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Vatertag, ganz unpolitisch

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Wie immer in den letzten Tagen stehe ich schon kurz nach sechs auf. Merkwürdig, dass diese Uhrzeit, die im normalen Alltag keine Begeisterung bei mir weckt, in diesem Ausnahmezustand genau meine Zeit zu sein scheint. Aber wie gesagt: Wenn man nicht direkt mit Hektik in den Tag startet, ist es was völlig anderes.

Ich hole mir einen Kaffee und gehe ins Wohnzimmer. Vor der Tür zum Garten wartet schon eins der beiden Katzis, die die sommerliche Nacht draußen verbracht haben, auf mich. Beziehungsweise auf das Katzenfutter. Kaum hat es sich satt gegessen, legt es sich zu mir auf die Couch.

Ich untersuche den Kater – er heißt Ohnezahn, auch wenn er sehr offensichtlich mindestens einen Zahn hat, weil er schwarz ist und grüne Augen hat, wie der Lieblingsdrache von Kind 2 – nach Zecken. Eigentlich finde ich immer eine, auch wenn wir alle drei bis vier Wochen ein Spot on gegen diese Mistviecher auftragen.

Ich höre ein paar alte Folgen des Madame Moneypenny Podcasts. Und auch, wenn ich bestimmt einiges daraus mitnehme bin ich manchmal – nett gesagt – irritiert. Da fragt zum Beispiel ihre Interviewpartnerin, was sie jungen Paaren rät, die grad ein Kind bekommen und bei denen die Frau Zuhause bleibt. Naja, was vom gemeinsamen Einkommen für die Altersvorsorge für die Frau anlegen. (Soweit, so gut).

Ja, aber, wendet die Interviewpartnerin ein, was ist, wenn kein Geld da ist?

Das, so Natascha (die Person hinter Madame Moneypenny) sei ja bloß eine Frage der Prioritäten. Dann fahre man nicht zweimal im Jahr nach Thailand für den Urlaub, sondern an die Ostsee (ein Beispiel, was übrigens in fast jeder Folge irgendwo dran kommt). Äh ja. Danke für nichts.

img_0721Eigentlich wären wir gestern nach Holland gefahren, auf den Campingplatz nach De Lakens (falls ihr auf instagram seid, könnt ihr euch den Platz in meinen Instahighlights ansehen). Da unser Wohnwagen keine Toilette hat und auf den meisten Campingplätzen die sanitären Anlagen noch geschlossen sind, bleiben wir weiterhin Zuhause. Außerdem stell ich mir das etwas trostlos vor, wenn die Kinder nicht so ungezwungen wie sonst einfach mit den anderen Kindern spielen können.

ABER die Rachel vom Blog mamadenkt, die tollerweise auch meine Kollegin ist, hat sich neulich ein Stück Holland nach Hause geholt, nämlich in Form einer Poffertjespfanne. Da hab ich nicht lange überlegt und mir auch eine bestellt. Wenn du nicht nach Holland kannst, hole ein Stück Holland zu dir…

ABER: das beigefügte Rezept war scheußlich, die Poffertjes schmeckten einfach nach Mehlschlotze und waren nur mit viel Puderzucker und Schokocreme genießbar.

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Nach dem Frühstück machte ich eine kleine Runde zu unserer Bienenwiese. Hier das erste Bild von vor zwei Wochen, das zweite Bild von heute Morgen:

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Nach dem Frühstück wollen Mann und Kinder zu einem Ausflug aufbrechen.

Ich weiss nicht, ob wir eine chaotische Familie sind, aber bis Mann & Kinder wirklich los konnten mussten wir 1 Std nach Fahrradhelm von K2 und Fahrradschloss für K1 & nach tragbaren Schuhen für beide suchen. K2 hat dann Schuhe von K1 genommen, einen Fahrradhelm ausm Keller der mindestens eine Nummer zu klein ist und da das Fahrradschloss von K1 verschwunden blieb haben sie meins mitgenommen.
Aber dann hatte ich Ruhe. Und genoss das Wetter und die Stille.

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Ich hab viel Zeit in das Thema Zero Waste, bzw Less Waste investiert. Und da hab ich definitiv noch Luft nach oben. Aber inzwischen wundere ich mich nicht über den Plastikmüll, sondern den Biomüll. Wir haben zwar jetzt einen Kompost im Garten, aber der kann nicht so viel Lebensmittel aufnehmen. Das ist nahezu lächerlich, ein Kompost besteht hauptsächlich aus Gartenabfällen. Naja, jedes Mal, wenn beim Gemüseschnibbeln Reste bleiben (oder überhaupt in der Küche), recherchiere ich, was man damit machen könnte. Heute: Kohlrabiblätter.

