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Ferienbeginn

Freitag

Freitag und somit der letzte Grundschultag für Kind1. Die Kinder frühstücken mit den Lehrerinnen in der Klasse. Um viertel vor zehn kommen wir Eltern zum „Rauswurf“ dazu: Die Kinder werden symbolisch mit einem Sprung übers Trampolin verabschiedet.

Rauswurf – sie landen weich, noch

Anschließend gibt es einen gemeinsamen Abschiedsgottesdienst, ein letztes Foto vor der Kirche und dann heißt es: Adieu, Grundschule! Also zumindest für das große Kind. Und für dieses Kind sind wir eher erleichtert, als wehmütig, dass diese Phase vorbei ist…

Es ist noch nicht ganz Mittag, ich fahre mit dem Fahrrad zur Physiotherapie, wo Mann und Kinder mich eine Stunde später treffen und wir den Ferienbeginn mit einem Eis feiern. Wir radeln nach Hause.

Am Nachmittag fahren wir alle ins Einkaufszentrum. Der Mann macht den Einkauf fürs Wochenende, ich begleite die Kids ins Kaufhaus, wo sie ihr Erspartes ausgeben: Elektrische Fahrzeuge. Ich kaufe noch ein paar Kleinigkeiten in der Kurzwarenabteilung und wir fahren zurück.

Wir sehen, dass die Nachbarn immer noch daran arbeiten, schweres Holz vom Vorgarten hinters Haus zu schleppen und nach dem Motto „viele Hände, schnelles Ende“ helfen wir mit. Als wir wieder in unserem Garten sitzen ist es schon abends. Eigentlich wollten wir noch ins Bergische zu einer Verabredung. Aber die Kinder wollen nur noch mit ihren neu erworbenen Spielsachen spielen und danach ihren Filmabend (unser Freitagsritual). „Hände hoch, Wochenende“ wie Kind2 immer sagt.

Popcorn in the making

Wir machen Popcorn und schauen uns auf Netflix „Der Wunschdrache“ an.

Samstag

Die normale Routine am Wochenende sieht vor, dass die Kinder ab neun Uhr fernseh gucken und zocken dürfen, bis wir ausgeschlafen bzw. fit für das Frühstück sind. Warum erst AB neun? Nun ja, bevor wir diese Zeitmarke gesetzt hatten, saß auch schon mal ein Kind um 5 Uhr morgens vor dem Fernseher, um – nachdem wir ihn ausgemacht haben – einen Mittagsschlaf zu machen. Also müssen sie bis 9 warten.

Jedenfalls setzen wir dieses Wochenende diese Routine außer Kraft. Wir beginnen den Morgen damit, die Kinderzimmer aufzuräumen. Anschließend gibt es Frühstück und die Kinder und ich fahren in die Bücherei, um für die Ferien ein bisschen Lesestoff zu sammeln.

Für mich gibt es auch was zu Lesen

Zurück zu Hause genießen die Kids ihre Fernsehzeit und ich lese auf der Gartencouch.

Nachmittags kommen Nachbarn zum Grillen vorbei, das Wetter hält sich grade so bis wir gegessen haben.

Abends schauen der Mann und ich weiter „Lupin“.

Sonntag

Heute haben wir eine Überraschung für die Kids geplant, auch wenn wir schon ein paar Hinweise an die Kinder weiter gegeben haben und sie eine Ahnung haben: ich habe am Freitag für uns alle Tickets fürs frisch eröffnete Schwimmbad gebucht. Der Mann und ich sind schon durchgeimpft, die Kinder wurden regelmäßig getestet, es gibt ein Zeitfenster, zu dem man erscheinen muss und begrenzte Besucher:innenzahl. Pünktlich zur gebuchten Zeit stehen wir also im Schwimmbad. „Testnachweis?“ „Äh nein, aber wir sind geimpft und die Kinder in der Schule…“ „Wir brauchen einen Nachweis, geimpft, getestet oder genesen“. Ups. Ich hab am Freitag noch einen digitalen Impfausweis für mich organisiert, aber der Mann hat seinen Impfausweis nicht dabei und die Testergebnisse aus der Schule haben wir nie mitgenommen.

Also „dürfen“ wir ins nächste Testzentrum fahren (15 Minuten), uns dort online anmelden, auf unsere gebuchten Termine warten, nach dem Test noch 20 Minuten warten – und somit wird unser Besuchsfenster hat sich um eine Stunde verkürzt. Ich ärger mich kurz über all das, aber letzten Endes ist es ja gut, dass sie drauf bestehen (nur die Informationen in die Buchungsmail zu packen wäre echt cool gewesen) und die Kinder freuen sich wie lange nicht mehr.

Zu Hause werkeln wir ein wenig im Haushalt, ich hole die Nähmaschine raus und schnappe mir das Dutzend zerschlissener Jeanshosen der Kinder, aus denen ich kurze Sommerhosen mache. Einfach Beine abschneiden, umnähen, fertig. Fünf Stück schaff ich, der Rest kommt nächste Woche dran.

Aus lang mach kurz.

Der Mann macht Pizza und beim Essen schauen wir zwei Sendungen mit der Maus. Danach gehen die Kinder fast ohne Murren ins Bett.

Wie war euer Wochenende so?

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Erster Sonnenbrand & Gemüsekiste

Nachts musste ich das große Kind aus seiner Decke befreien. Es hatte sich zwischen Bettbezug und -decke eingerollt, als läge er im Schlafsack. Nachts hat er dann den Ausgang nicht gefunden und Panik bekommen. Nun ja, ich dachte nach 7 Jahren würde er durchschlafen, aber irgendwas lassen sie sich immer einfallen.

Am vormittag bin ich mit den Kids in den Baumarkt gefahren. Komisch, offenbar waren wir nicht die einzigen mit dieser Idee. Ich wollte vor allem ein paar stabile Kisten für meine Ausmistaktionen kaufen, die auch einigermaßen dicht sind. Unser Keller ist nicht nämlich nicht ganz trocken. Ich möchte viele Dinge dort kurzfristig zwischenlagern, bevor ich entscheide, was ich mit ihnen tue.

Neben den Kisten kauften wir aber auch ein bisschen Grünzeugs. Unser Betonhof, auf dem Fahrräder und Mülltonnen ihr Quartier haben, könnte etwas Verschönerung gebrauchen. Ob das auch sinnvoll ist, weiß ich nicht, die Sonne kommt da nämlich nicht so oft hin. Aber einen Versuch ist es wert. Nun ziert also eine Erdbeere den Hof:

Anschließend sind wir zu einem Waldspielplatz gefahren und haben dort Freunde getroffen. Wir Erwachsenen lagen in der Sonne, die Kinder spielten und wir waren ganz schön überrascht von der Wucht der Wärme. Fast fühlt es sich ein bisschen sonnenbrandig an im Gesicht.

