehr schade, dass es von außen so ausschaut, als müssten Mütter automatisch zurück stecken und als hätte Kinder kriegen für die Mutter vor allem Nachteile.
    Dieses Bild entsteht z.T. auf Grund des unsäglich vielen Gejammers. Meine Wirklichkeit sieht anders aus.
    Fakt ist aber, dass sich mit Kind etwas verändert. Und wenn man’s zwischen beiden Eltern aufteilt, dann verändert es sich für beide. Aber es verändert sich nicht zum Schlechten. Man muss nur raus, aus seinem alten Trott.
    Es ist schade, wenn jemand keine Kinder bekommt, weil es Nachteile haben könnte. Nur, weil man beruflich schon ein wenig mehr Plan hat, als als Eltern. Aber wie war es denn gleich nach der Schule? Wie viele haben denn da genau gewusst, wie es im Beruf zugeht, wie und welche Karriere man jetzt genau macht und was man dazu tun muss? Wie es ist, einen Chef zu haben oder sich mit Formalitäten auseinander zu setzten?
    Und dennoch ergreifen die meisten Menschen einen Beruf. Auch das prägt fürs Leben und auch das läuft manchmal nicht, wie geplant. Und es kostet Zeit und Nerven. Man ist es einfach nur schon gewohnt.
    Genau so gewöhnt man sich an ein Leben mit Kindern und lernt es so zu organisieren, wie es die Eltern untereinander aufteilen wollen/können.

  4. Pingback: Lesetipps: Interviews bei Glücklichscheitern | fuckermothers

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