Ich hab es mit einem Pesto probiert. Kohlrabiblätter, geröstete Sonnenblumenkerne, etwas Öl und ein paar Blätter Basilikum. Ich habs noch nicht probiert 🙂

Am frühen Abend kommen Mann und Kinder nach Hause, wir essen Abend. Die Kinder gucken eine Folge logo, der Mann fährt zur Arbeit und ich schaue im ZDF „Astrid“, ein Film über Astrid Lindgren. Ich hab schon ihre Kriegstagebücher gelesen, sie hat für den schwedischen Nachrichtendienst im zweiten Weltkrieg aus dem Deutschen übersetzt.

Zwischendurch höre ich etwas runterfallen. „Ist da etwa noch ein Kind?“ ruf ich. „Nein!“ antwortet der Fünfjährige. Dann ist ja gut.

Einen schönen Abend euch.

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Winter adé???!!! Alltagsgeschichten

Ihr Lieben, wie habt ihr es mit dem Winter? Also so ein richtiger Winter mit Schnee, den mag ich ja ganz gerne. Aber einfach nur kalt…brrrr. Ohne Kinder mocht ich ihn dann auch, dann legte ich mich halt in jeder freien Minute ins Bett und las, aber seit ich Kinder habe bin ich da unflexibler.denn im Bett liegen und lesen ist eher…unwahrscheinlich.

Die Vorweihnachtszeit liebe ich ja, den Jahreswechsel finde ich meist noch ganz erträglich, aber zwischen Sylvester und Karneval würd ich am Liebsten jedes Jahr weg. Naja, wenigstens regnet es nicht.

Die Zeit rast hier momentan. So ist das wohl wenn man lauter schöne Sachen auf der ToDo-Liste hat. Also neben dem Bewerbungskrams. Ich habe zig…“Projekte“ und alle machen so viel Spaß, dass ich jedesmal, wenn ich an einem arbeite traurig bin in dem Moment nicht an einem der anderen arbeiten zu können. Ja, Profi-Ich.

Am Montag hab ich mich endlich bei der DKMS registriert. Es ist wirklich so einfach wie alle sagen! Also wenn ihr 5 Minuten habt – macht es, bitte.

Den Vormittag habe ich dann mit der momox-app und meinen alten Büchern, CDs und DVDs verbracht. Bei momox kann man das alles nämlich verkaufen, gebraucht. Für die meisten Bücher und CDs kann man wirklich nicht mehr viel erwarten, aber 1. es läppert sich und 2. bekommt man auf Flohmärkten auch nix mehr dafür. Morgen versende ich die Kisten und schau mal, ob die Schätzung (50€ etwa) stimmt. Von ein paar DVDs kann ich mich dann doch nicht trennen. Die Boxen von Buffy, Veronica Mars und Berlin Berlin zum Beispiel. Selbst wenn die auf netflix wären, hängen daran doch so viele coole Erinnerungen.

Am Dienstag habe ich nach dem Kinder-zur-Kita-bringen einen Abstecher in mein Lieblingscafé gemacht. Das hab ich mir schon lange nicht mehr gegönnt – einfach mal eine dreiviertel Stunde nichts machen, außer Kaffee zu trinken.

Die Leuchte Kaffebar in der Kölner Südstadt

Kinder im Kindergarten, Partnerin in Crime noch unterwegs…time for coffee

Dann kam die liebe Sarah, damit wir an unserem Herzensprojekt weiter arbeiten können. Da wir immer noch keinen Namen für das „Kind“ haben verrate ich immer noch nicht allzuviel. Die Arbeitsteilung war etwas ungleich: Sarah kümmerte sich um die technischen Details, ich sorgte hauptsächlich für Verpflegung.

Nachmittags holte ich die Kinder ab. Wir spielten etwas zusammen, guckten die Sendung mit der Maus und als der Mann nach Hause kam ging ich zum Yoga. War ne doofe Stunde, der Yogalehrer nicht mein Fall (vom Unterrichtsstil ihr!) und überhaupt überleg ich, wenn meine im Voraus bezahlten Stunden rum sind doch mal ne Pause einzulegen. Irgendwie gelingt es mir aktuell nicht mehr, mich beim Yoga aufs Yoga selber zu konzentrieren. Oder ich muss das Level steigern, damit ich mich wieder konzentrieren muss. Dann hätt ich aber aua.