Nachdem die Kinder endlich im Bett waren habe ich mir online unsere Gemüsekiste wieder bestellt. Ich hatte lange ausgesetzt, weil ich besonders im vorletzten Jahr kaum Zeit hatte um ‚frisch‘ zu kochen. Letztes Jahr habe ich viel selbst eingekauft. Und dies Jahr kommt wieder zusammen, dass ich arbeite, also wenig Zeit habe, aber nicht so viel arbeite (bzw. im Home Office), so dass ich zumindest die Hoffnung habe, wieder viel frisch zu kochen.

Wie haltet ihr die Waage aus knapper Zeit und frischer Küche? Kocht ihr immer das Gleiche oder geht ihr experimentell vor? Vegan oder Biofleisch (höchstens zwei mal die Woche ^^)?

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Interview Green Living: Ramona von Jademond

Während meiner Fastenzeit stelle ich euch hier jeden Montag jemanden vor, die_der mit Familie ein nachhaltiges Familienleben lebt. Mein Gedanke dabei ist zu zeigen, auf wie vielfältige Weise man sich sein Leben nachhaltiger gestalten kann und das ganz bestimmt jeder ein paar einfache Möglichkeiten findet, hier und da den eigenen ökologischen Fußabdruck noch ein wenig zu verkleinern! Ach ja, und tolle Leute/Blogs möcht ich euch damit auch gern vorstellen.

Stelle Dich (und ggf. Deinen Blog) bitte vor

Ich bin Ramona, Mutter, Designerin, Schönschreiberin und Lebensbejaherin. Ich schreibe auf dem Blog Jademond.de über meinen Alltag, meine Gedanken und Ideen.

Ramona von Jademond

Ramona von Jademond

Welches Thema/Unterthema aus dem Bereich „nachhaltig Leben“ (vegane Ernährung, plastikfrei, Minimalismus….) ist Dir besonders wichtig und warum?

Hm, noch vor paar Jahren hätte ich ganz klar „Ernährung“ genannt. Momentan bin ich in einer Lebensphase angekommen, wo alles bisschen verschwimmt. Das heisst, ich hab mir alle Unterthemen mal angeschaut und meine Essenz daraus entnommen und die in den Alltag integriert. Keines davon habe ich extrem betrieben. Hin und wieder rappelt es mich und ich knöpfe mir wieder einen Bereich vor. Dann finde ich, ist es wieder Zeit, minimalistischer, plastikfreier, veganer oder ökologischer zu Leben und Dinge, die sich eingeschliffen haben, zu prüfen. Ich glaube, demnächst ist mal wieder plastikfrei dran. Die Tochter hat den Impuls neulich aus der Schule mitgebracht, weil sie mit der Klasse den Film Plastic Planet geschaut haben. Das hat echt Eindruck hinterlassen.

Aus ganz persönlichen Gründen interessiert mich: wie ist das mit deinem Partner/Deiner Partnerin: ziehen die am gleichen Strang, musstest Du Überzeugungs- oder Aufklärungsarbeit leisten?

Wir ziehen am gleichen Strang, aber aus unterschiedlicher Motivation und es kam auch nicht zur gleichen Zeit. Manchmal finde ich Themen sehr spannend und trage sie an den Mann heran. Er ist aber vielleicht gerade an einer ganz anderen Stelle. Dann mache ich einfach bei mir weiter. Irgendwann kommt er und beschäftigt sich plötzlich mit einem Thema, was ich schon vor einem halben Jahr hatte. Aber seine Inspiration und Motivation kam wo ganz anders her als bei mir. Das ist immer sehr spannend. Dann erzählt er mir Dinge, die ich ihm früher schon mal erzählt hab, als hätte er sie grad frisch entdeckt (hat er ja auch). Dann können wir gut ins Gespräch kommen und gemeinsam schauen, was für alle passt.

Was ist mit dem Rest der Familie (vor allem den Kindern) und Freund_innen…backst Du Dir beispielsweise einen veganen Kuchen für Einladungen woanders, dürfen die Kinder das Grillwürstchen nicht essen, gibt es keine Mitgebsel am Kindergeburtstag…

Da hab ich schon eine Entwicklung hinter mir. Ich war da mal viel extremer. Aber da waren die Kinder auch kleiner und die Umstände anders. Jetzt ist es so: zuhause gibts vegan bzw vegetarisch. Die Kinder dürfen alles essen, Fleisch und Wurst kaufen wir aber nicht. Ich bin keine besonders gute Bäckerin. Meine veganen Kuchenexperimente werden von der Familie nicht gutgeheissen, weshalb ich sehr selten überhaupt backe. Das ging so weit, daß sich die Tochter sogar von der Nachbarin den Geburtstagskuchen backen lassen wollte. Mittlerweile backt die Tochter selbst oder ich bin auch bereit, auch mal Kuchen mit Ei für die Kinder zu backen, wenn ich weiss, daß sie den mögen.

Ich selber esse kein Ei, weshalb ich woanders einfach auf Kuchen verzichte. Ich bin eh kein großer Kuchen-Fan. Wenn ich weiss, daß es keine Alternativen geben wird, nehme ich mir selbst was mit. Ein paar Kekse, Obst oder Riegel. Sowas hab ich eigentlich immer in der Tasche.

Kindergeburtstage versuche ich so einfach wie möglich zu halten. Ich hab keine Lust, massig viel Gel für unnötigen Krimskrams auszugeben. Entweder sind die Mitgebsel Teil der Geburtstagsfeier (einmal zum Beispiel gab es eine Schatzsuche und der Schatz war eine Kette zum Selberbasteln. Dann war die Kette das Mitgebsel) oder es beschränkt sich auf Seifenblasen. Bisher wurde es aber auch nicht vermisst (oder niemand hat sich getraut, was zu sagen 😉

Was sind die Fragen oder Einwände, die Dir am häufigsten zu Deiner/Eurer Lebensweise begegnen und was erwiderst Du darauf? Was ist z.B. mit Einwänden wie „ist mir u aufwändig/zu teuer/zu viel Verzicht“?

Hm. Interessanterweise sind mir noch nie Einwände begegnet. Wir sind viel von Gleichgesinnten umgeben, sodass es mir eher immer auffällt, wenn ich mich mal aus meiner Blase heraus bewege. Manchmal kommt tatsächlich Geld als Einwand. Da schrauben wir ja selbst ständig nach. Momentan zB wachsen uns unsere Ausgaben fürs Essen über den Kopf. Deshalb probieren wir jetzt einen Speiseplan und hoffen, daß wir durch gezielteres Einkaufen und bessere Planung die Kosten da etwas minimieren können.

Was findest Du am Bereicherndsten an Eurer Lebensweise?

Das ist eine interessante Frage. Denn mittlerweile ist das ja für uns total normal und ich denke da nicht mehr drüber nach. Ich merke das immer erst, wenn ich mal über den Tellerrand hinaus schaue, egal in welche Richtung. Zum einen, wo wir schon sind. Zum anderen, wo es noch hingehen kann. Bereichernd ist also, und das hat nichts mit der Lebensweise, sondern mit einer gewissen Grundeinstellung zu tun, daß es immer wieder Chancen zum Wachstum gibt.

