Montag morgen, der übliche Trubel. Ich schmiere Butterbrote. Minime besteht auf Erdnussbutter. Aber erstens finde ich, das Erdnussbutter eine Süßigkeit ist und fürs Wochenende und zweitens ist in seiner Nachbargruppe ein Kind mit Nussallergien. Sicher ist sicher, aber das erste Drama hat schon begonnen. Mit vier Jahren ist er momentan nicht sehr empfänglich für „Argumente“.
Ich lege also das Brot und seine halbe Banane wie jeden Morgen in die heißgeliebte, rosa Brotdose. „Ich will die rosa Brotdose nicht mehr mitnehmen!“
Das kommt unerwartet. Erst neulich hatte er gesagt, die anderen Kinder würden ihn auslachen oder sagen, er sei ein Mädchen. Ich bin dann zu seiner Erzieherin gegangen und habe sie drauf angesprochen. Sie selbst war verwundert und versprach, das Thema in der Morgenrunde noch mal anzusprechen.
Nun war ich bei dieser Morgenrunde nicht dabei. Minime kam nachmittags fröhlich auf mich zu gerannt und sagte: „Mama, Jungs dürfen auch rosa Brotdosen haben!“ (Dass sein Papa und ich das vorher auch gepredigt haben und ich ein kleines bisschen meine Autorität schwinden sah, weil die Worte der Erzieherin wohl mehr Einfluss haben als meine, lasse ich mal außen vor).
Ich dachte, damit hätte sich die Sache erledigt. Aber dem war wohl nicht so. Wie gesagt, ich weiß nicht genau, wie die Erzieherin an die Sache gegangen ist. Vielleicht hat sie so was gesagt wie: „Wisst ihr Kinder, es gibt keine Jungs- oder Mädchenfarben. Jeder darf jede Farbe haben“. Das hat dann vermutlich den gleichen pädagogischen Effekt, wie wenn ich meinen Kindern das Zähneputzen predige: Nachhaltigkeit gleich null. Die Botschaft kam offensichtlich nicht bei allen Kindern an.
Und da stand ich nun am Montag morgen vor einem verzweifelten und enttäuschten Jungen, der Angst hat seine heißgeliebte rosa Brotdose mit in den Kindergarten zu nehmen. Alles Zureden half nicht: „Schatz, Du weißt doch, dass rosa ne super Farbe ist, für alle Kinder! Und wenn Dich jemand ärgert, dann ist das schlechtes Benehmen und Du kannst der Erzieherin Bescheid sagen.“
Hat das mal bei eine_m von Euch funktioniert? Dass das Kind damit umgestimmt wird? Ich packte also sein Butterbrot in eine andere Dose und brachte ihn zum Kindergarten.
Ähnliche Szenen gab es mit seinen rosa Glitzerschuhen, die ihr vielleicht noch aus diesem Beitrag kennt. Im Sommer habe ich ihm ein rosa Kleidchen gekauft, ganz schlicht. Seine Augen leuchteten erst. Dann schlug er wild um sich, als ich ihm helfen wollte, es anzuziehen. Vermutlich begreift man auch schon mit vier, dass es verschiedene Abstufungen von „rosa ist nicht ok für Jungs“ gibt. Ich frage mich, wie lange seine rosa Zahnbürste noch bleiben darf.
Ich geb es ja zu: Nach meinem Studium der Gender Studies war mir klar, das es nicht einfach werden würde, meine Kinder, in einer Welt, in der alle Menschen in Männer und Frauen unterteilt werden und unterschiedliche Rollen zugewiesen bekommen, geschlechtsneutral* zu erziehen.
Man hat mal eine kleine Umfrage gemacht und Eltern von Neugeborenen gefragt, für wie groß und schwer sie ihr Baby schätzen. Die Eltern von Mädchen schätzten ihre Babys kleiner und leichter ein, als sie 1. tatsächlich waren und 2. als gleich große und schwere Jungs, die man ihnen zeigte. Bei den Eltern von neugeborenen Jungen war es umgekehrt: Sie hielten ihre Babys für größer und schwerer als vergleichbar große Mädchen und auch, als sie tatsächlich waren.