Am Mittwoch holte ich Kind1 früh vom Kindergarten ab um ihn zum Bouldern (Klettern ohne Seil) zu bringen. Hier in der Südstadt gibt es extra Kurse für Kinder. Und da der Große keine Lust mehr aufs Turnen hatte wollte ich es dort mal probieren. Bewegungsmäßig sind beide Kinder ja regelmäßig unausgelastet und wie oben beschrieben: ich bin nicht so der Wintertyp. Selbst mit Skihosen möchte ich nicht aufm Spielplatz stehen…dem Kind macht das Training scheinbar ziemlich Spaß. Und groggy ist er anschließend auch. Wir düsten zurück zum Kindergarten um Kind2 abzuholen. Und ob es an der Müdigkeit von Kind1 lag oder am Wetter…aber ich war kurz davor Kind1 ADHS zu diagnostizieren und für den nächsten Tag einen Anruf bei der Erziehungsberatung auf die ToDo-Liste zu schreiben: Entweder er zappelte oder machte Geräusche und auf alles, worum ich ihn bat oder wozu ich ihn auffoderte folgte NEIN. Dann haute der seinem kleinen Bruder den Rasierspiegel aus dem Bad über den Schädel (warum hab ich nicht mitgekriegt) und ich bin direkt in die Luft gegangen. Ich lerne ja nicht, ne?

Der Donnerstag begann ebenfalls mit Arbeit im Café. Aber natürlich in einem anderen. Kenn ich noch nicht so lange, hat aber Potential ebenfalls ein Liebling zu werden. Und Wlan ist dort umsonst. Und das Apfel-Zimt-Porridge ist ein Träumchen. Gegen Mittag wechselte ich aber zurück nach Hause, weil ich kein Vermögen für Speis und Trank ausgeben wollte.

Apfel-Zimt-Porridge

Apfel-Zimt-Porridge im Coworking Cafe

Zu Hause war ich noch ganz schön produktiv. Um 16 Uhr holte ich den Großen ab. Der Kleine hatte heute nämlich sein erstes Playdate mit einem Kindergartenkumpel. Ich war ganz schön aufgeregt, dabei handelte es sich um die Familie, die Kind2 schon babysittete bevor er in den Kindergarten kam. Aber trotzdem: Sein erstes Playdate!

Mit Kind1 spielte ich in der Zwischenzeit Puzzle. Wollte ich ihn gestern noch zum Arzt und zur Erziehungsberatungsstelle schleppen, war er heute wie ausgewechselt! Kann der Kampf um Aufmerksamkeit mit dem Geschwisterchen wirklich solche Züge annehmen? Und ohne seinen kleinen Bruder setzt Tiefenentspannung ein? Ich weiß halt nicht, wie ich das allein mit den Kindern organisieren soll. Wenn der Mann da ist versuchen wir die Beiden oft getrennt voneinander zu bespaßen aber alleine?

Das Aufregendste war aber, dass ich Kind1 (bald 6 Jahre) kurz allein in der Wohnung ließ um Kind2 von seinem Playdate abzuholen (Fußweg 3-5 Minuten). Ich wählte meine Handynummer ins Festnetztelefon und zeigte Kind1, wie er mit zweimal Hörer-Drücken auf meinem Handy anruft. Das probierten wir dann 5 mal. Ich machte ihm die Sendung mit der Maus an, er legte den Hörer vom Telefon neben sich aufs Bett und dann ging ich los. Zwischendurch rief das Kind tatsächlich an um mir zu sagen, dass er die Folge echt toll findet. Das war sehr sweet.

Sandmännchenpuzzle

Sandmännchenpuzzle

Kind2 freute sich mich zu sehen. Wie ich den Gasteltern entnahm verlief der Nachmittag prima. Wir gingen nach Hause, er setzte sich noch zu Kind1 und während ich die Suppe vom Vortrag aufwärmte schauten die beiden noch einen Clip. Sogar das Essen verlief relativ friedlich. Nach dem Zähneputzen legten wir uns ins Bett. Kind2 schlief wieder fast über einem Bilderbuch ein, Kind1 hielt länger durch. Gegen 21 Uhr ließ ich die Beiden alleine und legte mich auf die Couch. 21 Uhr ist echt Obergrenze, danach kann ich mich zu nichts mehr aufraffen.