Was sind die einfachsten Dinge, die jeder umsetzen kann um (vegan_minimalistisch_plastikfrei) zu leben – wenn jemand Dich fragt, wo si_er anfangen soll, welche Tipps würdest Du geben?

Glasflaschen statt Plastikflaschen kaufen (oder Leitungswasser trinken und zum Mitnehmen selbst abfüllen. Wir nutzen dafür Edelstahlflaschen)

Essen statt in Plastikbehälter in Gläser füllen (von Brotaufstrichen, Marmeladen, sauren Gurken…)

Vegetarische bzw vegane Tage in der Woche einrichten. Den Anteil an veganen/vegetarischen Sachen erhöhen, dann reduziert sich der Fleischanteil automatisch und es fühlt sich nicht nach Verzicht an.

Beim Einkaufen Impulskäufe vermeiden. Dich fragen, ob du das wirklich brauchst. Dinge, die man braucht erstmal auf einer Liste sammeln und schauen, ob sie später immer noch so wichtig sind.

Ins Gespräch gehen. Mit offenen Augen durch die Welt gehen. Es gibt zB in vielen Städten Repaircafés und Initiativen zu nachhaltigerem Leben (Transition Towns). Bibliotheken nutzen. Gemeinschaften finden.

Zum Schluss: Deine Literatur-, Blog- und Filmtipps für den Aus-/Umstieg?

Ich finde, Caro hat immer schöne und vorallem unaufdringliche Impulse: Naturkinder
Dann gibt es eben eine Sammlung von Transition Initiativen
Es gibt Mundraub.org (Frei zugängige und erntbare Obstbäume)
Foodsharing (Lebensmittel teilen statt wegwerfen)
Apfelmädchen und Sadfsh haben immer wieder gute Impulse und Tipps für weiterführende Lektüre

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Interview Green Living als Familie: Kathrin von ÖkoHippieRabenmütter

Während meiner Fastenzeit stelle ich euch hier jeden Montag jemanden vor, die_der mit Familie ein nachhaltiges Familienleben lebt. Mein Gedanke dabei ist zu zeigen, auf wie vielfältige Weise man sich sein Leben nachhaltiger gestalten kann und das ganz bestimmt jeder ein paar einfache Möglichkeiten findet, hier und da den eigenen ökologischen Fußabdruck noch ein wenig zu verkleinern! Ach ja, und tolle Leute/Blogs möcht ich euch damit auch gern vorstellen.

Stelle Dich (und ggf. Deinen Blog) bitte vor

Ich bin Kathrin, zweifache Mutter und Bloggerin bei www.oeko-hippie-rabenmütter.de Dort schreibe ich über die Themen, die unsere Familie und unser Leben ausmachen: bindungsorientierte Elternschaft, den Verzicht auf klassische Erziehungsmethoden, Hochsensibilität, die mich und meinen großen Sohn betrifft, und unser Leben als vegane, „grüne Familie“. Wir haben einen wundervollen bioveganen Garten, in dem ich mit sehr viel Liebe und Vision unser Gemüse selbst anbaue, wir uns also selbst versorgen. Wir leben nachhaltig und Umwelt- und Ressourcenschonend so gut es geht – und es geht eigentlich ganz gut. Auf dem Blog stelle ich oft und gerne nachhaltige Bücher, Produkte oder Ideen vor, die mich begeistert haben und unsere eigene Umstellung fördern.

Kathrin ÖkoHippieRabenmütter

Kathrin vom tollen Blog ÖkoHippieRabenmütter

Welches Thema/Unterthema aus dem Bereich „nachhaltig Leben“ (vegane Ernährung, plastikfrei, Minimalismus….) ist Dir besonders wichtig und warum?

Aktuell ganz wichtig: plastikfrei. Leider als Veganer echt gar nicht so leicht. Außer, man verzichtet auf sehr viel, was mit Kindern nicht immer so praktisch ist, da sie ja noch viel mehr auf eine konstante und umfangreiche Nährstoffversorgung angewiesen sind, als wir. Vegane Ernährung ist in (Achtung Wortwitz) FLEISCH und Blut übergegangen, ich bin seit 16 Jahren Vegetarier, seit 4 Jahren Veganer und die Kinder seit immer. Deshalb ist es uns natürlich wichtig, aber fast auch nicht mehr präsent, weil einfach so selbstverständlich.

Das aller-, allerwichtigste ist aber tatsächlich ein möglichst naturnahes Leben. Wir leben mitten in der Großstadt und das überfordert mich manchmal maßlos. Es geht mir auf den Keks, überall hin mit dem Auto fahren zu müssen oder den Bus zu nutzen, nicht überall barfuß laufen zu können, so wenig Grün und Natur zu sehen…. Weshalb wir, wann immer wir können, im Grünen sind. Meine Kinder lernen hier von klein auf, welche Werte im Umgang mit Tieren und der Natur mir sehr wichtig sind, wir sind draußen Zuhause, oft im Wald, ständig im Garten, bauen selbst an (was die Kinder mit ihren 3 und 1,5 Jahren schon mitmachen), produzieren wenig Müll, vermeiden Fahrten mit dem Auto, gehen zu Fuß oder nehmen das Rad, sparen Wege und Ressourcen ein, wo wir können. Mir ist einfach wichtig, dass unsere Kinder lernen, dass wir nur diesen einen Planeten haben.

Aus ganz persönlichen Gründen interessiert mich: wie ist das mit deinem Partner/Deiner Partnerin: ziehen die am gleichen Strang, musstest Du Überzeugungs- oder Aufklärungsarbeit leisten?

Aufklärungsarbeit: Ja. Überzeugungsarbeit: nein. Das widerspräche auch meinen Glaubenssätzen, keine Menschen in irgendwelche Richtungen zu ziehen. Mein Mann und ich sind nun 10 Jahre zusammen, davon ist er 7 Jahre ungefähr Vegetarier. Veganer war er nie. Er hat auch geraucht, als wir uns kennen lernten.

Sowohl die Entscheidung nicht mehr zu rauchen als auch die, kein Fleisch mehr zu essen, kam von ihm. Er hat die ersten Jahre „zugeguckt“ und mal ein paar Fragen gestellt. Klar, wir haben viel darüber gesprochen aber nie darüber gestritten. In meiner Wohnung (als wir noch nicht zusammen wohnten) und später in unserer gemeinsamen Wohnung habe ich nur dringlichst darum gebeten, kein Fleisch zuzubereiten, weil mir das wirklich psychischen Schmerz bereitet, ein Tier zuzubereiten oder dabei zuzusehen. Und das war okay für ihn. Wenn wir essen waren, hat er gegessen, was er wollte, immer schon. Da er nicht gut kochen kann, war das Thema Fleisch Zuhause zubereiten sehr sehr schnell vom Tisch 😉

Vor 5 Jahren haben wir komplett vegetarisch geheiratet, dass die Kinder Vegetarier werden war auch klar, ohne dass wir dann darüber sprechen mussten.
Er achtet sehr auf seinen Konsum, ist nicht verschwenderisch, plant und kauft auf Vorrat, geht logisch und mit Bedacht vor und mit allem um. Grundsätzlich lebt auch er selbst sehr nachhaltig, im Vergleich. Vieles fällt ihm noch schwer, aber eine Umstellung ist immer irgendwie Arbeit.

