Wie Du eine erfolgreiche Mamabloggerin wirst (Teil 1)

Ich habe mir vorgenommen, den Rest des Jahres dem zu widmen, was ich tue: dem Mamabloggen. Ich möchte einerseits zeigen, wie bunt und vielfältig die Mamabloggosphäre ist und andererseits anderen helfen, mit dem Bloggen anzufangen. Denn ich finde, es kann gar nicht genug von „uns“ geben!

Zu Teil 2: Leser_innen finden und Vernetzung

Zu Teil 3: Social Media

Halt Stop! Ok: Dieser Post ist kein Versprechen. Kein Erfolgsversprechen. Denn ich glaube nicht, dass Checklisten a la

Wenn Du diese Punkte abgehakt hast, dann wird Dein Blog ein Erfolg

für Mamabloggerinnen funktionieren.

Aber ich blogge hier bereits seit 5 Jahren. Ich habe nicht den größten Mamablog, mit den meisten Leser_innen. Aber ich habe den Blog, den ich immer wollte. Und das ist nicht so einfach wie es klingt 🙂

Wenn Du unter Erfolg = das große Geld machen verstehst, dann kann ich Dir leider nicht helfen.

Für mich stand das Geld verdienen bisher nicht im Vordergrund.

Nicht – nur – aus Prinzip. Für die meisten Möglichkeiten mit dem Bloggen Geld zu verdienen stehen für mich Aufwand und Ertrag in keinem angemessenen Verhältnis. Für Sponsoring oder Werbung kam bisher noch keine spannende Anfrage (und mich selber drum zu kümmern habe ich zwischen Job, Elternzeit, Fortbildung, Arbeitssuche…nicht geschafft). Ich finde es total legitim, mit einem Blog Geld verdienen zu wollen. Bisher kenne ich aber nur eine Handvoll Beispiele in der Mamabloggosphäre, wo ich das halbwegs gelungen finde (und aber auch nicht weiß, wie viel Euro da unterm Strich raus kommen).

Einige andere Bloggerinnen übertreten für mich grade die Schmerzgrenze was Werbung, Sponsored Posts und Co. angeht, das ist aber sicherlich Geschmackssache. Nur: wenn ihr das plant, könnten Euch einige meiner Tipps trotzdem helfen. Aber recherchiert da lieber Blogmarketing, Online-Marketing, Blog-Business und Co. Hilfreiche Zahlen zur Bezahlung von Sponsored Posts und Content liefert zum Beispiel Bea – die ihr vom Blog tollabea kennt – in der Zeitschrift Impulse:

Für einen Blogbeitrag inklusive seiner Verbreitung in den Social-Media-Kanälen des Bloggers sollten Sie ab rund 200 Euro einrechnen – für die kleineren Blogs unter 30.000 Seitenaufrufen im Monat. Im Bereich 30.000 Seitenaufrufe bis zu circa 90.000 Seitenaufrufe sollten Sie mit Preisen um die 500 Euro rechnen. Wer ab 100.000 monatliche Seitenaufrufe hat, wird Ihnen Preise ab mindestens 600 Euro aufrufen, je nach Stärke seiner Social-Media-Kanäle auch gut und gerne um die 1000 Euro und darüber hinaus, je nach Aufwand.

Oder wenn ihr Euch für Affiliate-Marketing interessiert, dann diesen Beitrag, ebenfalls von Carina auf ihrer Website Um180Grad. (Und ein paar weitere Links füge ich am Ende des Beitrags ein!)

Hier wirst Du auch – noch – nicht viel über die technischen SchnickSchnacks erfahren. Mein Blog basiert auf wordpress, mein Theme ist „florence“ von SoloPine, das ich mir über themeforest runtergeladen habe . Ich habe ein paar Plug-Ins installiert, alles sehr basic. Vorher war ich bei wordpress.com, das ist kostenlos und du kannst direkt nach der Anmeldung loslegen. Also die Technik ist kein Grund, das Bloggen zu lassen!

Also nochmal: Hier nur meine Erfahrungen und Gedanken. Das meiste habe ich ja auch Learning by Doing über die letzten Jahre so rausgefunden und ausprobiert, es ist also eine sehr praktische Herangehensweise. Folgendes wird es in dieser kleinen Reihe geben:

  1. Namensfindung (ein oft vernachlässigter Punkt)
  2. Worüber und wie schreiben?
  3. Leser_innen gewinnen und sich und den Blog vernetzen
  4. Social Media – was brauch ich?