Außer zu dem Versuch eines Veronica Mars – Rewatch (2. Staffel). Dazu musste ich grad erst mal wieder rausfinden, wie der DVD-Player funktioniert. Onlinestreaming hat das ja so langsam abgelöst. Video killed the Radio Star….

So, spannender wird’s nicht – also Gute Nacht!

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Vom Großen Ganzen und dem Klein Klein des Alltags

Neulich abend setzte ich mich hoch motiviert an den Rechner und wollte loslegen. Endlich wieder schreiben. In meinem Hirn waren bestimmt ein Dutzend Blogbeiträge fast fertig geschrieben. Tolle Ideen habe ich, die ich nur endlich in die Tastatur hauen müsste.

Aber wen interessiert das Alles? Fragt dann ein fieser kleiner Gnom in meinem Hinterstübchen.

Äh, wie bitte? kontert mein Ich, also Ich-Ich. Aber im Prinzip ist damit mein Grundkonflikt gut zusammen gefasst.

Ich öffne den Rechner und lese Nachrichten. Öffne Links aus meiner Timeline bei facebook oder twitter. Und fühle mich erstarrt. Es sind selten gute Nachrichten, dieser Tage, die man liest und nein, damit meine ich nicht den Xten Promi der gestorben ist. Ich meine Flucht, Vergewaltigung, AfD und Donald Trump. Um nur einen klitzekleinen Ausschnitt zu nennen.

Ich sitze auf der Arbeit und frage mich: Was mache ich hier eigentlich? Das, was ich tue, ändert nichts. Niemand stirbt, wenn ich jetzt meinen Stift fallen lasse und gehe! Daraus wird in nullkommanix eine Frage zum Sinn des Lebens.

Dramatik kann ich! 

Also versuche ich mich zu erden. Atme ein, atme aus. Suche Ankerpunkte in meinem Alltag. Überlege wie ich im Kleinen vielleicht nicht die Welt retten kann. Aber den Schmetterlingseffekt nutzen: Das mir Bestmögliche tun, im Kleinen, damit es vielleicht Kreise zieht. Ins Wasser fällt ein Stein, ganz heimlich, still und leise…

Keine Ahnung, warum das hier so melodramatische, philosophische Züge annimmt. Eigentlich suchte ich nur nach einer Erklärung dafür, warum diese ganzen Texte in meinem Kopf nicht raus wollen. Und das ich mir vorgenommen habe, statt dessen einfach ein bisschen Alltag zu verbloggen, damit ich das Schreiben nicht verlerne. Über einen ganz normalen Montag zum Beispiel:

Benachrichtigung an der Kita-Tür

Die Kita öffnet erst ab 9:00 Uhr

Ich stehe um halb sieben auf. Der Mann und die Kinder schlafen und das tun sie auch noch, als ich eine Stunde später das Haus verlasse und mich aufs Fahrrad schwinge. Fünf Minuten später eine Nachricht in der Kita-Whats-App Gruppe von Kind1: Aufgrund Personalmangels kann die Kita erst um Neun öffnen, also wenn die anderen Erzieherinnen da sind. Und dann gilt: Wer zuerst kommt, malt zuerst. Ich bin zum x.ten Mal seit wir in dieser Kita sind dankbar, dass wir nicht beide Vollzeit arbeiten. Grade erst letzte oder vorletzte Woche konnte wegen eines Wasserschadens dort erst um 9:30 geöffnet werden. Eine der Gruppen musste sogar für einige Tage in die Räumlichkeiten eines anderen Kindergarten umziehen. Die Gruppe von Kind1 ist seit dem Wasserschaden in der Turnhalle untergebracht… Der Mann fragt in der WhatsApp Gruppe rum, wer noch mit in den Zoo käme (man macht ja schließlich das Beste draus), aber die anderen Eltern müssen dann doch irgendwie den Arbeitstag organisiert kriegen.

 

Der Rhein und der Dom von der Rodenkirchener Brücke

Der Rhein und der Dom – mein Arbeitsweg vom Fahrrad aus – #LiebeDeineStadt

Ich schmunzle noch über die TeufelWutKackeSmileys die in der KindergartenWhatsappGruppe verschickt werden um die Laune mitzuteilen und fahre am Rhein entlang zur Arbeit.