Grundsätzlich würde ich aber sagen, dass wir uns größtenteils immer mit den Dingen einig sind und dann auch an einem Strang ziehen, ohne, dass sich jemand dafür verbiegen müsste.

Was ist mit dem Rest der Familie (vor allem den Kindern) und Freund_innen…backst Du Dir beispielsweise einen veganen Kuchen für Einladungen woanders, dürfen die Kinder das Grillwürstchen nicht essen, gibt es keine Mitgebsel am Kindergeburtstag…

Ich bringe meistens überall hin Kuchen mit, ja. Außer zu meinen veganen Freunden, die wären wohl eher beleidigt 😉

Die Kinder dürfen die eigentlich nicht essen, das stimmt schon, ich würde das aus gesundheitlichen und ethischen Gründen tatsächlich ganz ganz schrecklich finden. Aber das Spannende ist: sie wollen das auch gar nicht. Sie haben noch nie danach gefragt, obwohl sie Menschen Fleisch essen sehen. Ihre Großeltern zum Beispiel. Aber für sie ist das einfach völlig selbstverständlich, keine Tiere zu essen.

Kindergeburtstage haben wir bisher noch nicht gefeiert, aber doch, es gäbe welche: in vegan. Es gibt so wahnsinnig viele wunderbare und kinderfreundliche vegane Rezepte – meine Kinder selbst sind total die Naschkatzen. Es gibt leckere vegane Schokolade im Versandhandel, vegane Weingummi… Gerade bei Süßigkeiten lasse ich meine Kinder aber selbst entscheiden, ob sie die veganen oder die vegetarischen nehmen. Die mit Gelatine kauft in ihrem Umfeld eigentlich schon automatisch keiner mehr.

Was sind die Fragen oder Einwände, die Dir am häufigsten zu Deiner/Eurer Lebensweise begegnen und was erwiderst Du darauf? Was ist z.B. mit Einwänden wie „ist mir u aufwändig/zu teuer/zu viel Verzicht“?

Ich kriege die meisten Fragen zur Ernährung meiner Kinder. Darüber hab ich mal einen Artikel geschrieben – und sie alle auch mal beantwortet.  Eine weitere, sehr beliebte Frage ist die nach dem „Warum“ und „Wie sagst du es den Kindern?“ Auch dazu hab ich was geschrieben, also zu meiner ethisch-moralischen Argumentation.

Was unseren nachhaltigen Stil angeht, da werd ich eigentlich immer nur als Öko oder Hippie tituliert – aber davon kann ich mich ganz gut abgrenzen. Oder eben auch nicht, wie man es nimmt 😉

Was findest Du am Bereicherndsten an Eurer Lebensweise?

Ganz ehrlich: jedes Mal, wenn ich ein Samenkorn in selbst gemischte Aussaaterde stecke, streife ich tagelang um die Pflanzschale herum und betrachte jeden noch so kleinen Fortschritt. Wenn der Schössling sich dann langsam durch die Erde wühlt, sehe ich jedes Mal wieder live – und ja das klingt extrem kitschig – wie Leben entsteht. Aber so ist es und das machen wir uns zu selten bewusst: wir haben das in der Hand. Wir können unser Essen selbst anbauen, unseren Planeten gut behandeln, Leben schützen, anstatt es einfach nur zu benutzen, weil es eben da ist.

Meine Kinder sollen nicht denken, Zucchini wachsen in grünen Kisten im Supermarkt. Sie sollen das sehen und säen. Sie sollen daneben stehen und dabei sein können. Sie sollen wissen, dass DAS der Kreislauf ist und nicht: Kühlschrank alle – einkaufen gehen. Auch wenn ich das nicht verteufele, natürlich gehen auch wir einkaufen. Das ist nun mal unser heutiges Leben und alles andere wäre ja auch weltfremd. Das mit meiner Familie so erleben und selbst umsetzen zu können, im Garten eine reife Zucchini von der Pflanze zu ernten und sie dann direkt über dem Feuer zu rösten, äh also, auf den Grill zu legen – das ist unglaublich bereichernd.

Was sind die einfachsten Dinge, die jeder umsetzen kann um (vegan_minimalistisch_plastikfrei) zu leben – wenn jemand Dich fragt, wo si_er anfangen soll, welche Tipps würdest Du geben?

Babysteps. Kleine Schritte machen, jede Woche einen Schritt mehr. Lieber Erfolgsmomente einheimsen, als an den eigenen Ansprüchen zu scheitern.
Nicht gleich Cold Turkey, wenn man kein Fleisch mehr essen will, sondern erstmal eine Woche vegetarisch probieren. Dann schauen: was ging super, was war doof? Immer an super anknüpfen und weiter machen.

Nicht direkt Selbstversorgung im schwedischen Niemandsland, wenn man nachhaltig leben will. Sondern eben erstmal Baumwoll-Tragetaschen kaufen und keine Tüten mehr nehmen. Den Bon nicht mehr drucken lassen. Einmal pro Woche mit dem Bus fahren, anstatt das Auto zu verkaufen. Die kleine Blume am Wegesrand ehren und nicht gleich das Stadtleben verteufeln. In den eigenen Möglichkeiten und Bedingungen Chancen finden und die nutzen. Sich fest beißen und dran bleiben – eben in kleinen Schritten. Sich selbst belohnen und auch mal auf die Schulter klopfen, selbst wenn andere schon längst am Ziel sind und man gar nicht schnell genug selbst dort ankommen kann.

Und auch, sich nicht zu geißeln, wenn etwas einfach nicht klappen will. Wir geben alle immer unser Bestes. Einfach auch mal verständnisvoll für sich selbst sein und sich die Zeit geben, die es eben braucht. Langsam, behutsam, achtsam – ich glaube, nur so kommt man selbst an den erhofften „Erfolg“.

Zum Schluss: Deine Literatur-, Blog- und Filmtipps für den Aus-/Umstieg?

