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6 Jahre Minime

„Mamaaa, kann ich mir ein Eis kaufen?“

Einer der ersten sonnigen Tage, alle Familien aus der Umgebung sitzen – wie wir – im Park. Es ist der sechste Geburtstag von Kind1. Nach dem Kindergarten sind wir mit dem Kinderwagen vollbepackt mit Sandspielzeug und Muffins losgezogen. Die Picknickdecke wird eingeweiht.

Auch der Eismann weiß das Wetter zu nutzen und fährt mit seinem ausgebauten Kleintransporter vor. „Holst Du Dir selber ein Eis oder soll ich mitgehen?“ „Ich kauf mir das selber!“ „Dann bring auch für Deinen Bruder eine Kugel mit“.

Ich drücke diesem großen Kind, das grade sechs geworden ist, 3 Euro in die Hand (man weiß ja nie, wie viel so eine Kugel Eis aktuell kostet) und es zieht los. Stellt sich in die Schlange (vielleicht drängelt er sich auch vor, ich seh das nicht so genau) und kommt mit zwei Eishörnchen wieder. Eins für sich, eins für den kleinen Bruder.

Ich bin gerührt. So viel Selbstständigkeit. Kein Zögern. Pures Selbstvertrauen in diesem doch noch so kleinen Kerl. Der so klein gar nicht mehr ist.

Happy Birthday - Geburtstagskerze auf Kuchen

Happy Birthday zum sechsten Geburtstag Großer!

Am Morgen bin ich früh aufgestanden, habe die Geburtstagskerzen-Karavane aufgestellt, eine kleine Kerze angezündet und bin dann ins Schlafzimmer gegangen. Ich sang „Heute kann es regnen, stürmen oder schnein…“ mit kleinen Aussetzern – weil ich trotz allem nicht textsicher bin und außerdem diesen fetten Kloß vor Rührung im Hals habe. Der Mann rettet mich auch nicht, also hör ich nach dem ersten Refrain auf. Kind1 pustet die Kerze aus und läuft in die Küche. Glänzende Augen als er den Küchentisch sieht. Mit der Kerzen-Karavane und der Girlande auf der „Herzlichen Glückwunsch“ steht.

Er packt seine Geschenke aus. Über seinen Transformer freut er sich sehr – schließlich redet er seit einem dreiviertel Jahr von nichts anderem als diesem Transformer. Nicht das Geschenk, das wir ihm ausgesucht hätten. Aber wenn Wünsche so stabil und fest sind, dann müssen sie erfüllt werden.

Das sonnige Wetter strahlt mit dem Geburtstagskind um die Wette.

Bagger im Sand

Den Nachmittag feiern wir im Park

Im Kindergarten wurd er gefeiert und bekam eine Geburtsagskrone. Die nimmt er auch anschließend mit in den Park.

Jetzt ist da dieser Junge, der bald in die Schule kommt. Der sich selber (und seinem Bruder) ein Eis kauft. Der reden kann wie ein Wasserfall, Fragen stellt, die auch Wikipedia nicht beantworten kann (und wir Eltern erst recht nicht). Das Kind, das neugierig in die Welt und die Zukunft schaut und für den ich liebend gerne versuche, diese Welt zu erhalten, zu verbessern und zu verschönern.

Eine Zeichnung von Torben Kuhlmann, Autor von "Lindbergh" und "Armstrong"

Eine Zeichnung von Torben Kuhlmann, Autor von „Lindbergh“ und „Armstrong“

Ein paar besondere Highlights gab es zu diesem Tag – ganz zufällig. Der Mann arbeitet bei der Lit.Cologne und hört vormittags viele Lesungen von Kinderbüchern. Auch der Autor von „Lindbergh“ tritt auf – mit dem Nachfolger, „Armstrong“. Eine Ausgabe bekommt der Mann von der Moderatorin Angela Maas, die vom Geburtstag gehört hat, geschenkt.

Kuhlmann - Armstrong

Kuhlmann – Armstrong

Und eine Zeichnung vom Autor gab es auch dazu.