Und jetzt sagt mir noch mal, dass die Gesellschaft keine Rolle spielt? Dass alles angeboren sei, was Mädchen zu Mädchen und Jungen zu Jungen macht. Immer wenn Eltern sagen: Also wiihir erlauben unseren Söhnen auch mit Puppen zu spielen oder unseren Mädchen mit Autos“ muss ich an Szenen denken wie
- die Mama in der Krabbelgruppe, die vor Entzückung quietscht, weil ihre 18 Monate alte Tochter ihre Schuhe holt und gleich noch ein paar andere die dort rumstehen mit. „Sie steht auch schon auf Schuhe, ganz die Mutter“
- der Vater auf dem Bolzplatz, der mit seinem zwei Jahre alten Sohn Tore schießt, während die ca. vierjährige Tochter am Rande steht und sehnsüchtig zu den Beiden rüber schaut, aber nicht dazu gerufen wird.
Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht von anderen Eltern im Kindergarten, auf dem Spielplatz, im Turnverein oder bei der Krabbelgruppe Sätze höre wie „typisch Mädchen/Junge“.
Wenn ich mich daran zurück erinnere, wie ich Überzeugungsarbeit leisten musste, damit Minime eine Puppe und einen Puppenwagen bekommt. Oder mal was aus der Elfen- und Feen-Serie von Playmobil, nicht nur Ritter und Piraten. Oder als beim Kindergeburtstag die Seifenblasen mit Cars-Motiv automatisch in seinem GoodieBag landen, obwohl er viel lieber die Eiskönigin gehabt hätte.
Und auch der Kindergarten bietet auf dem Weg zu einer geschlechtsneutralen (oder sagen wir besser: -sensiblen) Erziehung Stolpersteine. Minime erzählt, dass sie in der Mittagsruhe (in der die kleinen Kinder noch Mittagsschlaf machen, die größeren eine „Pause“) oft von den Kindern mitgebrachte CDs hören oder Bücher lesen. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Medien nicht danach geprüft werden, ob sie Genderklischees (von Rassismus und Co. ganz zu schweigen) reproduzieren. Zu Hause halte ich es oft wie Suse und lese Bücher mit vertauschten Rollen vor. Dann erst fällt auf, wie eklig 50er Jahre-mäßig nicht nur die Hauptcharaktere in ihren Geschlechterrepräsentationen sind. Und das bei recht aktuellen Büchern. Ich habe das mal bei den Olchis ausprobiert.
Im Kindergarten braucht es mehr als eine Morgenrunde, in der eine Erzieherin die Kinder ermahnt, niemanden für seine rosa-Vorliebe auszulachen. Deswegen muss nicht gleich die Puppenecke abgeschafft werden. Aber es gibt – siehe unten – tolle Tipps und Anregungen um eine offene Atmosphäre zu schaffen, in der alle Kinder ihre Interessen und Vorlieben ausleben können.
Ob ich da ein bisschen überempfindlich reagiere? Wenn mein Sohn einfach fröhlich oder genervt seine rosa Brotdose liegen lassen würde – damit käme ich zurecht. Aber am Montag morgen, da war er nicht fröhlich oder genervt, sondern zutiefst traurig und enttäuscht. Und das kann ich weder als Mutter, noch als Pädagogin gutheißen.
