Freitag – Innehalten
Nachdem bereits sechs Wochen seit Jahresbeginn vorbeigeflogen sind, wollte ich mal innehalten. Zwar hab ich nun wirklich aktuell keine Langeweile, aber manchmal das Gefühl, so richtig produktiv sei ich auch nicht. Nachdem ich die Kinder weg gebracht habe will ich einen Spaziergang machen. Kurz bevor ich den Rhein erreiche fängt es an zu regnen. Ich drehe also um und gehe mit Brötchen nach Hause.
Nachhaltigkeit und umweltbewusstes Leben sind immer noch ein sehr wichtiges Thema für mich und ich überlege regelmäßig, wie ich mich, wie wir uns als Familie da noch besser aufstellen können. Im Internet stolper ich irgendwo über einen Artikel a la „10 Dinge, die Du lassen solltest wenn Du nachhaltig leben willst“ und ich stelle mal wieder positiv fest, dass wir gar nicht so schlecht dastehen. Trotzdem überleg ich mir, wenn die Fastenzeit beginnt ein „Spezialprogramm“ auszuprobieren, oder anders gesagt: einige der Dinge, die ich mir schon lange vorgenommen habe, endlich umzusetzen.
Nachmittags hole ich die Kinder ab. Eigentlich hatte ich vor mit ihnen zum „Indoor“-Spielplatz der Heilsarmee zu gehen. Den hab ich vor einigen Wochen entdeckt und war mit ihnen letzte Woche Freitag zum ersten Mal da. Im Prinzip ist es ein großer Gemeindesaal mit diversen Spielzeugen, einer kleinen Rutsche, Bällebad und riesigen Schaumstoffwürfeln. Für meine Kids genau das Richtige: Bewegung und Aktivität. Der Große hatte heute aber keine Lust, hauptsächlich weil das bedeuten würde, 10-15 Minuten Laufen zu müssen…also ab nach Hause.
So langsam (eeeeendlich!) gibt es immer mal wieder kurze Phasen, in denen die Kinder miteinander spielen oder jeder in ein Bilderbuch versunken ist. Ich muss mir noch überlegen, was ich mit diesen – leider vorher nie absehbaren – „freien“ Minuten mache. Momentan sitz ich dann meist mit meinem koffeinfreien Kaffee am Küchentisch und starre aus dem Fenster…
Es gibt Erbsensuppe zum Abendessen und da der Mann heut bis in die Nacht arbeitet, schlafen die Kids bei mir im Elternbett ein.
Samstag – (Groß-)Elternbesuch
Kind2 sagte in den letzten Tagen sehr oft „Moma Auto“, seine Zweiwortvariante für „Wir müssen ins Auto und Oma besuchen“. Das stand dann heute endlich auf dem Plan. Der Mann verlässt gegen 9 das Haus zur Arbeit. Ich bringe einer Bekannten noch Bananen und Salzstangen vorbei, da sie sich den Magen verdorben hat. Auf dem Rückweg verfluche ich alle Hundebesiter_innen, die ihre Hunde einfach irgendwo hinsch*eißen lassen und sich nicht um die angemessene Entsorgung kümmern: Kind2 wollte einen Stein aufheben, der sich als Hundeköttel entpuppte. Dann lief Kind1 in einen Hundehaufen…orrrh, ich mag Hunde echt, aber das ist ne Pest! Dann geht es ins Auto und ins Ruhrgebiet. Staustaustau – das macht dem Kleinen nichts, der schläft die ganze Zeit aber Kind1 hat nicht nur Langeweile sondern leidet dann auch schnell mal unter Übelkeit. Nach zwei Stunden haben wir es aber auch geschafft. Meine Kinder und meine Eltern glücklich – spielen, draußen sein, Karnevalsschminken, essen.
Auf dem Rückweg fällt mir dann doch ein, dass es etwas gibt, was ich am Karneval hasse: Es gibt noch weniger Parkplätze als eh. Samstag Abend, ne Woche vor dem Straßenkarneval und ich höre Herberts Stimme: „Oooooh, ich drehe schon seit Stunden…“ – gut, ich habe tatsächlich eine Stunde gekurvt und gesucht.
Sonntag im Eisenbahnmuseum
Der Sonntag wird gegen sechs Uhr früh das erste Mal von Kind2 eingeläutet, er möchte seine Flasche. Danach schlafen wir noch bis halb acht oder acht. Kind2 steht auf, holt sich ein Wimmelbuch und fordert mich auf, ihm zu sagen, was er auf den Bildern finden muss. Kind1 kommt dazu gekrochen. Der Mann guckt aus einem Auge und wird wach. Ein sehr gemütlicher Start in den Tag. Nach dem Frühstück bereite ich schon mal das Abendessen vor (Sauerkrautquiche) und der Mann schaut mit den Kids die Maus.
Mittags brechen wir zum Eisenbahn-Museum auf. Für die Kinder ein Riesending- ich fands urig aber ganz schön viel Rost. Man sah, dass das Ganze von vielen Eisenbahnfans liebevoll gepfelgt wird. Auch wenn es an einigen Stellen so aussieht, als hätte jemand 1955 das Werkzeug liegen gelassen und seitdem rostet die Eisenbahn vor sich hin. Es gab Kaffee und Kuchen und wir trafen noch die beste Freundin von Kind1. Nach zwei Stunden wird es den Erwachsenen zu kalt und wir fahren nach Hause.
Dort warten der Wäscheberg, der Wäschekorb etc. auf uns. Die Kinder hören Karnevalslieder. Nachdem meine Sauerkrautquiche mit Nichtbeachtung gestraft wurde gehen wir ins Bett.
Tatsächlich schlafen die Kleinen ungewöhnlich früh (nämlich schon um 8) und ich verblogge unser Wochenende und werde gleich noch den Speiseplan für nächste Woche machen. Da muss ich selber schmunzeln, dass ich mal einen Speiseplan schreibe…aber es erleichtert doch Einiges, wenn man weiß, was es die Woche zu essen geben wird und dass man am Montag bereits alles kaufen kann..
Ich hoffe, ihr hattet eine schöne Woche!