Kind zwei ist bei der Tagesmutter eingewöhnt. Er geht seit Mai dort hin und jetzt erst habe ich das Gefühl, er ist angekommen.
Mit Kind1 war die Eingewöhnung ja ein Kinderspiel. Am Anfang ein bisschen dabei sitzen, rausgehen, wiederkommen und ein total ins Spiel versunkene Kind vorfinden. Ich habe uns schon eine krasse Mutter-Kind-Bindungsstörung diagnostiziert, schließlich trete diese „Gleichgültigkeit“ beim Verlassen der Bezugsperson nur auf, wenn die Bindung gestört ist. Hab ich irgendwo gelesen.
Mit Kind2 ahnten wir von Anfang an, dass es nicht so schnell gehen würde. Es gab schon Schwierigkeiten, wenn wir ihn unseren Eltern oder meiner Schwester mal kurz in den Arm drücken wollten (weil wir nach langer Autofahrt grade angekommen mal eben aufs Klo wollten).
Im Mai, also kurz vor seinem ersten Geburtstag, kam die Zusage der Tagesmutter. Ein Glück! Wer weiß, wie lange wir hätten sonst warten müssen. Und da ich ja auf Jobsuche war, war es mir lieber, in Ruhe die Eingewöhnung zu machen falls ein Job käme, als erst die Jobzusage zu haben und DANN auf Betreuungsplatzsuche zu gehen.
Ich ging also mit Cashew zur Tagesmutter. Er saß auf meinem Schoß und schaute sich alles mit seinen großen Augen an. Er wirkte neugierig, war begeistert über die Anwesenheit anderer Kinder aber wollte partout nicht von meinem Schoß. So blieb es auch eine ganze Weile. Als er es doch von meinem Schoß schaffte, und ich mal für ein paar Minuten verschwand – ein Drama.
Es ging also schleichend voran. Nach kurzer Zeit stellte ich allerdings fest, dass das „Drama“ relativ kurz nachdem ich ging aufhörte – ich blieb nämlich noch vor der Tür stehen. Kam ich zurück um ihn abzuholen: Er lief mir in die Arme und weinte, als wäre ich jahrelang fort gewesen.
Dann kamen die Sommerferien, danach natürlich das gleiche Spektakel. Die Tagesmutter versicherte mir aber, dass er sich nach meinem Abgang bestens amüsierte. Auch andere Eltern, die ihre Kinder bei der Tagesmutter dort ließen versicherten mir, dass er einen fröhlichen Eindruck machte. Na gut, galt das Gebrüll also nur uns Eltern.
Dann waren Herbstferien, die Tagesmutter krank, das Kind krank…ich hatte schlimmste Befürchtungen, das Kind wieder hin zu bringen, machte mich auf Tränen gefasst – es passierte: nichts. Das Kind betrat die Räumlichkeiten, wartete geduldig, dass ich ihm Jacke und Schuhe auszog und kletterte auf seinen Stuhl um zu Frühstücken.
Gestern und heute hat er mich sogar aus der Tür „geschubst“ – ein kleines Spiel das die Tagesmutter mit den Kindern spielt. Wäre vorher gar nicht denkbar gewesen.
Kind2 ist also eingewöhnt.
Das war bei uns sehr ähnlich! Wir haben erst im September gestartet – aber ganz schwerer Start. Dann lange und häufig krank. Seit dieser Woche wieder da: Die hat den Spaß ihres Lebens. Singt den ganzen Tag, setzt lautstark ihren Willen gegen die Großen durch und findet es super. Wir sind so erleichtert.
Schön, dass es bei euch auch geklappt hat – und alles richtig gemacht mit der Jobsuche würde ich sagen. 🙂
Naja, die Jobsuche läuft ja noch 🙂 aber ja: Kinder brauchen ihre Zeit.
Seit wann bloggst Du/ihr und warum hab ich Euch vorher noch nicht gesehn? Liebe Grüße ich schau jetzt öfter rein!
Auch ein bißchen Wehmut bei der Freude, wenns plötzlich klappt, ne? Ich hatte das mit Eingewöhnung und Jobsuche genauso gedacht, einen Tag vor dem ersten Besuch dann die Jobzusage: die Eingewöhnung musste in zwei Wochen vonstatten gehen. Ging ein Glück! Ich glaub ja bis jetzt, dass sie mit damals 10Mon die Trennung noch gar nicht kapierte und jetzt, wo sie es begreift, schon so gewöhnt ist, dass es gewohnt ist. Eine schlechte Phase soll ja immer bei jeden Kind mal kommen, aber da muss man dann wohl durch..