Archiv der Kategorie: Nachhaltiges Familienleben

Eigene Erfahrungen mit nachhaltigem Familienleben: Vegan, plastikfrei, minimalistisch
Nachhaltiges Familienleben ist kein Hexenwerk. Wer sich informiert und im Netz stöbert, findet viele leicht umsetzbare Ideen, wie man Nachhaltigkeit auch in einem Haushalt umsetzen kann in dem Personen unterschiedlichsten Alters und mit unterschiedlichen Bedürfnissen wohnen. In dieser Kategorie sammele ich meine Erfahrungen mit veganer Ernährung, plastikfreiem Einkauf, Minimalismus im Kinderzimmer und nachhaltigem Reisen. Nobody is perfect, aber wer die Möglichkeiten, die das Internet bietet nicht nutzt ist selber schuld.
Intervies mit Bloggerinnen aus dem Bereich Green Living
In der Interviewreihe „Green Living“ lasse ich andere Familien zu Wort kommen, die von ihrer Art, Nachhaltigkeit als Familie umzusetzen berichten. Vegane Ernährung kommt oft vor, aber auch Plastikfreiheit und Minimalismus. Der einheitliche Tenor: irgendwo anfangen, wenn es auch nur kleine Schritte sind. Mit dem anfangen, was leicht fällt und nicht gleich das komplette Leben auf den Kopf stellen um frustriert festzustellen, dass es zu viel Verzicht bedeutet. Wer einige Schritte in die Richtung gegangen ist darf sich auch mal auf die Schulter klopfen. Und die positiven Veränderungen genießen.
Links, Filme, Literatur
Sowohl in meinen Erfahrungsberichten, als auch in den Interviews frage ich gezielt nach inspirierenden und hilfreichen Blogs, Büchern und Filmen zu den Themen Nachhaltigkeit, Zero Waste, Minimalismus und veganes Leben.

 

Fastenzeit? 7 Wochen konsequent…!

Karneval ist vorbei und im christlich-religiösen Kalender beginnt bis Ostern die Fastenzeit. Nachdem ich ja mit vielen guten Vorsätzen ins neue Jahr startete und Einiges auch gut umsetzen konnte habe ich da immer noch eine lange Liste an Sachen, die ich jetzt endlich aber wirklich mal JETZT angehen möchte.

7 Wochen - Fastenzeit

7 Wochen konsequent den Weg gehen, den ich für den richtigen halte…

Von daher kam mir die Fastenzeit ganz gelegen. Ich hab mal ein bisschen gegooglet, was es mit einer Fastenzeit so auf sich hat und habe daraus für mich folgende Essenz gezogen:

Die Zeit bis Ostern mit weniger Firlefanz verbringen und sich aufs Wesentliche konzentrieren.

Mal so platt, auf den kleinsten Nenner gebracht. Denn je nach Konfession gibt es schon Kataloge mit Regeln für die Fastenzeit. Aber das war nicht mein Ziel. Die letzten Wochen habe ich große Schritte auf dem Weg zu dem gemacht, was ich mit meinen Vorsätzen im Sinn hatte. Aber wie das so ist:

Das was wichtig & dringend ist, das erledigt man sofort, dass was nicht wichtig und nicht dringend ist gar nicht; was dringend ist aber nicht wichtig delegiert man…und ja, was ist mit den Dingen, die wichtig aber nicht dringend sind? Die vergisst man…Und darum habe ich mir die Fastenzeit als idealen Zeitpunkt vorgeknöpft um mal sieben Wochen konsequent bioökonachhaltigminimalistischplastikfreivegan – oder so zu leben.

Wer hier schon länger mitliest, weiß ja, dass ich immer mal wieder vegane Rezepte poste oder versuche, Badezimmer und Küche nachhaltiger zu organisieren. Aber wie das so ist im Alltag mit Kindern – oft mangelt die Umsetzung an Bequemlichkeit, Inkonsequenz und daran, dass alle Pläne doch wieder umgeworfen werden.

Naja, und eigentlich müssen ja auch alle an einem Strang ziehen und der Mann und ich haben oft unterschiedliche Ansichten was die Notwendigkeit bestimmter…Änderungsmaßnahmen angeht. Morgen ist er aber wieder ein paar Tage beruflich unterwegs und da hab ich keine Ausreden mehr.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich bin ja nicht die erste hier im Netz, die mal in Sachen Umweltschutz und Weltrettung einen auf Mutter Theresa machen will und natürlich stelle ich euch ein paar der Bloggerinnen vor, die mir da auch Vorbild und Inspiration sind.

Seife und Shampo Bar

Unter der Dusche nutze ich Seife statt Duschgel und Schampoo-Bars statt flüssigem Schampoo

Aber worum soll es jetzt noch gleich gehen in den nächsten Wochen?

