Bei Mutter & Mensch heute eine Blogparade, zum politischen Privaten, oder privaten Politischen, einem Tag im Leben einer Frau. Am Weltfrauentag quasi.
Der Mann muss um 6 Uhr aufstehen. Er hat oben geschlafen, ich mit den Kindern im großen Bett im Schlafzimmer. Unfreiwilliges Familienbett quasi (denn, ich schlafe am liebsten allein. Das von dem manche Familienbettbefürworter_innen behaupten, dass niemand gerne alleine schlafe. Doch tue ich. Auch wenn ich diese Nächte mit den Kids an meiner Seite genieße, denn ich weiß: Sie sind so oder so bald vorbei).
Ich höre ihn in der Küche rumoren und Kind2 leider auch. Kind2 rennt in die Küche, der Mann gibt ihm seine Flasche und es kommt wieder zurück ins Bett gekrabbelt. Kind1 ist aber auch wach geworden. Grmpf, eigentlich hätten wir noch eine Stunde schlafen können.
Kind2 ist noch wegen HandMundFuß krank geschrieben und darum bleibe ich zu Hause. Glück im Unglück. Oder Unglück im Unglück, denn letzte Woche hat uns ja die Tagesmutter gekündigt. Der Mann bringt mir noch n Kaffee ans Bett, die Kinder haben das Bett zum Trampolin umfunktioniert, mir rinnt ein Tropfen Speichel aus dem Mundwinkel, der Blick auf die Wand gegenüber.
Der koffeinfreie Kaffee entfaltet seine Wirkung und ich halte Kind1 an, sich anzuziehen. So nach und nach schaffen wir es alle drei (der Mann ist schon zur Arbeit entfleucht) uns anzuziehen oder anziehen zu lassen. Wir schaffen es sogar schon um halb neun vor die Tür. Ich bringe Minime in seine Kindergartengruppe und habe es sogar geschafft, an die zwei Wollknäuel zu denken, die er für das Osternestbasteln braucht. Ich gehe noch ins Büro der Kitaleitung um zu fragen, ob sie vielleicht doch schon früher einen Platz für Kind2 haben. Eine Zusage haben wir nämlich ab August, vielleicht…Aber nein, man kann hier keine Ausnahme machen.
Ich fahre mit Kind2 im Buggy zum Hautarzt. Ich brauch ein neues Rezept für meine Rosazeamedikamente und muss mir dafür Blut abnehmen lassen. Und weil das so Hardcore-Medikamente sind und man die nicht schwanger nehmen darf muss ich sogar noch Urin abgeben damit die nen Schwangerschaftstest machen können. In der Infobroschüre (!) zu den Medikamenten habe ich auch erfahren, dass die Spirale tatsächlich auch als Notfallverhütung eingesetzt werden kann, länger noch als die Pille danach.
Ich gehe mit den Rezepten noch zur Apotheke und bringe Kind2 nach Hause. In der Regel schläft er schon recht früh und macht Mittagsschlaf. Aber nachdem er gestern schon so hartnäckig kreative Ideen hatte, wie man den Mittagssschlaf vermeidet hatte ich nicht so große Hoffnung. Es dauerte dann auch noch bis halb eins und einige qualvolle Kinderspielsachen bis er einschlief
Während seines Mittagsschlafs kümmerte ich mich um Telefonanrufe, Urlaubsplanung und liegengebliebene E-Mails. Und um die Wäsche. Was man halt so machen muss, wenn die Fremdbetreuung warum auch immer wegfällt (also was man tun muss, wenn das Kind schläft. Mit Kind2 ist nämlich nahezu nichts ungestört möglich. Entweder weil er mitmachen möchte oder weil er das, was ich tun muss, boykottiert).
Nach dem Mittagsschläfchen pack ich Kind2 ein und wir gehen in den CakeMart. Das ist ein Laden, in dem es lauter Sachen rund ums Kuchen-/Muffin-/Popcake-Machen gibt. Kind1 hat nämlich nächste Woche Geburtstag und natürlich wollte ich einen Kuchen backen. Und den verschönern. Ich war in diesem Laden völlig überfordert! Was Es Nicht Alles Gibt! Ich blieb bescheiden und kaufte eine Kerze in Form einer 5 und „Kuchenauflagen“ mit Spiderman- und Eisköniginnen-Deko. Dafür ließ ich dort so viel Geld, dass ich vermutlich für den selben Betrag eine fertige Torte vom Konditor hätte kaufen können. Gut, das merk ich mir fürs nächste mal.
Mit Kind2 und den Einkäufen fuhr ich auf den Spielplatz. Dort begegneten wir noch dem Patenonkel, der dort in der Nähe wohnt. Schön, andere Erwachsene. Kurz vor der Dämmerung packte ich Kind2 wieder ein und machte mich auf den Weg zur Kindergartenfreunding von Kind1, wo mich selbiges Kind direkt fragte: Darf ich hier noch spielen??? Es ist immer schwer, das große Kind irgendwo weg nach Hause zu bringen. Manchmal frage ich mich, ob wir so furchtbare Eltern sind, dass er nie nach Hause will (andererseits: Wenn wir zu Hause sind, will er auch nicht weg. Ich glaube, Kind1 lebt völlig im hier und jetzt, ich versuch von ihm zu lernen). Gegessen hat er dort schon, Kind2 verputzte noch die Reste und um halb sieben waren wir auf dem Weg nach Hause.
Kind1 war auch schon spürbar übermüdet, deshalb war die letzte halbe Stunde vorm Schlafengehen auch etwas beschwerlich. Die Sesamstraße konnte es retten und iiiirgendwann gegen halb neun schliefen die beiden auch.
Kurz danach kehrte der Mann nach Hause. Ich warf die Waschmaschine und die Spülmaschine an, saugte die Küche (und wischte den verkleckerten Saft weg) und da war es schon halb zehn.
Noch schnell auf facebook vorbei, eine Diskussion führen (zu der ich bald auch noch was schreibe, es wurde ein Artikel geteilt, der Feminismus meiner Meinung nach sehr verengt und natürlich „böse!“ darstellte), diesen Beitrag schreiben und zack ist auch schon halb elf.
Joa, so sah er aus, mein Weltfrauentag. Hoch die Faust!
Liebe Melanie, Du bist schwanger!? Herzlichen Glückwunsch! wie schön!!! 🙂 ich freue mich für Euch.
Und eisköniginnen UND Spiderman – Dekoration auf EINEM Kuchen finde ich einfach nur fantastisch, wie du dir denken kannst! ; ) Da geht mir das Herz auf. Das wäre auch was für I. Er ist ja auch großer Eiskönigin- Fan und Spiderman…. fand er sehr toll , ist jetzt von Star Wars abgelöst, aber Spiderman mag er durchaus noch.
Und ich – ich liebe Frozen.
Bin schon seeeehr gespannt auf den Kuchen!
Den Text hab ich sehr gern gelesen, ich finde immer spannend, den Tagesablauf von anderen zu lesen.
Ganz liebe Grüße , Natascha
Ach je – ich habe ungenau gelesen! Du bist gar nicht schwanger! wie peinlich! sorry! lösch ruhig meinen ersten Kommentar, damit hier keine Gerüchte verbreitet werden!