ich war immer zu inkonsequent für irgendwelche einschlaftrainings. also fürs kind. ich schlafe bestens. ich dachte: es ist zu klein, um zu verstehen, dass ich da bin, wenn auch in einem anderen zimmer. und ich dachte: wenn es halt so funktioniert, auch gut. ’so‘ hieß: kind wird bettfertig gemacht (zähne putzen, windel wechseln, schlafanzug an), bekommt sein fläschchen und dann legen wir uns zu zweit ins gästebett. dort warte ich, bis minime eingeschlafen ist und trage ihn dann rüber in sein bettchen. das dauerte an guten abenden 15 minuten, an schlechten so, naja anderthalb stunden…kann man machen, wenn zwischendurch jemand da ist, der eine ablöst. zudem bin ich in letzter zeit mal neben minime eingeschlafen. und eigentlich wollte ich die zeit abends auch noch gut für mich nutzen: mit häkelnstrickennähen, lesen, vielleicht sogar doch noch meine doktorarbeit beenden…nicht dran zu denken, wenn man nach 30min. in der dunkelheit liegen erst mal wieder ne runde joggen müsste, um den kreislauf in schwung zu bringen.
nun, der herzensmensch ist in zukunft beruflich öfter mal außer haus. das heißt, dass zubettgeh-ritual ist dann öfter mal mir überlassen. nachdem ich letzte woche abends wieder mal neben minime im bett lag und mir von ihm eine stunde die haare fingerkämmen ließ, hatte ich die schnauze voll. ich füllte minime sein fläschchen auf, holte mein notebook, drückte dem kind das fläschchen in die hand und legte es in sein bett. ich setzte mich daneben aufs gästebett und fing an zu surfen. jawoll! das machen wir seitdem jeden abend so. OHNE PROTESTE! ja, das kind verlangt danach, alleine direkt in sein bett gelegt zu werden. nach 10 minuten schläft er friedlich und ich habe sogar immer noch akku – zwei fliegen mit einer klappe geschlagen: kind schläft, ich habe das internet leer gelesen wenn ich aus dem kinderzimmer komme und kann mich wichtigeren dingen widmen.
und es hat nur zwei jahre gedauert… gute nacht!