Vegan

Eigentlich ist es für mich keine Kunst mehr, mich vegan zu ernähren, vegan zu kochen, zu backen etc. Wo ich aber oft noch inkonsequent werde ist das „unterwegs sein“. Egal ob der Snack im Café, der Kuchen bei Freund_innen, das belegte Brot beim Bäcker – bevor ich hungrig bleibe esse ich was mit Käse oder Ei. Wenn ich irgendwo zu Besuch bin nehm ich halt, was da ist (so lange kein Fleisch dabei ist). In den folgenden Wochen will ich besser planen und auch mal was vorbereiten. Und wenn wir eingeladen sind halt mal einen veganen Kuchen mitnehmen, statt dann von dem zu wählen, was da ist (again: hungrig bleiben ist für mich keine Alternative ^^). Das sollte doch möglich sein?

Insgesamt stellt sich mir schon auch die Frage, ob ökologisch betrachtet die Avocado dem Gouda vorzuziehen ist. Aber da es bei veganer Lebensweise für mich in erster Linie ums Tierwohl geht und erst danach um den ökologischen Aspekt mache ich mir die Gedanken erst wieder Ostern. Jetzt: 40 Tage konsequent vegan.

Ohne Industriezucker

Tatsächlich machen mir beim Thema Zucker weniger die Kalorien Sorgen als das Thema gesundheitliche Beeinträchtigungen. Zucker und der Zusammenhang von Hyperaktivität, Zucker als Nervengift. Mich stört nicht der Zucker im Obst und seit ich nicht mehr im Büro arbeite sondern zu Hause gibt es kaum noch Fertigprodukte. Aber der Süßkram hier und da, der bleibt. Grade bei den Kindern denke ich oft: Verbieten bringts eigentlich nicht, im Kindergarten gibt es oft Süßigkeiten, bei Oma und Opa, hier und da – das will ich gar nicht verbieten denn dann wird es direkt mit was „Besonderem“ verknüpft. Aber ich kann ja mal ein paar Wochen drauf achten, wann ich nach Süßem greife, das Überraschungsei, mit dem ich die Kids nach dem Kindergarten ab und zu  begrüße durch was Anderes ersetzen und gucken, ob es nicht gesündere Alternativen gibt.

Das Große Ganze

Der Punkt Ernährung ist eigentlich nur ein kleiner Teil in meiner Liste von Dingen, die ich endlich mal umsetzen möchte. Ich möchte die kommenden Wochen nutzen, um meine Tage mal so zu gestalten wie ich es in einer idealen Welt machen würde. Da ich aktuell nicht an feste Arbeitszeiten gebunden bin, kann ich meine Tage ja so gestalten, wie ich möchte. Also: wann, wenn nicht jetzt all das Tun, für das im Alltag sonst keine Zeit bleibt?

  • mich mal bei nebenan.de registrieren und so was für die Shareeconomy tun
  • ebenso bei Lebensmittelretten/Foodsharing
  • in Köln gibt es einen Tauschring, wo Dienstleistungen getauscht werden können. Eine Stunde putzen ist dabei genau so viel wert wie eine Stunde Englisch-Nachhilfe oder Gartenarbeit.
  • Einmal die Woche in die Bibliothek gehen und einfach stöbern!
  • Freundinnen anrufen. Telefonieren ist ja nicht meine Stärke und viele meiner Liebsten wohnen nicht in Köln.
  • Briefe schreiben. Besonders zwei nun ältere Damen hab ich da im Sinn
  • nicht mit den Kindern schimpfen und an ihnen rumnörgeln. Und keine „Wenn Du nicht… dann…“ Sätze verwenden.
  • zwei Museen hier besuchen und vlt. noch weitere zwei außerhalb Kölns
  • den Korb mit meinen angefangenen Häkelarbeiten endlich in Angriff nehmen
  • Handlettering üben
  • Sachbücher lesen – vor allem die, die hier seit Ewigkeiten im Regal stehen
  • entrümpeln und ausmisten
  • Zeitung lesen!
  • damit Zeit für all das bleibt: weniger im Internet surfen. Ich hab alle Social Media Apps vom Smartphone gelöscht und habe nun vormittags und abends 15 Minuten dafür eingeplant. Schluck.

Vermutlich fallen mir noch ein paar Dinge ein. Einige hab ich extra nicht hier aufgeschrieben, weil ich nicht weiß obs das bringt – aufs Fernsehn oder netflix abends verzichten zum Beispiel. Ich probier es mal aus und gucke ob das zu meinem Gesamtkonzept passt.

lunchbots Brotdosen

Brotdosen von Lunchbots. Sie halten erstaunlich dicht und sind generell grandios

Tots Bots Stoffwindeln

Die Stoffwindeln haben lange ein Schattendasein gefristet, trinkt Kind2 schlicht so viel, dass die Windeln keine Stunde halten. Jetzt wo es aber aufs Trocken werden zugeht sollen sie noch mal zum Einsatz kommen

Neben meinen persönlichen Berichten, wie gut oder schlecht das hier so läuft interviewe ich ein paar tolle Menschen, wie sie das so in ihrer Familie halten mit dem nachhaltigen Lebensstil.

Falls ihr Interesse an meinen Fragen habt und sie beantworten wollt: Schickt mir gern eine Mail an gluecklichscheitern at gmail.com.

Habt ihr was vor zur Fastenzeit und wenn ja was? Und warum?

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