1. Namensfindung

Es ist sehr naheliegend, in den Titel des Blogs was mit Mama, Mutter, Mom, Mutti und Co. zu setzen. Und als die Mamablogs vor einigen Jahren „groß“ wurden machte das auch Sinn und es gab genug freie Wortkombinationen. Einige der erfolgreichsten (Zahl an Leser_innen und Kooperationen/sponsored Posts) heißen irgendwas mit „Mama“ – z.B. BerlinMitteMom, Mama Notes und Mama mia. Es heißt also nicht, dass diese Wörter Deinem Blog schaden!

Wenn ihr jetzt mit dem Bloggen starten wollt, recherchiert aber gründlich eure Idee. Der Name sollte nicht zu lang sein und einen Wiedererkennungswert haben. Und der geht, wenn man heutzutage Mama, Mutti, Mom darein packt, vermutlich etwas verloren. Deshalb mag ich auch Namen, die nicht ganz so naheliegend sind (ausgenommen Me myself & child, auf den bin ich ein bisschen neidisch), wie frische Brise, das NufStilhäschen oder krachbumm,

Die Kürze des Namens ist auch für die anderen Social Media Kanäle wichtig. Bei twitter darf der Nickname etwa nicht eine gewisse Buchstabenzahl überschreiten. glücklichscheitern ist ja gesprochen nicht lang, aber für twitter musste ich mich mit glcklchschtrn begnügen…

1. Worüber und wie schreiben?

Tja, da habt ihr nun einen eigenen Blog und wisst nicht, wie und wo ihr anfangen sollt? Oder nach drei Beiträgen gehen Dir die Ideen aus? Vielleicht hemmt Dich der Gedanke auch, dass es jetzt „öffentlich“ ist, was Du schreibst, das andere, eventuell auch Menschen, die Du gar nicht kennst, Deine Texte lesen? Vielleicht überlegst Du Dir vorher ein paar Deiner wichtigsten Themen, die neben dem reinen Mamaalltag für Dich wichtig sind. Für mich sind das neben Familienthemen zum Beispiel Feminismus und Fernweh (und auch Nachhaltigkeit, aber das fängt mit einem anderen Buchstaben an und passte deshalb nicht mehr so schön in eine Reihe :-)).

Es gibt Mama-/Familienblogs die viel über Mode, über DoItYourself, über Job und Arbeit undundund schreiben. Oder über die Kombi Lifestyle & Sex. Vielleicht bist Du studierende Mama und stehst auf Geek-Kram. Vielleicht hast Du ein außergewöhnliches Hobby, das Du auch mit Kindern noch weiterführst, wie klettern oder legst Wert auf vegane Ernährung. Diese Gedanken helfen Dir dabei

  1. dass Dir nie die Themen ausgehen
  2. dass Du Dich spezialisierst und somit Deine Zielgruppe und Leser_innenschaft findest und Dich von anderen Blogger_innen abhebst – sich Dein Wiedererkennungswert steigert

Natürlich sind die „großen Themen“ wie Schwangerschaft, Geburtsberichte, Vereinbarkeit, Impfen, Stillen oder Flasche, Kindergarteneingewöhnung auch immer gute Themen. Denn Blogs wachsen mit ihren Kindern. Will sagen: Wenn Du anfängst zu bloggen, wird es immer noch genug andere Schwangere und Frischlingsmamas geben, die grade in dem Moment auf der Suche nach Mamablogs sind und sich freuen zu lesen, wie andere diese Themen angehen. Auch der 1000. Geburtsbericht hat noch seine Berechtigung, denn vielleicht ist genau der derjenige, den diese eine Leserin grade findet und der ihr hilft und nicht einen der 999. anderen.

Wenn Du dann doch mal vor dem leeren Blatt  Bildschirm sitzt, kannst Du ja in den sozialen Medien ein bisschen Zeit verbringen und gucken, was woanders Thema ist und was „trendet“. Ich kann mich zum Beispiel an eine große Welle von Blogbeiträgen zu #regrettingmotherhood oder #aufschrei erinnern, es gab eine heiß diskutierte Debatte über das Familienbett und dann gibt es ja auch noch Blogparaden z.B. in der entsprechenden facebook-Gruppe.