Das Highlight vom Kind an dem Tag war aber vermutlich ganz anderer Natur: In dem Park in dem wir unsere Picknickdecke aufschlugen darf so semioffiziell gegrillt werden. Um die Grillkohle hinterher zu entsorgen, wurden extra Behälter angebracht. 80% aller Personen, die in dem Park grillen vertauschen aber Mülleimer mit Kohlebehälter – so dass die Mülleimer ständig qualmen. Auch an diesem Nachmittag beobachtete ich, dass einer der Eimer ordentlich rauchte. Und dann dachte ich: Wenn ich das beobachte tun das vermutlich auch einige andere – aber ob dann auch jemand die 112 anruft? Also griff ich zum Handy, wählte die 112 und dachte – lieber einer zu viel als eine zu wenig. Ich war aber offenbar die erste, die den Rauch meldete und so rückte wenige Minuten später ein großer Einsatzwagen an – alle Kinder hin!

Kind1 vermutete ich in diesem Gewimmel. Als die Feuerwehr verrichteter Dinge abzog kam er auf mich zugerannt und erzählte, was er gesehen hatte. „Die Feuerwehr war da, Mama, und musste einen Mülleimer löschen!“

„Ja, und weißt Du, wer die Feuerwehr gerufen hat?“ „Wer?“ „Ich“ „Dass muss ich sofort Jakob erzählen!!!“ – für ein paar Minuten war ich Supermama, weil ich die Feuerwehr gerufen hab.

We survived Kindergeburtstag

Am Samstag folgte der Kindergeburtstag. Sieben eingeladene Kinder und Regen. Der Mann kümmerte sich um das Bespaßungsprogramm mit Jutebeuteln und Stoffmalstiften. Aber die erste dreiviertel Stunde spielten die Kinder, die sich alle aus dem Kindergarten kannten, einfach miteinander. Der Mann und ich saßen etwas überrascht in der Küche und wurden nicht gebraucht.

Dann gab es Kuchen (und davon viel) und Limo. Als alle satt waren baten wir die Kinder nochmal raus aus der Küche für den Umbau zum Malen.

Stofftaschen bemalen

Stofftaschen bemalen

Alle Kinder machten gerne mit, hatten Spaß und konnten etwas mit nach Hause nehmen.Kind1 zeigte sich als zuvorkommender Gastgeber und fühlte sich pudelwohl.

Nachdem sieben Kinder abgeholt waren kamen mein bester Freund mit Frau und den beiden Söhnen, die beide im ähnlichen Alter wie meine sind. Es gab Lego und das wurde gemeinsam aufgebaut. Abends bestellten wir Pizza für alle und die Kinder gingen abends müde, aber ohne Proteste ins Bett.

Am heutigen Sonntag kamen noch meine Eltern, meine Schwester und eine der beiden Patentanten von Kind1.Es gab Bücher und noch mehr Lego für Kind1, es wurde gegessen und gespielt und abends gabs Sushi.

Der Mann machte seinen großartigen Apfelkuchen, den ich aber nicht essen konnte (weil Zucker und Butter…), dafür fand ich sogar eine Torte, die ich essen konnte: Apfel-Bananen-Rohkosttorte ohne Backen, das Rezept gefunden im Umstandslos:magazin:

Apfel-Bananen-Rohkosttorte

Apfel-Bananen-Rohkosttorte. Hier inszeniert nicht mit einer teuren Kamera, sondern mit einem weißen Duschvorhang für 1,99 von Ikea. Trick17 in der Fotografie, gelernt auf der #wubbtika

6 Jahre Kind1. 6 Jahre Muttersein. Wir wachsen gemeinsam.

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Linkparty: Glücklich Scheitern im März!

Neulich hörte ich wieder mal, das mein Blogname – also glücklich scheitern – einen negativen Touch hat. Ja, dieses Scheitern ist in unserer Gesellschaft ganz schön …anrüchig. Dabei scheitern wir ständig. Kinder würden das Laufen nie lernen, wenn sie das Scheitern dafür nicht in Kauf nähmen.  Als ich diesen Blog damals, ganz bewusst mit diesem Titel, angefangen habe war mein Ziel:

Wenn wir Mütter doch einfach einsehen, dass wir an den Ansprüchen, die wir und der Rest der Welt an uns als Mütter hat, nur scheitern können – dann könnten wir uns mehr entspannen und auf das Wesentliche konzentrieren:

Wie wir unseren Weg gehen wollen, wie wir mit unseren Kindern glücklich sind. Wie WIR, als Mütter mit allem was dazu gehört, glücklich sind.

