Montag – CatMonday
Ich werde um 5.20 wach. Diesmal nicht freiwillig. Katzenfauchen und -geschrei in unserer Einfahrt. Der unkastrierte Nachbarskater hat zum wiederholten Male eine unserer Katzen in die Ecke gedrängt und attackiert. Ich verscheuche ihn und locke unser Tierchen ins Haus.
Die Katz ist ganz schön desolat, lässt mich nicht an sie ran und verzieht sich in eine Ecke. Ich verabreiche ihr etwas Schmerzmittel und rufe in der Tierarztpraxis an. Da erreiche ich den ganzen Vormittag niemanden und komme eh erst frühestens am späten Nachmittag weg, wenn der Mann wieder mit dem Auto da ist.
Ich beobachte das Tierchen, dass sich einen Platz zum Schlafen im Garten gesucht hat.
Die Praxis meldet sich, um 18.15 Uhr können wir vorbei kommen. Zu der Zeit wirkt die Katze schon wieder relativ fit. Dennoch bin ich froh, dass der Tierarzt sie sich genau ansieht. Er entdeckt nur eine kleine Schramme an der Flanke, ich bekomme etwas Schmerzmittel mit und soll mich noch mal melden, sollte sich die Wunde entzünden oder das Tierchen auch nach einigen Tagen noch humpeln.
Zu Hause gehen der Mann und ich zu dem Nachbarn, von dem wir annehmen, er sei der Besitzer des Tieres. Die Info hatte uns dessen Nachbarin gegeben, die die Mutter des besten Kumpels von Kind1 ist (ihr blickt noch durch in dieser Soap?).
Das Gespräch ist ok, wir bitten ihn, den Kater kastrieren zu lassen, das ist hier im Kreis seit Januar ja auch Pflicht und neben weniger Kampflust könnte er auch weniger Katzen schwängern…seine Frau taucht auf und sagt, so weit würde ihr Kater ja gar nicht gehen, es gebe ja noch weitere Katzen, die so ähnlich aussehen. Hin – her – ja klar lässt der seinen Kater kastrieren, is ja kein Problem.
P.S.: Am nächsten Tag fahre ich mit dem Fahrrad zum Tante Emma laden und komme bei besagten Nachbarn vorbei. Die Nachbarin ist grade draußen – ihr Kater sitzt grad in der Einfahrt. Was soll ich sagen – es ist nicht das Tier, was unsere Katzen angreift, dieser Kater hier ist dunkler und runder und hat außerdem ein Halsband mit Plakette. Peinlich peinlich. Gut, die Suche nach dem Krawallkater geht weiter.
Mittwoch – alle außer Haus. Fast
Am Mittwoch sind laut Plan alle außer Haus. Das Schulkind hat Schule, das Vorschulkind zum ersten Mal seit März Kindergarten und ich einen Termin, der eigentlich kein Vergnügen ist, aber wenn man die letzten Tage von allen Seiten angemault wird, sich wie Me-Time anfühlt.
Wie sich rausstellt, sind wir mit dem Kindergartenkind einen Tag zu früh dran. Ja nun, nachdem unser Wochenplan wochenlang leer war, muss man sich jetzt wieder neu sortieren.

Wochenlang war er jetzt leer, der Wochenplan
Donnerstag
Der Mann fährt arbeiten und nimmt das Kindergartenkind mit zur Kita. Diesmal am richtigen Wochentag. Das Schulkind liegt im Vorgarten in der Sonne und ich arbeite ein wenig.
Um 12.30 hole ich das Kindergartenkind mit dem Roller ab. Während ich über den Zaun noch kurz mit der Erzieherin plaudere, lässt der Kleine den Roller los der schnurstracks in die Hintertür vom Auto der Kitaleitung knallt. Schramme. Bleibende Eindrücke können wir. Das regelt wohl hoffentlich die Haftpflicht.
Zu Hause mach ich ein schnelles Mittag aus Kartoffelpü, gebratenen Zwiebeln und Kohlrabiblättern (mein zweiter Verwertungsversuch nach dem Pesto) mit Veggiegyros.

