Vatertag, ganz unpolitisch

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Wie immer in den letzten Tagen stehe ich schon kurz nach sechs auf. Merkwürdig, dass diese Uhrzeit, die im normalen Alltag keine Begeisterung bei mir weckt, in diesem Ausnahmezustand genau meine Zeit zu sein scheint. Aber wie gesagt: Wenn man nicht direkt mit Hektik in den Tag startet, ist es was völlig anderes.

Ich hole mir einen Kaffee und gehe ins Wohnzimmer. Vor der Tür zum Garten wartet schon eins der beiden Katzis, die die sommerliche Nacht draußen verbracht haben, auf mich. Beziehungsweise auf das Katzenfutter. Kaum hat es sich satt gegessen, legt es sich zu mir auf die Couch.

Ich untersuche den Kater – er heißt Ohnezahn, auch wenn er sehr offensichtlich mindestens einen Zahn hat, weil er schwarz ist und grüne Augen hat, wie der Lieblingsdrache von Kind 2 – nach Zecken. Eigentlich finde ich immer eine, auch wenn wir alle drei bis vier Wochen ein Spot on gegen diese Mistviecher auftragen.

Ich höre ein paar alte Folgen des Madame Moneypenny Podcasts. Und auch, wenn ich bestimmt einiges daraus mitnehme bin ich manchmal – nett gesagt – irritiert. Da fragt zum Beispiel ihre Interviewpartnerin, was sie jungen Paaren rät, die grad ein Kind bekommen und bei denen die Frau Zuhause bleibt. Naja, was vom gemeinsamen Einkommen für die Altersvorsorge für die Frau anlegen. (Soweit, so gut).

Ja, aber, wendet die Interviewpartnerin ein, was ist, wenn kein Geld da ist?

Das, so Natascha (die Person hinter Madame Moneypenny) sei ja bloß eine Frage der Prioritäten. Dann fahre man nicht zweimal im Jahr nach Thailand für den Urlaub, sondern an die Ostsee (ein Beispiel, was übrigens in fast jeder Folge irgendwo dran kommt). Äh ja. Danke für nichts.

img_0721Eigentlich wären wir gestern nach Holland gefahren, auf den Campingplatz nach De Lakens (falls ihr auf instagram seid, könnt ihr euch den Platz in meinen Instahighlights ansehen). Da unser Wohnwagen keine Toilette hat und auf den meisten Campingplätzen die sanitären Anlagen noch geschlossen sind, bleiben wir weiterhin Zuhause. Außerdem stell ich mir das etwas trostlos vor, wenn die Kinder nicht so ungezwungen wie sonst einfach mit den anderen Kindern spielen können.

ABER die Rachel vom Blog mamadenkt, die tollerweise auch meine Kollegin ist, hat sich neulich ein Stück Holland nach Hause geholt, nämlich in Form einer Poffertjespfanne. Da hab ich nicht lange überlegt und mir auch eine bestellt. Wenn du nicht nach Holland kannst, hole ein Stück Holland zu dir…

ABER: das beigefügte Rezept war scheußlich, die Poffertjes schmeckten einfach nach Mehlschlotze und waren nur mit viel Puderzucker und Schokocreme genießbar.

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Nach dem Frühstück machte ich eine kleine Runde zu unserer Bienenwiese. Hier das erste Bild von vor zwei Wochen, das zweite Bild von heute Morgen:

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Nach dem Frühstück wollen Mann und Kinder zu einem Ausflug aufbrechen.

Ich weiss nicht, ob wir eine chaotische Familie sind, aber bis Mann & Kinder wirklich los konnten mussten wir 1 Std nach Fahrradhelm von K2 und Fahrradschloss für K1 & nach tragbaren Schuhen für beide suchen. K2 hat dann Schuhe von K1 genommen, einen Fahrradhelm ausm Keller der mindestens eine Nummer zu klein ist und da das Fahrradschloss von K1 verschwunden blieb haben sie meins mitgenommen.
Aber dann hatte ich Ruhe. Und genoss das Wetter und die Stille.

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Ich hab viel Zeit in das Thema Zero Waste, bzw Less Waste investiert. Und da hab ich definitiv noch Luft nach oben. Aber inzwischen wundere ich mich nicht über den Plastikmüll, sondern den Biomüll. Wir haben zwar jetzt einen Kompost im Garten, aber der kann nicht so viel Lebensmittel aufnehmen. Das ist nahezu lächerlich, ein Kompost besteht hauptsächlich aus Gartenabfällen. Naja, jedes Mal, wenn beim Gemüseschnibbeln Reste bleiben (oder überhaupt in der Küche), recherchiere ich, was man damit machen könnte. Heute: Kohlrabiblätter.

Ich hab es mit einem Pesto probiert. Kohlrabiblätter, geröstete Sonnenblumenkerne, etwas Öl und ein paar Blätter Basilikum. Ich habs noch nicht probiert 🙂

Am frühen Abend kommen Mann und Kinder nach Hause, wir essen Abend. Die Kinder gucken eine Folge logo, der Mann fährt zur Arbeit und ich schaue im ZDF „Astrid“, ein Film über Astrid Lindgren. Ich hab schon ihre Kriegstagebücher gelesen, sie hat für den schwedischen Nachrichtendienst im zweiten Weltkrieg aus dem Deutschen übersetzt.

Zwischendurch höre ich etwas runterfallen. „Ist da etwa noch ein Kind?“ ruf ich. „Nein!“ antwortet der Fünfjährige. Dann ist ja gut.

Einen schönen Abend euch.

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