Für den Anfang kann man auch bei bestehenden, also regelmäßig wiederkehrenden Blogkategorien mitmachen, wie zum Beispiel #12von12 bei draußennurkännchen, wo Blogger_innen unterschiedlichster Sparten am 12. eines Monats 12 Fotos von ihrem Tag machen und diese verbloggen. Oder bei Wochenende in Bildern auf geborgen wachsen. Auch hier werden Fotos gemacht, vom Wochenende eben. Bei beiden Aktionen kann man seine eigenen Beiträge verlinken und findet so auch noch neue Leser_innen (womit wir schon fast beim Übergang zum Teil Vernetzung wären).

In anderen Blogs lesen kann sicher auch nicht schaden. Aber manchmal komme ich an den Punkt, in dem mich genau das auch beim Schreiben hemmt. Dann sehe ich bei einer anderen Bloggerin einen Artikel zu genau dem Thema, über das ich noch schreiben wollte und nach dem Lesen denke ich: Mist, da brauchste ja gar nichts mehr zu zu schreiben!

Oft hebe ich mir darum Artikel, deren Titel mir schon verrät, das mir grade was Ähnliches auf den Nägeln bringt fürs später lesen und verlinken auf (so habe ich das zum Beispiel auch mit den unten verlinkten Beiträgen gemacht. Denn hier wollte ich meine ganz persönlichen Erfahrungen und Gedanken wieder geben. Hätte ich die Artikel unten schon gelesen, würde ich mir das Schreiben dieses Beitrages sparen. Aber wer weiß, vielleicht komme ich so noch auf die ein oder andere Idee, die in den Links nicht erwähnt wurde????).

Über den Schreibstil mache ich mir gelegentlich sehr viele Gedanken. Und das zu schreiben sticht auch ein bisschen, denn ich will ganz ehrlich sein: das hat auch was mit Neid zu tun! Ich würde gern so witzig schreiben wie dasnuf, Andrea Harmonika oder infemme. Ich wünsche mir, dass Worte mir so gute Freunde wären wie sie es alsmenschverkleidetaufzehenspitzen  oder kiddothekid sind. Manchmal wünschte ich, man würde meinen Beiträgen die Liebe zu meinen Kindern so anmerken wie BerlinMitteMom oder Mama Mia. Ich wünschte, ich könnte meinen Gedanken so ausführlich Raum geben, wie es babykram & kinderkacke tut. Und so weiter…

Die erste Zeit als Mutter war für mich aufregend und sehr anstrengend. Also nicht nur der Alltag mit Baby, sondern diese ganzen Hindernisse und Hürden, die sich vor einer auftun. Deshalb waren meine ersten Beiträge eher von der Art Ich-kotz-mich-aus wie hier. Erst eine ganze Weile später konnte ich das Muttersein auch  mal genießen. Darum änderte sich auch der Stil und wird es womöglich auch weiterhin tun.

Vielleicht hilft es Dir in der Hinsicht, Dein Publikum für Dich zu definieren: Denkst Du beim Schreiben vielleicht eher an ein Gespräch mit Deiner besten Freundin oder siehst Du Dich selber dabei ein bisschen als Stand-Up Comedian auf einer Bühne? Bist Du eher der nachdenkliche Typ Mensch, der Raum für Gedanken braucht und weniger eine Plattform für „How-to“-Anleitungen? Oder hast Du Dir Spezialwissen zu einem bestimmten Thema angeeignet, welches Du gerne an die Frau bringen möchtest?

Und da es Dein Blog ist, kann Dir keine_r verbieten, NUR witzige Beiträge oder NUR Nachdenkliches zu Schreiben. Wenn Du den Blog in erster Linie für Dich machst, dann geht es nur darum, was dich grade beschäftigt oder umtreibt. Deshalb sind Pauschalaussagen mit Blick auf die Häufigkeit von Beiträgen auch – wie ich finde – nicht hilfreich.

Und wenn Du immer noch denkst, dieses Bloggen, das ist dir zu aufwendig: Dann fang doch vielleicht mit Gastbeiträgen an! Falls Du Deine Sicht der Dinge mal loswerden wolltest, schreibe einen Text und schick ihn an Deine Lieblingsblogs (also einem, erstmal) und frag, ob das was für die Autorin wäre. Sie bekommt dafür Content, und du kannst mal ausprobieren, ob das Bloggen Dir liegt und wie es Dir mit den Reaktionen (Kommentaren) geht.

Wenn Du insbesondere feministische Mamathemen hast, frag einfach bei mir, bei den fuckermothers oder beim umstandslos-Magazin einfach mal nach!