Kleine Gartenfreuden
Dann setz ich mich noch mal an den Schreibtisch (aka Esszimmer-, Mehrfachverwendungszwecktisch) während im Vorgarten die Kinder mit den Nachbarskindern toben. Etwas anstrengend, mit einem Ohr immer darauf zu achten, ob das jetzt vergnügliches Spielegeschrei oder schon Aua-Wehweh Geschrei ist.
Um 15.30 hat der Grundschüler ein Skype-Date mit einer “Nachhilfelehrerin” oder genauer: einer Person, die ihn beim Aufgaben machen begleitet. Wir Eltern sind dafür offenbar aus Kindessicht nicht geeignet, wir gelangen alle ganz schnell ans Ende unserer Geduldsfäden und wenn ich sage, dass 3×3=9 ist, glaubt mir der Grundschüler das noch lange nicht.
Darum haben wir um 17 Uhr auch einen Termin mit seinen Lehrerinnen. Zwei Stunden lang.
Thema Homeschooling/Wochenplan. Um das Fazit vorweg zu nehmen: Wir als Eltern laufen ihm nicht mehr hinterher, bieten ihm Hilfe an, er ist aber in der Verantwortung, mit den leeren Wochenplänen in die Schule zu gehen. Geht doch. Erstmal
Freitag.
Der Mann und das Vorschulkind machen sich um kurz nach acht auf den Weg. Der Grundschüler startet gemütlich in den Tag und ich versuche etwas Papierkram wegzuarbeiten. Gegen 13 Uhr holen wir K2 (das Vorschulkind) aus dem Kindergarten und gehen zum Tante Emma Laden hier im Dorf. Die Kinder haben sich nämlich einen Fernsehabend gewünscht, wie sie ihn bei der Sendung mit der Maus über Dänemark gesehen haben: Die Familie sitzt umzingelt von Süßigkeiten vor dem Fernseher…na gut, wenn es sie glücklich macht. Nur ein Teil der Süßigkeiten hält bis zum Abend.
Da das mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner für gemeinsames Fernsehen so ne Sache ist, suchen wir uns Pippi Langstrumpf in der ZDF Mediathek. Ich sag mal so: Ich dachte, wir hätten die N-Wort Geschichte in den Büchern durch und vielleicht war es naiv zu glauben, dass man den Begriff einfach mal übersynchronisieren kann. Kann man wohl nicht. ZDF, you have a job to do!
Abends sind wir dann noch – unter Beachtung aller möglichen Hygieneregeln – zu den Nachbarn zum Grillen. Die insgesamt vier Kinder spielen ganz harmonisch (meistens) und wir haben wieder andere Erwachsene zum Reden. Ich gehe vor 22 Uhr ins Bett, da sind Mann und Kinder noch wach…
Samstag
Die Kinder schlafen dankenswerterweise bis nach neun. Zum späten Frühstück gibt es Englisch Breakfast. Der Mann und das Kindergartenkind fahren zum Blumenladen um den Vorgarten noch etwas aufzuhübschen.

veganer Rhabarberkuchen mit Streuseln
Ich bereite einen Rhabarberkuchen vor und schicke die Kinder Holunderblüten schneiden. Um Sirup vorzubereiten. Begeistert werkeln sie an den zwei Holundersträuchen in unserem Garten. Ich darf nur nicht hinsehen, wie sie mit den Gartenscheren hantieren.
Der Mann und das große Kind müssen noch mal in die Stadt zum Optiker. Gefühlt muss etwa einmal im Monat an der Brille was repariert werden, was nicht an der Brille liegt, sondern an deren Umgang damit.
Kind2 hilft mir beim Ansetzen des Sirups. Holunderblüten, Zitronen, Zitronensäure und Wasser in einen großen Topf. Und jetzt das, was für Kind2 das unverständlichste ist: Einfach warten. 24 Stunden. Dann zuckern…
Zum Abendessen hat der Mann Chili vorbereitet, sowohl mit Carne als auch mit Soja.
Sonntag
Ich bin – wie üblich – als erste wach. Inzwischen finde ich das ganz ok. Ich hole mir Kaffee, füttere die Katzen (die anschließend zu mir ins Bett kommen und schlafen, weil sie die ganze Nacht draußen waren) und höre Podcasts oder Hörbücher.
Die Kinder dürfen ab neun Uhr fernsehen und nach einem späten Frühstück reissen sie mit dem Mann den alten Zaun im Vorgarten ab. Das Holz ist schon ganz morsch und das Restholz gibt vielleicht noch Anzündfutter für den Kamin.
Nachmittags verputzen wir die Reste vom Rhabarberkuchen.
Die Kinder müssen noch den Keller aufräumen (also ihre Spielsachen, die sie da großzügig ausgebreitet haben) und dürfen wieder fernsehen. Der Mann macht eine Radtour.
Schon wieder eine Woche vorbei. Aber die Tage werden wieder voller mit externen Terminen. Da war so ein Blick zurück auf diese ruhige Woche ein guter Moment zum Innehalten.
Und ich brauche wohl mal neue Aliasnamen für die Kinder. Erinnert sich noch wer an Minime & Cashew? Das geht ja gar nicht mehr. K1 und K2 sind auch so lala und Grundschüler/Vorschulkind/Kindergartenkind – ich weiß nicht.
Falls ihr bis hier mitgelesen habt und euch einigermaßen unterhalten fühltet freue ich mich über eure Likes hier oder auf dem SocialMedia Kanal eurer Wahl!
Auf eine schöne neue Woche!