Gestern Abend, als ich mal wieder das Gefühl hatte, eine grauen Arbeitswoche vor mir zu haben fasste ich einen Beschluss:

 

Mit knalligem Pink trug ich im Kalender all die kleinen Highlights ein, die mich in dieser Woche erwarten würden:

Die Mittagspause mit spannendem Buch zum Beispiel. Yoga am Montag Abend. Dienstag Abend kommt meine Schwester und ich werde ihr Unbreakable Kimmy Schmidt zeigen. Nachdem ich in der Zeit, als der Mann beruflich weg war Orphan Black durchgeguckt habe, brauchte ich jetzt was Witziges. Meine Schwester könnte den Humor mögen. Am Mittwoch die Teamsitzung mit den netten Kolleginnen aus der anderen Einsatzstelle. Am Donnerstag mit dem Mann klettern…ihr versteht? Manchmal erwarte ich vom Leben, dass es mir das große Gesamtbild zeigt. Aber das ist ein bisschen viel verlangt und es hilft (mir), sich auf das Hier und Jetzt zu besinnen. Binsenweisheit, I know, aber im Alltag eine echte Herausforderung für mich.

Ich lese grade Laufen. Essen. Schlafen. von Christine Thürmer

Ich lese grade Laufen. Essen. Schlafen. von Christine Thürmer

Als ich neulich in der Buchhandlung „nur“ einen Reiseführer für unseren Kroatienurlaub holen wollte, fielen mir auch ein paar andere, spannende Reisebücher ins Auge. Das obige nahm ich spontan mit. Ich meine, ich tauge wohl nicht zum Wandern, schon gar nicht zum Ultraleichtwandern. Aber mich faszinieren Reiseberichte aller Art und ich interessiere mich für die Motive und Erlebnisse, die Menschen bei solchen Touren machen. In der Mittagspause lese ich ein paar Seiten. Schlimm, dieses Fernweh! Die restlichen Minuten meiner Mittagspause nutze ich noch um unsere Unterkünfte für die Zwischenstopps auf dem Weg nach und von Kroatien zu buchen. Wir haben letztes Jahr so gute Erfahrungen mit Jugendherbergen gemacht, dass wir diesmal wieder dort übernachten wollen. Auf dem Hinweg bei Salzburg, auf dem Rückweg in München. Die Jugendherberge in München ist so günstig, dass ich überlege dort als Familie mal ein Wochenende zu planen.

Der Mann schickt mir ein Foto zur Arbeit: Eine Überraschung für mich...

Was ist es? Schenkt mir der Mann wirklich ein neues MacBook???

Pling, macht mein Handy, ein Foto vom Mann. Also ein Foto, welches der Mann geschickt hat. Zu sehen ist…ein MacBook? Unterm Foto steht: Überraschung ist angekommen! Ah ja, hat er sich ein Neues gegönnt? Frag ich auch umgehend. Nee nee, das sei für mich.

Oooookay. Der Mann ist nicht geizig, aber zu überteuerten Geschenken neigt er auch nicht. Zumal mir kein aktueller Anlass bewusst ist. Hat er was kaputt gemacht? Er antwortet aber nicht auf meine Nachfragen. Statt dessen schickt er Fotos aus dem Zoo:

Der Spielplatz im Kölner Zoo

Kind2 und Kind1 auf den Schaukeln im Zoo. Die eigentliche Attraktion ist nämlich der vor zwei oder drei Jahren komplett erneuerte Spielplatz


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Um fünf verlasse ich das Büro und radele eine Stunde zurück. Ich habe anderthalb „Über“stunden gemacht, damit ich in anstehenden Stresszeiten oder wenn Kind2 im August in den Kindergarten kommt ein wenig Puffer habe falls die Zeit mal knapp wird. Vereinbarkeit ist in meinem aktuellen Job glücklicherweise kein Thema.

Ich treffe den Mann und die Kinder vorm Supermarkt. Kind1 kommt auf mich zugerannt und nimmt meine Hand und lässt sie, bis wir zu Hause sind nicht mehr los. Obendrauf sagt er noch im Supermarkt: Ich liebe Dich, Mama!

Hachzmomente, die man nicht auf dem Foto festhalten kann! Ich freue mich und denke: Es hat auch wirklich Vorteile, wenn man selber die Person ist, die morgens das Haus verlässt um arbeiten zu gehen. Erhält die Sehnsucht auf beiden Seiten 😉

Ich tue so, als hätte ich die Überraschung fast vergessen. Und sehe dann das:

Ein Taschenspiegel im MacBook Design

Das vermeintliche MacBook entpuppt sich als MacTaschenspiegel!

Das vermeintliche MacBook entpuppt sich als Taschenspiegel! Mehr müsst ihr über den Humor vom Mann nicht wissen.