Gerne schaue ich mir die Fotos und Blogs an, auf denen alles immer perfekt wirkt. Vielleicht auch ist. Das Chaos kenne ich ja, das wohnt hier, das muss ich mir eigentlich nicht noch angucken oder durchlesen. Mach ich aber trotzdem ebenso gerne. Denn jedes Mal, wenn ich sehe, dass es woanders genau so laut, dreckig und unperfekt ist wie hier, fühle ich mich ein bisschen leichter, besser, entspannter. Und wäre das nicht großartig, wenn wir Blogger_innen unseren Leser_innen zum gleichen Gefühl helfen?

Lange Rede, kurzer Sinn: teilt ihr mit mir Eure Momente des Scheiterns? Egal, ob ihr ein Foto, eine Geschichte oder einen halben Roman dazu habt! Ob es ums Scheitern an Ansprüchen oder am Kuchenrezept geht: Her mit Euren Links, ab in die Kommentare damit!

Und hier meins, für den März (die Auswahl ist ja so groß ^^)

https://www.instagram.com/p/BC_XZakGknk/?taken-by=glcklchschtrn

Mit großen Augen schaue ich mir immer die Dokumentationen anderer Mamabloggerinnen von den Vorbereitungen für die Kindergeburtstage an. Mit vollem Elan warf ich mich auch dieses Jahr wieder in die Vorbereitungen für Minimes Geburtstag. Zwei Kuchen sollten es werden: Ein Schokokuchen mit Eisköniginnen-Deko und ein Zitronen-Holunderkuchen mit Spiderman-Topping. Beide Kuchen habe ich schon wirklich oft gemacht, die kann ich im Halbschlaf. Dachte ich. Vielleicht weil ich diesmal eine kleinere Backform genommen habe, vielleicht weil der Ofen in Dauerbeschlag war und ich keine Zeit hatte, die Kuchen laaaangsam auskühlen zu lassen: Der Schokokuchen lief über, versaute den ganzen Ofen und war innen auch nach 45 Minuten noch flüssig.

Die Lehre daraus: Beim nächsten Mal spare ich Zeit (und relativ auch Geld – ich war im Popcake-Laden in Köln Kuchendeko kaufen. Ein Vermögen hab ich da gelassen für diese Elsa und Spidermanglasuren!) und delegiere das Backen womöglich. Oder lass es Kind1 selber machen. Der wird dann ja 6, da soll er sowas schon können!

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5 Jahre Minime

5 Jahre…

Sonnenschein und Gewitter (literarisch wie metaphorisch),

Lachen und Weinen,

Kuscheln und Kitzeln,

Nudeln mit Tomatensauße und Eis,

Schnuffeltücher aber keinen Schnuller,

Magen-Darm und Bindehautentzündung,

Drache Kokosnuss und Eule findet den Beat,

Nane Nina und Tante Nina,

Sesamstraße und Sendung mit der Maus,

Spielplätze und Kindertheater,

Groß werden statt klein machen,

Streiten und Vertragen,

Schreien und Versöhnen,

Konfetti und Kamelle…

Lieber Minime, danke dass Du mich jeden Tag zum Lachen (und nur manchmal zum Weinen) bringst. Dass Du mir meine Grenzen und neue Möglichkeiten gezeigt hast. Dass ich dank Dir so viel Neues erlebt habe, wie in den 10 Jahren davor nicht!

https://www.instagram.com/p/BC_RXG7GkrG/?taken-by=glcklchschtrn

https://www.instagram.com/p/BC_XZakGknk/?taken-by=glcklchschtrn

Ich hab heute das glücklichste 5jährige Geburtstagskind in den Kindergarten gebracht ❤

 

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Vier Jahre Minime

Gestern Abend, als der Mann von der Arbeit kam (spät) und ich ihn bat, den schlafenden Minime in sein Bett rüber zu tragen standen wir vor diesem schlafenden Kind und dachten: Morgen wirst Du vier. Das heißt auch: WIR sind vier Jahre Eltern.