Es ist mir ein Rätsel, dass ich mit meinen Studienabschlüssen in Sozialpädagogik und Gender Studies nicht schon eher drauf gekommen bin. Zumal ich bereits für den Bereich Berufsorientierung von Jugendlichen solche Workshops für pädagogisches Personal konzipiert und durchgeführt habe und ja schon eine Weile als Freiberuflerin unterwegs bin. Vielleicht war es zu naheliegend und mein Sohn musste mich erst darauf bringen, aber:
Wer mich für Vorträge und Workshops zur gendersensiblen Pädagogik in Bildungseinrichtungen von der Kita bis zur Schule oder zur geschlechtersensiblen (andernorts wird geschlechterneutral verwendet) Erziehung einladen will: Ich freue mich auf Eure Nachricht an
gluecklichscheitern @ gmail.com
– und hier noch ein bisschen zu meinem fachlichen Hintergrund
Wer sich ebenfalls für geschlechtersensible Pädagogik interessiert, findet hier einige Literaturhinweise, Links und Materialien:
- Mehr Männer in Kitas: Geschlechtersensible Pädagogik
- Geschlechtersensible Sprachförderung im Kindergarten
- Das Ziel geschlechtersensibler Pädagogik im Kindergarten
- Leitfaden „Geschlechtersensible Pädagogik“ für Lehrer_inen und Fortbildner_innen im Kindergarten
Bücher:
Almut Schnerring und Sascha Verlan (2014): Die Rosa-Hellblau-Falle. Für eine Kindheit ohne Rollenklischees
Melitta Walter (2005): Jungen sind anders, Mädchen auch. Den Blick schärfen für eine geschlechtergerechte Erziehung
* geschlechtsneutral heißt für mich nicht, dass ich mein Kind als „Neutrum“ erziehen will, sondern das ich ihm alle Optionen offen halte.
Mir geht’s da genau wie dir. Mein Sohn ist mittlerweile fast 6 und auch er kam in dem Alter sehr oft traurig nach hause, weil die anderen ihn wegen seiner Kleidchen oder wegen irgendwas pinkem, glitzerndem oder sonstwie vermeintlich weiblichen Accessoires, Spielzeugen oder Klamotten ausgelacht haben. Auch bei uns waren die ErzieherInnen sensibel, haben unterstützt und aufgeklärt aber gegen die Gesellschaft und ihre Klischees eben nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Mein Sohn ist zu meiner großen Verblüffung trotzdem bis auf wenige Tage mit seinen pinken Sachen zur Kita gegangen, auch wenn ich ihn ab und an drauf hinwies dass die Kinder lachen könnten, auch wenn er hinterher sauer und frustriert und traurig war. Wir haben ihm immer machen lassen, es war und ist ganz klar SEINE Entscheidung was er anzieht, solange es wetterangemessen ist.
Wir haben auch immer klar gestellt das er toll ist so wie er ist, das jeder anziehen darf was er will und das es keine jungsfarben und mädchenfarben gibt. Mehr als hinter deinem Kind stehen und immer wieder wiederholen das es toll ist wie es ist, kannst du nicht machen. Die Gesellschaft wird sich ändern, langsam zwar aber unaufhaltsam. Wir müssen nur immer wieder drauf aufmerksam machen und es Vorleben.
Ich erlebe die Erzieherinnen halt nicht besonders sensibel. Jedenfalls nicht, wenn sie in versammelter Runde mal sagen: Jetzt lasst dem Jungen doch seine rosa Brotdose.
Für mich gehört mehr zu einem gendersensiblen Kindergarten und dafür möchte ich in Zukunft meinen Beitrag leisten.
Ich hoffe, Minime geht dann bald wieder mit seiner rosa Brotdose los und lässt sich, wie Dein Sohn, nicht allzusehr beirren!
Du hast recht, das geht sensibler, das hat mich auch immer gestört, wenn sie gesagt haben „ER mag das halt so“ statt zu betonen das es einfach wurscht ist was wer trägt und das es Mädchenfarben etc. nicht gibt.
Aber immerhin es war ein Anfang, ich kenne auch weitaus schlimmere Reaktionen von Erziehern/innen, lachen zum Beispiel oder gar verbieten, da fällste hintenüber.