Film: Earthlings. Ich hab nur Ausschnitte gesehen und (emotional) nicht mehr geschafft. Wer aber die Wahrheit sehen will, kommt um den Film nicht herum.
Literatur: „Green Parenting“ von Kate Blincoe, „Slow Family“ von Julia Dibbern und Nicola Schmidt, „Peaceful Gardening“ von Susanne Heine, „Urban Gardening“ von Anja Klein und Andreas Lauermann, „KinderGartenGlück“ von Matthew Appleby
Blog: meinen 😉 Und die hier: http://www.oeko-hippie-rabenmuetter.de/10-gruene-blogs-die-einen-besuch-wert-sind-teil-1/ und http://www.oeko-hippie-rabenmuetter.de/10-gruene-blogs-die-einen-besuch-wert-sind-fortsetzung-teil-2/

Richtig toll find ich übrigens den Kalender hier

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Interviews Green Living: Julia von Trippingtribe

Stelle Dich (und ggf. Deinen Blog) bitte vor

Hallo, mein Name ist Julia. Ich bin 35 Jahre alt und komme aus Bayern.
2014 haben mein Mann und ich uns auf einer Backpacker-Tour durch Indien kennengelernt. Mittlerweile haben wir eine kleine Tochter. Wir führen ein Leben zwischen Indien und Deutschland, planen aber langfristig unseren Lebensmittelpunkt nach Asien zu verlegen. Wir lieben fremde Kulturen.
Uns ist eine nachhaltige Lebensführung sehr wichtig. Ich beschäftige mich intensiv mit Ernährungs- und Gesundheitsthemen. Das macht mir so viel Spaß, dass ich 2015 meinen Blog trippingtribe.de gegründet habe. Hier berichte ich über meine Erkenntnisse, Experimente und Erfahrungen. Natürlich gibt es auch immer wieder Einblicke in unseren etwas außergewöhnlichen Alltag.

Foto von Julia vom Blog Trippingtribe

Julia von Trippingtribe.de

Welches Thema/Unterthema aus dem Bereich „nachhaltig Leben“ (vegane Ernährung, plastikfrei, Minimalismus….) ist Dir besonders wichtig und warum?

Am Besten kann ich die Frage vielleicht mit „Schadstoffreiheit“ beantworten. Mir ist es extrem wichtig, dass unsere Nahrungsmittel, Kosmetikprodukte und Reinigungsmittel möglichst ohne gefährliche Chemikalien oder andere schädliche Inhaltsstoffe daher kommen.
Deshalb stelle ich möglichst viele Produkte wie Deo’s, Feuchttücher, Badreiniger etc. selbst her. Ich experimentiere viel mit Ernährung und koche immer frisch und bio.

Aus ganz persönlichen Gründen interessiert mich: wie ist das mit deinem Partner/Deiner Partnerin: ziehen die am gleichen Strang, musstest Du Überzeugungs- oder Aufklärungsarbeit leisten?

Mein Partner und ich surfen, was eine nachhaltige Lebensführung anbelangt, auf einer Welle. Dieses Thema, mit all seinen Aspekten, interessiert uns beide.
Es bedeutet allerdings nicht, dass wir immer alles gemeinsam ausprobieren. Zum Beispiel habe ich meine Ernährung vor knapp einer Woche auf vegan umgestellt, mein Partner isst aber weiterhin Milchprodukte.
Zwischenzeitlich verdreht er auch schon mal die Augen, wenn wieder eines meiner Haushaltsexperimente schief läuft. Wie heute der Versuch, veganen Kokosjoghurt herzustellen.

Was ist mit dem Rest der Familie (vor allem den Kindern) und Freund_innen…backst Du Dir beispielsweise einen veganen Kuchen für Einladungen woanders, dürfen die Kinder das Grillwürstchen nicht essen, gibt es keine Mitgebsel am Kindergeburtstag…

Um ehrlich zu sein, ist der Kontakt den meisten alten Freunden abgebrochen. Unsere Leben haben sich in so unterschiedliche Richtungen entwickelt, dass zwischenzeitlich die gemeinsame Basis fehlt. Alle neuen Freunde leben sehr ähnlich und haben ähnliche Ansichten.
Meine Eltern sind sehr tolerant und respektieren unsere Lebensweise. Es gibt sogar meist zuckerfreien Kuchen, wenn wir zu Besuch kommen.

Was sind die Fragen oder Einwände, die Dir am häufigsten zu Deiner/Eurer Lebensweise begegnen und was erwiderst Du darauf? Was ist z.B. mit Einwänden wie „ist mir zu aufwändig/zu teuer/zu viel Verzicht“?

Ganz oft höre, dass ein Speiseplan fast ohne Weizen, Zucker und Milchprodukte zu eintönig und langweilig sei.
Und in Bezug auf selbstgemachte Kosmetikprodukte und Reinigungsmittel heißt es oft, dass die Zeit fehlt so etwas auch noch zu tun.

Was findest Du am Bereicherndsten an Eurer Lebensweise?

Für mich ist es am Bereicherndsten, dass ich mich gesund und voller Energie fühle. Früher hatte ich einen sehr stressigen Job, habe mich furchtbar ernährt, viel geraucht und getrunken.
Mein Körper fühlt sich soviel besser an, seitdem ich alles dafür tue, gesund und fit zu bleiben. Ich liebe diese Lebensweise.

Was sind die einfachsten Dinge, die jeder umsetzen kann um nachhaltiger zu leben?

Die einfachsten Dinge um Schadstoffe zu verringern sind:
-Deo’s ohne Aluminium kaufen
-möglichst Biolebensmittel frisch zubereiten
-zertifizierte Naturkosmetik benutzen
Das kann jeder machen und ein erster Schritt ist getan.

Zum Schluss: Deine Literatur-, Blog- und Filmtipps für den Aus-/Umstieg?

Eine super do-it-yourself und upcycling Webseite ist Smarticular
Veganstart von PETA ist ein 30 Tage Programm. Jeden Tag flattert eine Mail mit Tipps, Tricks und Infos zum veganen Einstieg ins Postfach.
Ich liebe die Videos von Moin Yamina zum cleanen Lifestyle – hier findet ich Inspiration, Motivation und leckere Rezepte.

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Fastenzeit – die ersten anderthalb Wochen

Nachdem ich Aschermittwoch voll motiviert in die Fastenzeit gestartet bin wollte ich euch heute mal am ersten Zwischenstand teilhaben lassen.

Ernährung – vegan & zuckerfrei

Vegan war keine Herausforderung. Ich hab mich zwar sicherheitshalber gut mit Tofu, Seitan und co. eingedeckt, aber eigentlich mehr für die Tage, an denen der Mann kocht & es z.B. klassich Kartoffeln oder Reis mit Gemüse und eben Eiweißbeilage gibt. Ich selber mach mir das hauptsächlich wenn ich mittags im HomeOffice Hunger kriege und es schnell gehen muss. Dann ess ich so ein Seitan- oder Lupinenschnitzel auch mal pur, mit ein bisschen Senf.

Freitag aber waren der Mann und ich dann Einkaufen und wollten um die Mittagszeit auch ne Kleinigkeit essen. Da sah es dann wieder blöd aus. Mich einfach nur hinsetzen und dem Mann beim Essen zugucken wollte ich auch nicht. Ich bestellte eine Pommes und einen vegetarischen Wrap (bei dem vermutlich Joghurtsauße drin war), aß beides aber nicht ganz auf.

Übermorgen will ich mit Freundinnen abends essen und auch da hab ich grad noch keine Idee, ob ich konsequent bleibe. Dieser gesellschaftliche Teil beim Essen ist für mich die größte Herausforderung.

