Einer meiner Neujahrsvorsätze: Mehr schreiben, mehr bloggen. Und vor allem: Tagebuchbloggen. Weil mich selbst all die Blogs mit ihren Ratgeberartikeln, „10 Dinge/Bücher/….die man gemacht/gelesen/gehört…haben muss“, die Einkaufstipps und wasweißich selber nicht interessieren. Nicht mehr.
Was mich interessiert: Wie sieht Alltag aus, wie organisieren sich Familien, wie arbeiten andere, was kaufen sie (aber nicht die Affiliate-Dinge, die anderen Dinge), womit verbringen andere den lieben langen Tag. Und nun fühle ich mich auch verpflichtet, ein wenig von all diesen Dingen zu teilen. Ebenso wie meine Gedanken, die mich eben so neben all dem Alltagsgetue begleiten.
Das schreib ich auf, ohne mir schlaue Überschriften auszudenken oder schicke Bilder zu machen. Wer also Spannendes erwartet, kann genau hier weg klicken.
Der Mann steht mit dem Schulkind auf und weckt mich mit Kaffee. Das Kindergartenkind und ich haben noch etwas Zeit. Es möchte spielen – bevor ich meinen Kaffee ausgetrunken habe. Wir spielen nach den Regeln, die er sich ausdenkt und nach Bedarf ändert. Na gut, dass schaffe ich auch ohne Koffein.
Heute kommt das Kindergartenkind gut in seiner Gruppe an. Vielleicht weil Spielzeugtag ist und er allen seine Feuerwehrstation zeigen kann? Ich gehe schnell wieder nach Hause und setze mich mit einer Kanne Tee an den Schreibtisch. Ein Text muss fertig geschrieben werden.
Weil ich eine schlechte Frühstückerin bin esse ich gegen Mittag ein Früchtemüsli. Ich schaue dabei ein paar Minuten in „Aufräumen mit Marie Kondo“ rein. Damit könnte ich einen eigenen Blogartikel füllen. Es war die Folge mit der Witwe, die den ganzen Kram ihres Mannes aussortieren will.
Da Minimalismus mich schon immer begleitet (auch bevor er einen Namen hatte) aber spätestens seit den Kindern wie Sysiphos gegen all die Dinge ankämpfe, die so ins Haus kommen, finde ich das schon spannend. Aber die Serie enttäuscht mich in vielerlei Hinsicht. Denn das Aussortieren war wirklich noch nie mein Problem. Mein Problem ist, all dem, was rein will Einhalt zu gebieten.
Unabhängig davon denke ich, wie…viel „besser“ die Welt sein könnte, wenn die Menschen genügsamer wären. Mit genügsam meine ich nicht, bei Mangel die Klappe halten und nichts ändern. Mit genügsam meine ich, zufrieden, wenn man genug hat. Nicht nur im Materiellen, sondern auch auf anderen Ebenen. Ich bin ja nicht so auf der materiellen Schiene anfällig für „mehr“, bei mir sind es diffusere Dinge. Anerkennung wäre spontan der passendste Begriff, aber das trifft es nicht ganz. Lebenshunger, Autonomie…Entwicklung. Mehr Zeit für all die Dinge, die ich machen möchte. Aber nun gut, ich übe mich in Genügsamkeit. Denn eigentlich kann ich sehr aus der Fülle schöpfen.
Ich mache nach der Pause noch einen Arbeitsblock, dann ein paar Erledigungen und Einkäufe. Unter anderem Mililmeter Papier. Mit dem Projekt Haushaltsbuch habe ich ein paar Bücher über das weite Thema Geld gelesen. Money von Tony Robbins zum Beispiel oder grade Mehr Geld für Mehr Leben von Vicki Robins (Neuauflage). Da soll man seine Einnahmen und Ausgaben, ähnlich wie den Dax-Index, als Linien festhalten. Und sofern vorhanden auch Anlagen. So erkenne man, wie gut man dasteht.
Ich hole das Kindergartenkind ab und sagen wir so: Wir hatten schon bessere Nachmittage. Statt einer Begrüßung kommt ein „Ich will ein Eis“ und weil meine Antwort nein lautet bin ich eine doofe Mama und werde gehaut. Ich meine, das Kind ist keine zwei mehr, sondern viereinhalb. Diese Meltdowns machen mich jedes mal fertig. Und so geht das den ganzen, kurzen Nachhauseweg. Wir spielen ein bisschen, natürlich nach seinen Regeln, und etwas später kommt der große Bruder.
Die Kinder streiten sich, glücklicherweise kommt der Mann früher nach Hause als gedacht. Das Abendessen geht einigermaßen glimpflich vorbei und nach weiterer Streiterei geht es ins Bett.
Und wie war euer Tag?
beruhigend ähnlich… Ich arbeite zwar Vollzeit (oft 1 Tag von zu Hause), mit 2 Jungs im gleichen Alter wie deine, mein Mann 60% ausser Haus. Da wir im benachbarten Ausland wohnen, gehen beide Jungs bereits zur ‚Schule‘, dh gleichzeitig, was die Organisation erleichtert (2 Kinder zur gleichen Zeit am gleichen Ort). Vor allem Meltdowns/Streitereien sind auch gerade das aktuelle Thema (gefühlt schon ewig…). Und dass mein Mann überflüssigerweise meint, das sei wohl typisch für Jungs, hebt meine Stimmung nicht gerade…
Schön, dein Schreibmotto für 2019! Mir geht es auch so, dass doch tatsächlich das authentische das Spannende ist. Und nicht das weichgezeichnete so-werde-ich-glücklich-in-10-Schritten (obwohl ich das zugegebenermaßen auch sehr gerne lese 🙂