Selbstlobhudelei ist sonst nicht so meins, aber das Jahr neigt sich dem Ende und da schauen alle gern mal ein bisschen zurück. Und weil ich so beim Rumstöbern in meinem Blog (ist das sowas wie sich-selber-googlen? Gibt man das nicht zu, dass man das macht?) ab und zu auf Artikel stoße, die ich schon fast wieder vergessen habe, suche ich ein paar davon mal wieder raus. Auch weil hier in den letzen drei Monaten einige neue Leser_innen dazu gekommen sind (liegt das am neuen Design?) und sich noch nicht durchs Archiv gescrollt haben.
2011-2012
Der erste Beitrag auf meinem Blog, der viele Leser_innen fand hatte den Titel Tausche S*x gegen Hausarbeit. Ok, der Titel war sehr reißerisch. Aber eigentlich war es nur das Zitat aus einem Beitrag auf Eltern.de, der sich an Väter richtet, und wie die ihre Partnerin in der ersten Zeit unterstützen können. Und ja, da empfiehlt eine Hebamme den Vätern ernsthaft, wenn die Geburtswunden der Partnerin verheilt sind, diesen Deal zu machen. Kam ich nicht drüber weg.
Während alle™ über Kevin und Chantal lachen, lache ich über Oskar-Maximilian. Nein, nicht wirklich, denn Sohn 1 hat einen ähnlich kreativen Namen. Und den erfahrt ihr im verlinkten Artikel. Wenn ihr ihn denn unter den Hugos und Elvis‘ erratet.
Auch wenn ich diesem Artikel heute einen anderen Namen geben würde, finde ich es immer wieder bemerkenswert, welche Milchmädchenrechnung Paare aufstellen, wenn ein Kind da ist und es um die Kinderbetreuung geht: Die Kinderbetreuung kostet viel Geld, aber warum es von ihrem Gehalt abgezogen wird?
Und jede_r kennt sie, die gutgemeinten Ratschläge, die man als frischgebackene Mama zu hören bekommt. Eure gutgemeinten Ratschläge am A*sch rantete ich darauf. Kind schreien lassen? Nicht verwöhnen? Bitte sehr, meine Kommentare dazu.
Und immer, wenn man grade dringen los muss (mit Baby) die vollgekackte Windel. Und andere typische Situationen zum ungünstigsten Zeitpunkt in Murphys Gesetz für Mütter.
Ob es Arbeit ist, wenn man Zeit mit dem Kind/den Kindern verbringt? Darf man so etwas Schönes überhaupt Arbeit nennen? Eine Freundin sagte zu mir nein, das ist doch keine Arbeit! Welches Arbeitsverständnis dahinter steckt, habe ich mal auseinander gedröselt. Und in den Kommentaren zum Artikel kann man gut nachlesen, wie sehr die Trennung von Lohnarbeit und Carearbeit verinnerlicht und verbreitet ist.
Im Artikel Qualifikation: Kinderlos, wünschenswert: totale Verfügbarkeit beschreibe ich meine ersten Versuche mit Kind einen neuen Job zu finden. #VonwegenVereinbarkeit und so.
Erinnert ihr Euch noch an Familienministerin Schröder? Die hatte mal die Idee, Putzgutscheine einzuführen. Grandiose Idee, oder nicht?
2013
Ach ja, da gab ich meinen Senf zu #Aufschrei. Wie das ist, wenn Sexismus Alltag ist und diese Erfahrungen von anderen abgewertet und gegen eine gewendet werden.
2013 passierte auch, was einer Mutter natürlich nicht passieren darf: Ich habe mein Kind fallen gelassen!
Warum bekommt man Kinder, wenn man sie gleich wieder abgibt? Diese Frage, die ich damals öfter mal in Foren gelesen habe, beantwortete ich mit einem Rant: Eure Rente ist mir sowas von egal!
2014
2014 habt ihr zwei Artikel am häufigsten gelesen: Wie mein Kind ein Junge wurde (Teil 2) – darin beschreibe ich, wie Kind1 durch herrschende Geschlechterrollen in seiner individuellen Entwicklung eingeschränkt wird. Ich mein, ein Junge, der als Schmetterling geschminkt werden möchte? Wo kommen wir denn da hin? Glitzerschuhe? Aber doch nicht für einen Jungen!!!
Wie komplex der Begriff Selbstbestimmung unter der Geburt ist, habe ich nach dem Aufruf zum Buchprojekt „Selbstgeboren“ einer Hebamme dargelegt. Komplex heißt: Wie selbstbestimmt kann man als mittelmäßig informierte Schwangere in eine Geburt gehen? Welche Bedürfnisse sollen ernst genommen werden, welche schätzt man selber unter der Geburt anders ein als im Geburtsplan ausgedacht und was ist, wenn man den Ärzt_innen und Hebammen und den Geräten einfach mehr vertraut (vertrauen muss?) als sich selbst? Der Mythos meiner selbstbestimmten Geburt habe ich diesen Beitrag genannt, und Eure Kommentare zeigen, dass das ein sehr bewegendes Thema ist.
Und nun verratet ihr mir vielleicht: Welchen Beitrag habt ihr 2015 am liebsten gelesen? Wovon wollt ihr 2016 noch mehr lesen?
Den hier: https://gluecklichscheitern.de/rosa-brotdose/ hab ich gern gelesen und oft geteilt in 2015 (und heute schon wieder ?)
Frohes neues Jahr ?
Oh wie schön, den Artikel mag ich auch sehr gern 🙂 Danke fürs teilen und Dir auch ein frohes Neues!