Samstag
Nach einer Woche Ferien schaffe ich es endlich mal, in die zweite Tiefschlafphase am Morgen zu gleiten und wache verdutzt um kurz vor acht auf. Die Kids haben im Wohnwagen vorm Haus geschlafen und sind noch nicht wach. Ich setze mich ins Wohnzimmer und genieße die paar Minuten Ruhe. Ich lese in dem Jugend-Krimi, den ich mir letzte Woche ausgeliehen habe. Sehr spannend geschrieben, dabei gar nicht dramatisch oder spektakulär. Aber liest sich fast in einem durch.


Am Vormittag fahre ich ins Einkaufscenter, weil ich ein paar Sachen für unsere Hochzeit kommende Woche brauche. Shoppen war noch nie ein Vergnügen für mich, um so schlimmer, wenn ich mit bestimmten Vorstellungen in diese Malls mit ihren 08 15 Ladenketten muss. An diesem Feriensamstag bin ich nicht die Einzige, die ans einkaufen denkt und es wird mir ganz schön warm bei den Menschenmassen.
Angezogen in Jeans, T-Shirt, mit den blauen Haaren und einer Maske duzt mich der Kassierer – vielleicht gehört es auch zur Geschäftspolitik, alle zu duzen. Aber als er „dann wünsch ich dir ein schönes Wochenende“ sagt und ich mit „Danke! Ich dir auch!“ antworte guckt er zu verdutzt, als dass ich an die Geschäftspolitik glaube.
Zuhause nähe ich die restlichen, kaputten Jeans der Kinder um, sodass sie nun wirklich ausreichend kurze Hosen haben. Der Mann muss arbeiten und die Kinder sind so quengelig, dass ich vermute, das Mittagessen wurde vergessen, als ich weg war und sie sind hangry. Ich mache das Chili vom Vortag warm, und nach dem Essen ist die Stimmung tatsächlich etwas ausgeglichener.
Die Kinder spielen noch mit den Nachbarskindern draußen auf dem Fußballplatz. Am Abend schauen sie mit mir die dritte Staffel Virgin River – keineswegs eine kindertaugliche Serie, aber ich hab keine Energie, sie ins Bett zu schicken und abgesehen von den vielen Fragen, die sie stellen, ist es für uns alle bequemer so.
Sonntag
Ich lese morgens den Krimi weiter, die Kinder spielen nach der Medienzeit draußen und die Katze kommt tatsächlich mit zwei klitzekleinen Nacktschnecken im Fell zu mir ins Bett. Ich mein, WTF, Nacktschnecken??? Ich mein Zecken hat sie auch dabei, die find ich grundsätzlich viel ekliger. In diesem Fall ist sogar auf der einen, toten Zecke (hab die Katzen neulich mit Antizecken-Spot On eingedeckt) eine kleine, sehr lebendig rumkrabbelnde…brrr…Hat mich auch niemand drauf vorbereitet, beim Leben mit Freigänger Katzen.


Den Nachmittag verbringen wir mit Aufräumen und Hausputz, die Kinder sind abwechselnd draußen zum spielen und die andere Hälfte drinnen und „mir ist so laaangweilig“ rufend.
Jetzt hat die zweite Hälfte des EM-Finales begonnen, ein Kind ist dabei eingeschlafen und ich stricke noch ein paar Reihen an dem Schal für den Mann.
Habt eine schöne Woche und wenn ihr verreist: schöne Ferien!