Der Erstgeborene meines besten Freundes hat Geburtstag, er wird vier. Da der beste Freund für mich zu meiner (Wahl)familie gehört, nenne ich seine Kinder auch meine Neffen. Kind1 und ich rufen also meinen Neffen an um ihm zum Geburtstag zu gratulieren. Ein Hoch auf FaceTime, ich glaub für Kinder ist diese visuelle Kommunikation ein Traum. Kind1 liebt seinen „Cousin“ und fragt, wann wir endlich dort hinfahren. Ja doch Kind, bald, am Wochenende schon. „Ich liebe meinen Onkel, Mama“ – Kind1 ist heute also voll der Liebe und neiiiiiin, das entwertet seine Liebe für mich kein bisschen.

Der Mann macht Kartoffelpü, Spinat und für die Kinder Fischstäbchen, für mich gibt es veganes Gebratenes. Aber nur ein bisschen, denn ich geh ja noch zum Yoga.

Yoga – it’s worth it.

Ich überlege schon länger, meinen sportlichen Aktivitäten einen eigenen Beitrag zu widmen. Nach vielen Versuchen, für mich einen passenden Sport zu finden habe ich zwei Sportarten gefunden, die mich dauerhaft begeistern (und ich befürchte, im letzten Urlaub hab ich eine dritte gefunden, dazu ein andern mal mehr): Klettern und Yoga. Warum grade diese Sportarten kann ich mir so erklären:

Beim Klettern muss man sich voll konzentrieren und beschäftigt fast alle Muskelpartien. Da ich  mich wirklich voll darauf fokussieren muss, wo ich mit Beinen oder Händen als nächstes Halt finde, komme ich nicht zum Denken. Und das wünsche ich mir beim Sport. Darum klappt bei mir Laufen zum Beispiel nicht: Da dreht und dreht sich das Gedankenkarussell.

Beim Yoga zwar auch, aber nachdem ich mich durch verschiedene Stile probiert habe und bei einem dynamischen Vinyasa-Yoga hängen geblieben bin habe ich zumindest anschließend das Gefühl mein Hirn würde runter fahren. Während der Yogastunde selber schreibe ich – im Kopf – Einkaufslisten, Blogbeiträge, Kapitel meiner Doktorarbeit…aber schon bei der anschließenden Entspannung schlafe ich beinahe ein.

Ein weiterer Faktor für mich beim Sport: Meine Leistung darf nicht die der anderen beeinflussen (darum ist Teamsport wie Volley- oder Basketball nichts für mich), meine Leistung soll nicht „bewertet“ werden (sowas wie Laufzeiten und Co.) und Körperkontakt mit anderen sollte möglichst vermieden werden (wie zum Beispiel beim Kampfsport oder Capoeira). Ich habe mich durch wirklich viele Sportarten probiert bis ich all diese Faktoren für mich raus hatte. Jetzt weiß ich, was ich beim Sport will und kann somit eine Menge Sportarten schon mal vorneweg ausschließen.

Vor einigen Wochen fragte bei twitter Jemand in etwa sowas wie:

Wie motiviert ihr euch zum Sport?

Ich musste Schmunzeln. Denn zu fragen, wie ich mich zum Yoga oder zum Klettern motiviere ist in etwa so, wie ein Kind zu fragen wie es sich zum Eis essen motiviert. Man muss sich zu etwas motivieren, wenn es keinen Spaß macht! Zum Yoga oder Klettern muss ich mich nicht motivieren, da muss ich nur Zeit schaffen oder einen Babysitter organisieren um hinzugehen. Motivieren musste ich mich zu den Sportarten, die nicht zu mir passten. Motivieren muss ich mich zum Sport, wenn ich Sport mache um ein abstraktes Ziel zu erreichen: Abnehmen, fit werden weil die Orthopädin das gesagt hat…

Vom Yoga zurück geh ich schnell duschen, esse meine zweite Dinnermahlzeit und setz mich zum Mann auf die Couch. Der guckt Walking Dead, dessen Handlung ich nicht kenne. Das Geschrei, das ich mit einem Ohr höre interpretiere ich immer als: Kreischende Frau weint um ihr zum Zombie gewandeltes Kind, das von einem jungen Mann aus dem noch guten Menschenteam erschossen werden muss. Oder geht’s da noch um mehr?

Ich blogge, der Mann guckt zum runter kommen nach den Zombies noch ein paar Katzenvideos und teilt sie auf meiner Facebook-Pinnwand.

Und ich bin überrascht, was an einem ganz normalen Montag eigentlich so los ist. Und bei euch?