Ich hoffe sehr das dein Angebot reichlich angenommen wird. Ich erlebe ja an mir und unserem Umfeld das es wirklich was bringt, wenn man die Leute auch einfach mal drauf hinweist das es eben doch immer noch sehr geschlechtsstereotyp zugeht. Vor meinem Sohn War ich nämlich auch der Meinung Pink geht gaaar nicht für Jungs und kurze Haare müssen sie haben und Kleidchen höchstens zum Fasching….und dann bekam ich ihn ❤
Mein Kind wird jetzt vier. Gerade haben wir wegen Umzug den Kindergarten gewechselt. Im alten wurde wenig bis gar nicht auf Genderneutralität geachtet, so vom Gefühl her. Da konnte meine Tochter von einem Tag auf den anderen plötzlich nicht mehr die bis dahin geliebten Grüffelo- und Dino-Pullover anziehen, denn die „sind doch für Jungs“. Auch Spielzeug wurde kategorisch in „für Jungs und für Mädchen“ unterteilt, jedes Zureden unsererseits, dass Spielzeug einfach für Kinder ist half wenig. Klaro, dass rosa für Mädchen ist?! Im neuen Kindergarten hat sie sich dann doch getraut, dem Grüffelo-Pullover noch eine Chance zu geben (drei Tage Anlauf und wirklich Angst vor den Reaktionen) und welch ein Glück: Erzieherinnen und Kinder begeistert! Schwierig bleibt finde ich, insbesondere bei Geburtstagen und an Weihnachten, das Geschenkethema. Ich weiß jetzt schon, dass sie zum Geburtstag mindestens ein „Prinzessinengeschenk“ bekommt, das gehört sich ja so… Zum Glück ist der Großteil des Schenkerkreises nicht auf Geschlechterrollen festgelegt.
Aber wirklich dagegen ankommen? Hier zählt das Wort anderer Kinder ggf. auch mehr als das Bestärken durch uns Eltern, leider.
Ja, Geschenke sind schwierig, aber da ist man inzwischen in meiner Familie schon aufgeschlossener. Sicher wird es auch Autos und co. geben, das find ich auch gar nicht schlimm. Mir ist nur wichtig, dass Minime, wenn er sich was „jungsuntypisches“ wünscht, eben auch das bekommt.
Was meinst du mit dem Lesen mit vertauschten Rollen? Wenn dort steht, dass die Mutter das Essen kocht, dann sagst du stattdessen, dass es der Vater ist? Oder verstehe ich das falsch?
Ich bin auch Erzieherin (wenn auch gerade in Elternzeit) und in meiner Gruppe gab es solche Situationen auch schon (ein Junge, der seine Glitzerhose liebte, einer, der so gern Prinzessin spielte). Doch für die Kinder war das völlig okay. Wir sprachen darüber, wenn es Bedarf gab, doch der Tenor war immer, dass jeder nunmal trägt/ spielt/ macht, was er möchte und damit total in Ordnung ist.
Ja genau, ich lese dann statt „Mama kocht das Essen“ – „Papa kocht das Essen“. Nicht immer und in jedem Buch, aber oft. Und schön, dass ihr da eine so offene Gruppe im Kindergarten habt. Minime benennt vier Kinder, die alle ein Jahr älter sind als er, die ihn auslachen. Und wenn es schon so weit ist, ist es oft schwer da noch gegen anzusteuern.
Ich kann deinen Frust und auch die Enttäuschung über eine Einrichtung bzw. eine Gesellschaft, die Kinder nicht so sein lässt, wie sie sein wollen und dabei unterstützt voll verstehen. Mein Sohn hat, als er frisch in den Kindergarten gekommen ist, auch völlig unbedarft Spielzeug mit in den Kindergarten genommen, das dort als Mädchenkram eingeordnet wurde. Nach und nach hat er sich angepasst und ist von seinen Interessen her mittlerweile ein „typischer“ Junge, wenn man diese Kategorien überhaupt benutzen möchte.
Wir haben ihn nach einigen Überzeugungsversuchen gelassen und teilen seine Interessen für alles, was landläufig als „Jungenkram“ gilt. Umgekehrt lassen wir es gerade zu, dass seine Schwester immer häufiger im Kleidchen in den Kindergarten geht und begeistern uns für ihren Nagellack.
Ich denke, bei allem berechtigten Wunsch, die Kinder gender-neutral groß zu ziehen, ist es auch wichtig zu respektieren, wenn die Kinder den Wunsch haben, sich anzupassen, vollständig oder auch nur in der Öffentlichkeit, weil sie es dann leichter haben. Mein Mann und ich respektieren das, bestärken unsere Kinder in dem was sie tun und wer sie sein wollen, auch wenn sie sich entschließen, teilweise das Klischee zu leben. Gleichzeitig versuchen wir ihnen immer wieder aufzuzeigen, dass sie die Wahl haben.