Wie Du eine erfolgreiche Mamabloggerin wirst

Wie Du einen erfolgreichen Mamablog startest – finde den Namen, der zu Dir passt, Deine eigene Sprache und überleg Dir, ob es eine Nische für Dich gibt – was macht Dich einzigartig?

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Gute Tipps für’s erfolgreiche Bloggen auch woanders:

Speziell an Eltern richten sich zum Beispiel die Website topeltern-Blogs und die facebook-Seite von blogfamilia.

Die Artikelreihe Den Bekanntheitsgrad des eigenen Blogs steigern von nullpunktzwo kann ich Euch sehr ans Herz legen.

Bei Me Working Mom gibt es unter der Rubrik online ebenfalls tolle Tipps zum besseren (Mama)bloggen

Auf Mamahoch2 gibt es ebenfalls eine Reihe übers Besser Bloggen.

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Konntet ihr was mit diesem Beitrag anfangen? Interessiert Euch was Bestimmtes für den nächsten Teil (Vernetzung und Social Media?)? Oder was anderes (Technik…)?

14 Kommentare

Eingeordnet unter Fantastisches

14 Antworten zu “Wie Du eine erfolgreiche Mamabloggerin wirst (Teil 1)

  1. Dankeschön für die Erwähnung 🙂

    Als ich vor 7 Jahren anfing, zu bloggen, gab es die Kategorie Mama- oder Elternblog gar nicht.

    Ich wollte immer eine persönliche Seite haben, wo ich meine Alltagserlebnisse sammeln und teilen kann. Es geht um meine Gedanken, Gefühle, meinen Blick auf meine Umwelt. Mit mal mehr, mal weniger Kindercontent. Mutter sein ist nur eine meiner vielen Rollen.

    Über die Jahre entstanden durch die Vernetzung mit anderen Bloggerinnen und Bloggern sehr schöne und bereichernde Kontakte abseits von Kategorien.

    Viele Grüße!

    • Ja, deshalb verstehe ich auch, warum das mit der Kategorie „Mamablog“ so schwer ist. Ich hab das jetzt bewusst gewählt, weil ich weiß, dass die Bezeichnung meist abwertend verwendet wurde, aber finde, dass da so viel mehr hinter steckt (hinter jedem der verlinkten Blogs ja!). Quasi ein ReClaiming des Begriffs. Dieser Vielfalt mehr Raum und Sichtbarkeit verschaffen wäre schön und wichtig! Und ich möchte auch die gewonnenen Kontakte nicht mehr missen 😉

  2. Huhu,
    schöne Zusammenfassung!
    Ich bringe zu den genannten Punkten gerne noch SEOein – mein Steckenpferd.
    Darüber habe ich auch gebloggt und meine SEO-Tipps im Artikel verlinkt:
    http://mamaskind.de/marketing/seo-tipps-empfehlung-links-und-literatur/
    Viele Grüße
    Sarah

  3. Vielen Dank für diesen Artikel. Mein Blog ist auch noch relativ neu und deine Gedanken zeigen mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

  4. oh, danke sehr:) es freut mich sehr, mich hier in der aufzählung so schmeichelhaft erwähnt (<3) wieder zu finden. ich danke heute noch der suchmaschine, die mich einst zu dir geführt hat! (und bitte unterschätze deine witzigkeit nicht. trockener humor, meine liebe. ich erinnere mich da an unzählige posts – nicht nur, aber vor allem – aus der minime-babyzeit, die mir über karenzdürrestunden halfen)

  5. Liebe Melanie, danke für die Erwähnung! Fühl mich sehr geehrt, nachdem du auch eine der ersten Mamabloggerinnen warst, die ich entdeckt hab. Ich find es wunderbar, dass du den Artikel so schön breit anlegst und Mut machst, sich drüber zu trauen und auch aus dem eigenen Nähkästchen und den eigenen Unsicherheiten plauderst. Schreiben wie dasnuf, kiddothekid und aufzehenespitzen…hach ja, mir gehts nicht anders 😉

  6. Oh, danke für die Verlinkung! Und auch noch mit so freundlichen Worten ❤

    Ist aber lustig, weil apropos Schreibstil: Ich kann mich sehr gut erinnern, wie ich mal vor eigenen Blogzeiten einen Beitrag von Dir las und mir haareraufend dachte: "Mensch, das ist so auf den Punkt, das würde ich so treffend nie hinkriegen!"

    Es gibt so viele gute Schreiberinnen, dass ich mich ewig nicht getraut habe, einen eigenen Blog zu gründen. Manchmal ist es mir immer noch etwas peinlich.

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