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Wo ist all der Biss hin?

Diese Woche war geprägt von viel Sonne, viel im Büro sitzen und viel Nachdenken. Über Verschiedenes und dazu werden auch noch Beiträge folgen. Mein Alltag ist aber grade so voll mit Dingen dass ich schlicht die innere Ruhe dafür nicht habe.

Am Montag und Dienstag war der Mann schon sehr früh aus dem Haus und ich dran, die Kinder zur Betreuung zu bringen. Am Montag klappte das erstaunlich gut. Vom Wochenende (wo sie allerdings eher unüblich früh aufstanden) noch platt schliefen sie bis halb acht. So hatte ich über eine Stunde Zeit, mich fertig zu machen, Brotdosen vorzubereiten und Sachen zu sortieren. Kind1 machte dann sogar beim Anziehen mit und schwupps – waren wir vor der Tür. Im Büro kontaktierte ich meine Chefin wegen der Stundenreduzierung.

https://twitter.com/glcklchschtrn/status/716928902917177344

Kafka im Büro

Eigentlich wollte ich ja zum 01.05. von 30 auf 25 Stunden reduzieren. Die Chefin gab das ok und bat mich, mich an die Personalabteilung zu wenden. Die bat mich, meinen Bereichsleiter zu beauftragen, ihr eine Anweisung zu erteilen (erstes Augenverdrehen). Also schrieb ich dem Bereichsleiter, der das wiederum an meine Chefin delegierte…Und so warte ich noch heute.

Am Nachmittag des selbigen Tages holte der Mann die Kinder ab und ich blieb länger im Büro. Muss ja jetzt trotzdem 30 Stunden machen und die idealerweise auf vier Tage verteilen (falls ihr euch erinnert: Kind2 hat keine Tagesmutter mehr, sondern privat organisierte Babysitter und naja, 5 Tage die Woche können die auch nicht.)

Auf den Stress gönnte ich mir abends eine Runde Yoga.

Dienstag morgen waren die Kinder nicht mehr so willig beim morgendlichen Rennen um die 08:30 Uhr Ziellinie mitzumachen und als wir aus dem Haus waren, hätte ich erst mal eine Pause gebraucht. Statt dessen wieder aufs Fahrrad. Nach der Arbeit bin ich mit abholen dran und rase zuerst zum Kindergarten um den Großen abzuholen. Als ich das Fahrrad abschließe fällt mir ein: Der Große ist ja mit einer anderen Mutter mit zum Turnen…also wieder aufs Fahrrad, zu den Babysittern. Dort das erste Mal verschnaufen…aber nur kurz – die Mutter, die Minime mit zum Turnen genommen hat ruft an und fragt, ob sie mir ihn schon bringen kann (normalerweise bleibt er nach dem Turnen noch zum Spielen), sie habe Bauchweh. Sie bringt ihn zum Spielplatz, auf dem ich inzwischen mit Kind2 sitze. Ich biete ihr an, dass sie auch ihre Tochter noch ein Stündchen da lässt, damit sie sich auch zu Hause was hinlegen kann. Also auf drei Kinder aufpassen. Und drei Kinder rennen ja in drei verschiedene Richtungen. Als sie ihre Tochter wieder abholt schnapp ich mir meine Kids und gehe nach Hause. Nach dem Einkaufen natürlich. Um 21 Uhr schlafen die Kinder.

Am Mittwoch…. ach ich erinnere mich nicht mehr. Gestern habe ich ja deutlich dokumentiert, aber worauf wollte ich eigentlich hinaus?

Ach ja: Auf der Blogfamilia saßen wir zusammen und ich weiß nicht, wer mich fragte, warum meine Texte nicht mehr so bissig sind und auf den Punkt. Und ich glaube, gemeint waren auch die Inhalte selber. Ich verstand das nicht als Kritik, ich sehe es ja selber grade. Und meine vorläufige Antwort ist: Ich habe keine Zeit. Wie man ja allein an den letzten Tagen sieht, bin ich von morgens früh bis spät am Abend busy. Da ist auch Platz für Schönes, wie Yoga oder mal ein Abendessen im Restaurant vor der Haustür. Aber dafür, in Ruhe mal einen Gedanken zu fassen? Ich habe wirklich, wirklich viele Ideen für Blogposts.

Zeit

Die Zeit ist nicht so geduldig wie eine Uhr

Aber ich bräuchte einmal eine halbe Stunde oder mehr um auch nur anzufangen! Und die fehlen grade. Manchmal tippe ich ein bisschen, fange einen Absatz an und speicher den dann im Entwürfe-Ordner. Um dann eine Woche später weiter zu machen. Und dann die Woche darauf wieder zu überlegen: Was wollte ich schreiben?