Auch der zuckerfreie Teil meiner Ernährung klappt ganz gut. Ich weiß nicht, ob ich irgendwas falsch mache, aber von einem Tag Kopfschmerzen abgesehen (vergleichbar mit dem Effekt beim Koffeinentzug) kann ich weder von großartigen Effekten auf meinen Organismus noch mit Schreckensszenarien herhalten…Ob ich irgendwas übersehen habe?

Dass der Verzicht auf Süßkram so gut funktioniert hab ich nicht erwartet, da hatte ich größere Sorge „schwach“ zu werden. Gestern und heute gab es zum Beispiel Eis für die Kids und deren Freunde und ich hatte kein Problem kein Eis zu essen. Eigentlich glaub ich inzwischen, dass ich eh immer nur süchtig nach einer bestimmten Schokoladenmarke war, der Rest ist mir eigentlich egal.

Bücher von Lisa Pfleger: Vegan Homemade und vegan, regional, saisonal

Die Bücher kamen pünktlich Aschermittwoch an. Im Prinzip geht es darum, veganes Essen auch aus regionalen, saisonalen Zutaten selber machen. Ich find nämlich, dass vegane Ernährung ökologisch betrachtet nur so semiklug ist, wenn die meisten Zutaten dafür aus Asien oder Südamerika rangekarrt werden.

Ich habe viele leckere Sachen selber gemacht, Aufstriche zum Beispiel wie eine Tomaten“butter“ und einige Male habe ich Brot gebacken. Aktuell finde ich die Knethaken aber fürs Rührgerät nicht wieder und befürchte fast, eins der Kinder hat sie in den Müll entsorgt…

Aus dem „Vegan Homemade“ habe ich mit Kind1 zum Beispiel rote Beete-Dinkelnudeln selber gemacht. Wusstet ihr, wie leicht man Nudeln selber machen kann??? Das machen wir jetzt definitiv öfter.

Brot und Tomatenbutter selbst gemacht

selbstgebackenes Brot und selbstgemachte Tomaten“butter“

Das Gute Leben sonst so…

Das Jammern und Meckern mit den Kindern lassen, stand auch auf meiner Liste…ja, sagen wir so: Ich übe noch. Aschermittwoch waren sie wohl noch vom Karnevalshigh und dem Zuckerschock total überdreht und natürlich war das der Tag, an dem der Mann für über eine Woche auf Dienstreise fuhr. Die Geschwister zanken und raufen fast ununterbrochen und nunja. Ich atme. Viel.

Ich war in der Bibliothek, das war grandios (ja, ich freu mich auch über „kleine“ Dinge) aber ich glaube wöchentlich muss es dann doch nicht sein. Zu meinem Glück wird demnächst die Stadtteilbibliothek wieder eröffnet, die über zwei Jahre wegen Renovierungsarbeiten geschlossen war. Da saß ich auch zum Arbeiten gerne.

Social Media Abstinenz war auch leichter als gedacht, mit Ausnahme von twitter. Twitter polarisiert selbst mich, denn dort „treffe“ ich sehr tolle Menschen, die mir Support, Austausch, was zum Lachen und Lernen mitgeben. Aber mindestens einmal täglich stoße ich auch auf Links und Retweets, die mir den Blutdruck hochfahren. Und Diskussionskultur auf 140 Zeichen ist etwas, was ich selber zugegebenermaßen nicht beherrsche. Facebook mache ich momentan nur auf um kurz zu checken ob jemand auf meiner Seite kommentiert hat oder mir eine Nachricht geschickt hat und um meine Beiträge dort zu teilen. Pinterest – naja, macht Spaß aber fühlt sich für mich auch nicht an wie ein „Netzwerk“ bei dem es um Austausch geht, sondern ist eher eine Suchmaschine für bestimmte Bereiche. Instagram vermisse ich ein wenig, aber auch das kann ich gut aushalten.

Für die kommende Woche möchte ich aber noch etwas sortierter an meine Vorhaben gehen. Mein Kopf ist immer noch so unruhig, dass ich oft von einer Sache zur anderen springe und abends feststelle, dass ich von den eigentlich wichtigen Dingen doch nichts geschafft habe (wichtig meint aktuell die Punkte auf meiner Fastenzeitsliste).

Mein Highlight

Hat weniger mit meiner Fastenzeit zu tun. Aber im Kontext des Entrümpelns und Ausmistens und der Tatsache, dass hier endlich ein Wäschetrockner eingezogen ist, war wieder Raum um über einen Arbeitsplatz für mich nachzudenken. Vor einer Weile waren wir ja schon in Möbelhäusern unterwegs und gestern haben wir dann endlich einen Schreibtisch für mich gekauft!!! Jetzt habe ich den gefühlt schönsten Arbeitsplatz der Welt und schreibe grad diesen Beitrag und wenn ihr von mir lest könnt ihr euch ab jetzt vorstellen, wie ich hier an diesem Plätzchen sitze und schreibe…:

 

Mein Arbeitsplatz unterm Dach

Mein kleiner, feiner Arbeitsplatz. Homeoffice deluxe. Bisher saß ich am Küchentisch. Da rauscht aber entweder die Spülmaschine oder der Trockner oder beides. Vom Küchenchaos selber ganz zu schweigen…

P.S. Falls ihr es nicht eh schon getan habt: Bis morgen Abend könnt ihr noch an einer tollen Verlosung teilnehmen…

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Interviews Green Living als Familie – Christiane von Style-Mom

Während meiner Fastenzeit stelle ich euch hier jeden Montag jemanden vor, die_der mit Familie ein nachhaltiges Familienleben lebt. Mein Gedanke dabei ist zu zeigen, auf wie vielfältige Weise man sich sein Leben nachhaltiger gestalten kann und das ganz bestimmt jeder ein paar einfache Möglichkeiten findet, hier und da den eigenen ökologischen Fußabdruck noch ein wenig zu verkleinern! Ach ja, und tolle Leute/Blogs möcht ich euch damit auch gern vorstellen. 

Stelle Dich und Deinen Blog bitte vor

Mein Name ist Christiane und ich lebe mit meinem Mann und unseren beiden Kindern im Süden von Hamburg. Auf StyleMom geht es um den individuellen Style einer jeden Mutter, wobei meiner natürlich im Mittelpunkt steht, da es ja mein Blog ist 😉 Bei Style meine ich auch nicht nur die Mode, sondern auch den Lebensstil, das Essen und alles was so zu unserem Familienleben dazu gehört. Einen großen Fokus habe ich hier auf die Nachhaltigkeit gelegt, da diese bei uns eine große Rolle spielt. Wir versuchen so gut es geht auf Kunststoff zu verzichten, kaufen unsere Lebensmittel im Bio-Markt und beim Bio-Bauern und achten auch bei unserer Kleidung darauf, dass diese fair produziert wird und aus nachhaltigen Materialien besteht.

Christine von Style-Mom

Christiane von Style-Mom

Welches Thema aus dem Bereich „nachhaltig Leben“ ist Dir besonders wichtig und warum?