Trotzdem haben wir bisher einiges erreicht. Unser Sohn weiß genau, warum es falsch ist, dass Frauen weniger verdienen als Männer (er sieht die Folgen ja zuhause, dass sein Vater einfach mehr von zu hause weg ist, weil er mehr arbeiten muss), er weiß, dass auch Jungs weinen dürfen, auch wenn er es nur noch in Notfällen tut, er benutzt niemals die männliche Form, wenn er eigentlich über eine Frau spricht und er sieht, dass ich genauso Star Wars verrückt bin, wie er, es also nichts mit dem Geschlecht zu tun hat. Und als eine Freundin neulich mit ihrem kleinen Sohn bei uns war, und unseren Sohn fragte, ob er für ihren Sohn mal ein bisschen Jungspielzeug ins Wohnzimmer bringen könnte, hatte er keine Ahnung, was sie damit meinte. Seiner Meinung nach ist in seinem Kinderzimmer, das er übrigens mit seinen zwei Schwestern teilt, nur Spielzeug, höchstens noch unterteilt in cooles Spielzeug und Babyspielzeug.
Eine Bekannte, die ebenfalls sehr auf gender-neutrale Erziehung achtet, meinte für kurzem, wir wären mit unserer Erziehung gescheitert. Ich sehe das eigentlich nicht so. Die Kinder leben nunmal in dieser Gesellschaft und wenn sie mit den anderen Kindern zusammen passen wollen und dafür auf heiß geliebte rosa Dinge verzichten, dann ist das ihre Entscheidung. Wenn wir es als Eltern schaffen unserem Kind klar zu machen, dass es sich dafür entschieden hat, im Sinne von „Ich spiele nicht mehr damit, weil die anderen dann lachen, obwohl ich es eigentlich mag. Das ist okay, vielleicht spiele ich irgendwann wieder damit oder im Urlaub, wenn es keiner sieht!“ Anstatt das der Sohn die Denkweise der anderen annimmt „Ich spiele nicht mehr damit, weil Jungs das nicht machen!“ – dann haben wir sehr viel erreicht.
Ich sehe das genau wie du, auch wenn es mir in der Seele weh tut wenn ich sehe das mein Sohn sich verbiegt um nicht ausgelacht zu werden, um dazu zu gehören. Aber er muss eben diesen Kampf kämpfen, nicht ich muss mich dem täglich stellen sondern er und daher ist es auch seine Entscheidung ob er kämpft oder sich anpasst oder was dazwischen. Wichtig ist nur sein Kind zu unterstützen bei dem was es tut.
Als Kind habe ich den größten Anpassungsdruck von anderen Kindern erfahren, nicht von Erzieherinnen, Lehrerinnen u. Lehrern. Letztere sind zwar für das vernünftige Erklären zuständig, aber die Wahrheit ist auf dem Platz, sprich: Gleichaltrige oder leicht ältere Kinder.
Gegen die Gruppendynamik anzugehen ist wie der Versuch mit dem Löffel die Flut aufzuhalten, wenn sie anrollt – man sieht zwar, wenn man will, jede Sekunde einen vollen Löffel, den man ins Meer zurückwirft, aber wenn man den Blick hebt merkt man, dass es aussichtslos ist.
Ich denke, die Zuordnung und Identifikation selbst ist dabei das wichtige für die Kinder, nicht der konkrete Inhalt. Genausogut könnten die Jungs auch alle rosa präferieren und Mädchen Dinos. Gelassenheit und Toleranz sollte die Aufgabe der Erwachsenen sein.
Wie schön dass nicht nur mein Sohn eine rosa Brotdose hat! Unsere durfte benutzt werden, bis sie kaputt war. Aber das ist mit diesen Dingen in der Tat nicht immer so. Dabei ist es so wichtig, dass sich jeder frei entwickeln und ausprobieren kann.