Also gibt es hier, bis ich mal wieder ein paar Minuten mehr Ruhe habe, hauptsächlich Alltag. Aber kein Thema ist vergessen, sie liegen alle hier im Backend und warten auf die Fertigstellung und die Leserinnen.

Und jetzt bereite ich noch unseren Ausflug morgen vor. Wandern in der Teufelsschlucht. Wenn das Wetter uns lässt.

Ich wünsch Euch ein schönes, langes Wochenende!

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12 von 12 im Mai

Jeden Monat sammelt draußennurkännchen am 12. eines Monats 12 Bilder unseres Tags. Hier meine 12 von 12:

 

Mein Fahrrad, eine güldene Gazelle

Der Mann bringt die Kinder heute weg. Für mich heißt das Tiefenentspannung. Ich trinke meinen Kaffee halbwegs in Ruhe, mache mich fertig ohne parallel verschüttete Säfte aufzuwischen oder Tränen zu trocknen, weil der falsche Brotbelag auf den Broten ist. Bei bestem Wetter – entgegen der Wetterapp – schwinge ich mich aufs Fahrrad und radle zur Arbeit

 

Der Rhein - mein Weg zur Arbeit

Was mir auf dem Weg zur Arbeit immer für ein Ohrwurm ins Kleinhirn schießt? Selig ist es wohl mit  „Der schööönste aller Wege…“ – der Rhein voller Glitzerwasser und das 40 Minuten lang. Ja, den schönsten Arbeitsweg hab ich wohl.

 

Warnschild am Rhein

Und den gefährtlichsten! Keine Ahnung, ob da noch irgendwelche Bomben liegen, aber betreten macht mich so ein Schild ja schon. „Historische Nutzung“ was heißt das? Hier liegen noch Überreste vom zweiten Weltkrieg und keiner hatte Bock, die weg zu machen? Hier fahren nicht nur Radler, hier gehen auch Fußgänger mit ihren Hunden spazieren oder Familien mit kleinen Kindern…

 

Buch "O Mother Where Art Thou?"

In der Mittagspause stöber ich ein bisschen in meinem neuen Buch. Ich konnte nicht viel lesen, aber wage mal zu behaupten, dass es interessant ist.

 

Selfie mit Sonnenbrille

Ich bin die meiste Zeit alleine im Büro. Ein bisschen Spaß muss sein! Und so eine Sonnenbrille hilft extrem zu guter Laune.

 

Der Rheinstrand

So verlockend ein Plätzchen am Rhein grade auch wäre – die Zeit läuft und ich muss die Kinder abholen. Vielleicht ein andern mal…

 

Kind2 mit Eis in der Hand

Die Babysitter haben Eis und so bekomme ich die Kinder natürlich nicht hier weg 🙂


Die Kinder müssen in die Badewanne

Nach viel Eis und viel Spielplatz sind die Kinder reif für eine Badewanne. Wir müssen demnächst doch eine Hausratversicherung abschließen befürchte ich. Das Badezimmer ist jedes mal unter Wasser…

 

Die Kinder schauen die Sendung mit dem Elefanten

Irgendwann habe ich aus lauter Bequemlichkeit den Fehler gemacht und abends mit den Kindern Die Sendung mit dem Elefanten geschaut. Jetzt muss das jeden Abend her. Gute Nacht Geschichten sind abgewählt und ja, es ist bequem aber auch schade.

 

Das Babyphon reicht bis zur nächsten Kneipe

Warum ich das Leben in der Großstadt liebe? Weil wir eine Babyphonreichweite von drei Restaurants/Kneipen entfernt wohnen. Und da heute weder Schwester noch Babysitter Zeit hatten, konnten wir trotzdem mal ausgehen.
Tapas auf rundem Teller

Es gibt Tapas. Das Restaurant war nicht unsere erste Wahl, vor allem weil das Essen hauptsächlich fettig ist (hier Magengrummeln einsetzen). Aber wir genießen unsere Freiheit! Ok, wir mussten 50 mal aufstehen und den Empfang suchen, weil sich der Wind gedreht hat, aber man will ja nicht klagen.

 

Die Kinder im Bett - Babymikado

So fanden wir die Kinder als wir zurück kamen. Sie spielten Kindermikado im Schlaf.

Wie war euer Tag?

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