Ich würde sagen, dass wir uns auf die Punkte faire und nachhaltige Produktion bei Lebensmitteln und Kleidung sowie auf Plastikreduzierung konzentriert haben. Vegane und vegetarische Ernährung spielen bei uns keine Rolle, da wir gerne Fleisch essen. Wichtig ist uns hier nur, dass es keine Tiere aus der Massentierhaltung sind und dass sie nicht mit Antibiotika gefüttert wurden. Das hat natürlich seinen Preis, aber dafür gibt es bei uns entsprechend seltener Fleisch.

Aus ganz persönlichen Gründen interessiert mich: wie ist das mit deinem Partner: zieht er am gleichen Strang oder musstest Du Überzeugungsarbeit leisten?

Mein Mann und ich ticken da tatsächlich nicht nur ähnlich, sondern sogar gleich. Er hatte eine Reportage zum Thema Kunststoff gesehen. Es ging um die Verschmutzung der Weltmeere und den Einfluss auf unsere Gesundheit. Er hat mir von der Reportage erzählt und wir haben dann beide gesagt, dass wir da in unserem Verhalten was ändern müssen. Komplett bekommen wir Plastik auch nicht aus unserem Leben raus, aber wir sind von etwa 2 bis 3 gelben Säcken (wenn ich mich noch richtig erinnere) auf einen halben pro Monat runter. Wenn man dieses Ergebnis sieht, dann ist man richtig stolz auf sich.

Was ist mit dem Rest der Familie (vor allem den Kindern) und Freund_innen…backst Du Dir beispielsweise einen veganen Kuchen für Einladungen woanders, dürfen die Kinder das Grillwürstchen nicht essen, gibt es keine Mitgebsel am Kindergeburtstag…

Diese Geburtstagstüten zu den Kindergeburtstagen gibt es bei uns tatsächlich nicht. Zum einen weil ich diesen Wettbewerb nicht mitmache und zum anderen, weil darin immer nur Müll ist. Selbst wenn es nicht aus Plastik ist, landet das Zeug einfach viel zu schnell im Müll. Wenn wir bei Freunden oder der Familie zum Essen eingeladen sind, dann Essen wir aber normal mit. Ich bringe jetzt nicht mein eigenes Bio-Gericht mit. Dann würde uns wahrscheinlich keiner mehr einladen J

Was sind die Fragen oder Einwände, die Dir am häufigsten zu Eurer Lebensweise begegnen und was erwiderst Du darauf? Was ist z.B. mit Einwänden wie „ist mir zu aufwändig/zu teuer/zu viel Verzicht“?

Das ist doch viel zu teuer! Ja, es stimmt, das Leben ist so teurer. Aber muss man jeden Tag Fleisch essen und immer das neueste Outfit haben? Also ich nicht und es geht mir gut damit. Wir kaufen jetzt weniger überflüssiges und es tut niemandem weh. Aufwändiger ist es anfangs auf jeden Fall. Aber irgendwann weiß man, was man wo bekommt und welche Alternativen es gibt. Ich muss beim Wocheneinkauf kaum noch nachdenken. Ich darf nur meine 1000 Beutelchen zum Auffüllen nicht vergessen, dann bin ich nämlich aufgeschmissen… Was mir meinen Einkauf enorm erleichtert ist der wöchentliche Essensplan mit einer Einkaufsliste. So landen bei uns kaum noch Lebensmittel im Müll.

Was findest Du am Bereicherndsten an Eurer Lebensweise?

Das ist eine schwere Frage. Ich freue mich immer, wenn meine Tochter sagt „Das brauchen wir nicht, das ist aus Plastik und geht deshalb viel zu schnell kaputt.“ Oder dass sie weiß, dass in konventionellen Lebensmitteln und Kleidungsstücken Giftstoffe drinnen sind. Das zeigt mir, dass unsere Kinder dank unserer Aufklärung auf dem richtigen Weg sind und dies hoffentlich auch als Teenager weiter beherzigen, wenn wir Eltern auf einmal als voll uncool gelten 😉

Was sind die einfachsten Dinge, die jeder umsetzen kann um nachhaltiger zu leben – wenn jemand Dich fragt, wo si_er anfangen soll, welche Tipps würdest Du geben?

Beutel mit zum Einkaufen nehmen, Joghurt im Glas und nicht im Becher kaufen, Wurst beim Fleischer kaufen und in Papier und nicht in Folie einwickeln lassen. Die Flüssigseife durch Stückseife ersetzen. Schaut euch doch mal meine 6 Tipps für ein nachhaltiges Leben und 10 Tipps zur Reduzierung von Plastikmüll im Alltag an.

Zum Schluss: Deine Literatur-, Blog- und Filmtipps für den Aus-/Umstieg?

Als Film zum Thema Fashion kann ich euch den Film The True Cost empfehlen. Danach geht ihr nicht mehr zu Zara, H&M und wie sie alle heißen. Das gleiche gilt übrigens auch für die teuren Labels. Die machen alles genauso und haben dabei eine nur noch größere Gewinnspanne. Und bei Netflix gibt es auch einige gute Dokus zu diesem Thema, insbesondere im Bereich Food. Ich lese ansonsten noch gerne bei Dariadara.com. Hier findet ihr viele gute Tipps, die zwar oft ziemlich streng sind, aber man kann es sich ja so gestalten, wie man es für sein eigenes Leben passend findet.

Abschließend möchte ich noch sagen, dass ihr euch bei der Umsetzung nicht verbiegen dürft. Fangt langsam und mit ganz kleinen Schritten an. Das ist wie mit dem Laufen oder Krabbeln lernen bei unseren Babys. Jeder hat sein eigenes Tempo und es gibt immer mal wieder Rückschläge. Auch ich bin immer mal wieder undiszipliniert, weil das halt gerade so ist.

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Fastenzeit? 7 Wochen konsequent…!

Karneval ist vorbei und im christlich-religiösen Kalender beginnt bis Ostern die Fastenzeit. Nachdem ich ja mit vielen guten Vorsätzen ins neue Jahr startete und Einiges auch gut umsetzen konnte habe ich da immer noch eine lange Liste an Sachen, die ich jetzt endlich aber wirklich mal JETZT angehen möchte.

7 Wochen - Fastenzeit

7 Wochen konsequent den Weg gehen, den ich für den richtigen halte…

Von daher kam mir die Fastenzeit ganz gelegen. Ich hab mal ein bisschen gegooglet, was es mit einer Fastenzeit so auf sich hat und habe daraus für mich folgende Essenz gezogen:

Die Zeit bis Ostern mit weniger Firlefanz verbringen und sich aufs Wesentliche konzentrieren.

Mal so platt, auf den kleinsten Nenner gebracht. Denn je nach Konfession gibt es schon Kataloge mit Regeln für die Fastenzeit. Aber das war nicht mein Ziel. Die letzten Wochen habe ich große Schritte auf dem Weg zu dem gemacht, was ich mit meinen Vorsätzen im Sinn hatte. Aber wie das so ist:

Das was wichtig & dringend ist, das erledigt man sofort, dass was nicht wichtig und nicht dringend ist gar nicht; was dringend ist aber nicht wichtig delegiert man…und ja, was ist mit den Dingen, die wichtig aber nicht dringend sind? Die vergisst man…Und darum habe ich mir die Fastenzeit als idealen Zeitpunkt vorgeknöpft um mal sieben Wochen konsequent bioökonachhaltigminimalistischplastikfreivegan – oder so zu leben.

Wer hier schon länger mitliest, weiß ja, dass ich immer mal wieder vegane Rezepte poste oder versuche, Badezimmer und Küche nachhaltiger zu organisieren. Aber wie das so ist im Alltag mit Kindern – oft mangelt die Umsetzung an Bequemlichkeit, Inkonsequenz und daran, dass alle Pläne doch wieder umgeworfen werden.

Naja, und eigentlich müssen ja auch alle an einem Strang ziehen und der Mann und ich haben oft unterschiedliche Ansichten was die Notwendigkeit bestimmter…Änderungsmaßnahmen angeht. Morgen ist er aber wieder ein paar Tage beruflich unterwegs und da hab ich keine Ausreden mehr.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich bin ja nicht die erste hier im Netz, die mal in Sachen Umweltschutz und Weltrettung einen auf Mutter Theresa machen will und natürlich stelle ich euch ein paar der Bloggerinnen vor, die mir da auch Vorbild und Inspiration sind.

Seife und Shampo Bar

Unter der Dusche nutze ich Seife statt Duschgel und Schampoo-Bars statt flüssigem Schampoo

Aber worum soll es jetzt noch gleich gehen in den nächsten Wochen?

Vegan

Eigentlich ist es für mich keine Kunst mehr, mich vegan zu ernähren, vegan zu kochen, zu backen etc. Wo ich aber oft noch inkonsequent werde ist das „unterwegs sein“. Egal ob der Snack im Café, der Kuchen bei Freund_innen, das belegte Brot beim Bäcker – bevor ich hungrig bleibe esse ich was mit Käse oder Ei. Wenn ich irgendwo zu Besuch bin nehm ich halt, was da ist (so lange kein Fleisch dabei ist). In den folgenden Wochen will ich besser planen und auch mal was vorbereiten. Und wenn wir eingeladen sind halt mal einen veganen Kuchen mitnehmen, statt dann von dem zu wählen, was da ist (again: hungrig bleiben ist für mich keine Alternative ^^). Das sollte doch möglich sein?

Insgesamt stellt sich mir schon auch die Frage, ob ökologisch betrachtet die Avocado dem Gouda vorzuziehen ist. Aber da es bei veganer Lebensweise für mich in erster Linie ums Tierwohl geht und erst danach um den ökologischen Aspekt mache ich mir die Gedanken erst wieder Ostern. Jetzt: 40 Tage konsequent vegan.

Ohne Industriezucker

Tatsächlich machen mir beim Thema Zucker weniger die Kalorien Sorgen als das Thema gesundheitliche Beeinträchtigungen. Zucker und der Zusammenhang von Hyperaktivität, Zucker als Nervengift. Mich stört nicht der Zucker im Obst und seit ich nicht mehr im Büro arbeite sondern zu Hause gibt es kaum noch Fertigprodukte. Aber der Süßkram hier und da, der bleibt. Grade bei den Kindern denke ich oft: Verbieten bringts eigentlich nicht, im Kindergarten gibt es oft Süßigkeiten, bei Oma und Opa, hier und da – das will ich gar nicht verbieten denn dann wird es direkt mit was „Besonderem“ verknüpft. Aber ich kann ja mal ein paar Wochen drauf achten, wann ich nach Süßem greife, das Überraschungsei, mit dem ich die Kids nach dem Kindergarten ab und zu  begrüße durch was Anderes ersetzen und gucken, ob es nicht gesündere Alternativen gibt.

Das Große Ganze

Der Punkt Ernährung ist eigentlich nur ein kleiner Teil in meiner Liste von Dingen, die ich endlich mal umsetzen möchte. Ich möchte die kommenden Wochen nutzen, um meine Tage mal so zu gestalten wie ich es in einer idealen Welt machen würde. Da ich aktuell nicht an feste Arbeitszeiten gebunden bin, kann ich meine Tage ja so gestalten, wie ich möchte. Also: wann, wenn nicht jetzt all das Tun, für das im Alltag sonst keine Zeit bleibt?

  • mich mal bei nebenan.de registrieren und so was für die Shareeconomy tun
  • ebenso bei Lebensmittelretten/Foodsharing
  • in Köln gibt es einen Tauschring, wo Dienstleistungen getauscht werden können. Eine Stunde putzen ist dabei genau so viel wert wie eine Stunde Englisch-Nachhilfe oder Gartenarbeit.
  • Einmal die Woche in die Bibliothek gehen und einfach stöbern!
  • Freundinnen anrufen. Telefonieren ist ja nicht meine Stärke und viele meiner Liebsten wohnen nicht in Köln.
  • Briefe schreiben. Besonders zwei nun ältere Damen hab ich da im Sinn
  • nicht mit den Kindern schimpfen und an ihnen rumnörgeln. Und keine „Wenn Du nicht… dann…“ Sätze verwenden.
  • zwei Museen hier besuchen und vlt. noch weitere zwei außerhalb Kölns
  • den Korb mit meinen angefangenen Häkelarbeiten endlich in Angriff nehmen
  • Handlettering üben
  • Sachbücher lesen – vor allem die, die hier seit Ewigkeiten im Regal stehen
  • entrümpeln und ausmisten
  • Zeitung lesen!
  • damit Zeit für all das bleibt: weniger im Internet surfen. Ich hab alle Social Media Apps vom Smartphone gelöscht und habe nun vormittags und abends 15 Minuten dafür eingeplant. Schluck.

Vermutlich fallen mir noch ein paar Dinge ein. Einige hab ich extra nicht hier aufgeschrieben, weil ich nicht weiß obs das bringt – aufs Fernsehn oder netflix abends verzichten zum Beispiel. Ich probier es mal aus und gucke ob das zu meinem Gesamtkonzept passt.

lunchbots Brotdosen

Brotdosen von Lunchbots. Sie halten erstaunlich dicht und sind generell grandios

Tots Bots Stoffwindeln

Die Stoffwindeln haben lange ein Schattendasein gefristet, trinkt Kind2 schlicht so viel, dass die Windeln keine Stunde halten. Jetzt wo es aber aufs Trocken werden zugeht sollen sie noch mal zum Einsatz kommen

Neben meinen persönlichen Berichten, wie gut oder schlecht das hier so läuft interviewe ich ein paar tolle Menschen, wie sie das so in ihrer Familie halten mit dem nachhaltigen Lebensstil.

Falls ihr Interesse an meinen Fragen habt und sie beantworten wollt: Schickt mir gern eine Mail an gluecklichscheitern at gmail.com.

Habt ihr was vor zur Fastenzeit und wenn ja was? Und warum?

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