Vier Jahre, die – rückwirkend betrachtet – vorbei gerast sind. Sagt man immer, ist auch so. Die sechs Monate Elternzeit, die sich doch soooo lang anfühlten. Der Mann in Elternzeit, ich arbeitend. Minime bei der Tagesmutter, die kurze Eingewöhnung, die Nachmittage im Park oder bei Freund_innen. Wie sehnlichst die ersten Worte erwartet wurden und ich heute manchmal wünschte, Minime würde seinen Wortschatz eine viertel Stunde mal nicht unter Beweis stellen. Ständig in Bewegung, es sei denn, ein Buch hat seine Aufmerksamkeit erlangt. Wie toll er mit seinem kleinen Bruder umgeht, obwohl er viel Rücksicht nehmen muss. Wie viel Phantasie und Vorstellungsvermögen und Empathie, die oft auch bedeuten, dass „spannende“ Geschichten erst gehört, gelesen oder geguckt werden dürfen, wenn er FÜNF ist (sagt er!).

Vier Jahre und jetzt bedeuten die Worte Gleichaltriger auch mehr als unsere. Er liebt rosa und er liebt Feen und Kleider auch. Das „darf“ er alles aber nicht. Egal wie oft ich ihn vom Gegenteil überzeugen will. Also lasse ich es wohl erst mal.

Die Geburtstagsparty wird vermutlich zu 4 Geburtstagspartys, da Verwandte, Pat_innen und Kindergartenkinder nicht alle am gleichen Tag an den Tisch zu bekommen sind. Für Minime bestimmt eine wunderbare Vorstellung.

Es ist seltsam, dieses kleinegroße Kind zu betrachten, diese Zeit, diese Klischees (wie die Zeit vergeht) die aber so stimmen und auch ein bisschen Stolz, dass wir das alles so gut hinbekommen haben, auch wenn ich mich immer noch für die ungeduldigste Mutter der Welt halte.

Alles Liebe zum Geburtstag, kleiner großer Minime!

Wirbelwind

Wirbelwind

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Drei

minime wird heute drei. DREI!!! in zahlen: 3. drei jahre, in denen sooo viel passiert ist, und die doch an mir vorbeigerauscht sind. verrückt.

minime ist ein kind, wie ich es mir anders nicht wünschen kann…klingt komisch, aber vielleicht wisst ihr, was ich  meine. er schläft meistens durch, inzwischen müssen wir ihn morgens wecken, damit wir nicht zu spät zum kindergarten kommen. am wochenende kommt er meist gegen acht mit all seinen schnuffeltüchern und kuscheltieren, die er bei sich hat, zu uns ins bett. dann gibt es für ihn ein fläschchen tee, und es wird „geschnuffelt“ (schnuffeln = schmusen + kuscheln, fragt nicht).

er geht gerne in den kindergarten, auch wenn wir eltern mit selbigem nicht ganz zufrieden sind. die kommunikation stimmt vorne und hinten nicht, in minimes gruppe gibt es hohe personalfluktuation, über die wir nie informiert werden, und was so an „specials“ läuft (z.b. karneval) erfahren wir meist über freunde, deren kind in einer anderen gruppe ist. selten sagt mal eine der erzieherinnen, wie das kind tagsüber so drauf war und ich bin froh, wenn wir überhaupt gegrüßt oder verabschiedet werden. da ist definitiv besserungsbedarf.

seit weihnachten macht er zu hause keinen mittagsschlaf mehr und ab dieser woche fällt er auch im kindergarten aus. das einschlafen klappt so lala (wir hoffen, mit dem auslassen des mittagsschlafs, wird das wieder besser). ich leg mich meistens mit ihm ins große (also unser eltern-)bett, wir erzählen noch mal den tag und was so los war. minime lebt sehr im moment, fragen zu dem, was er vormittags im kindergarten gemacht hat oder was wir demnächst vorhaben beantwortet er eigentlich nie (auch nicht, wenn ich ihm z.b. ganz oft gesagt habe, das morgen seine freundin geburtstag feiert. wenn ich ihn dann frage: was ist morgen? antworetet er mit „ja?“). seit ich mit ihm noch mal den tag abends revue passieren lasse, wird das etwas besser und er fällt dann oft ein, wenn ich sage, was wir nach dem kindergarten gemacht haben. das einzige, was dieses „im hier und jetzt sein“ erschwert, sind situationswechsel. er freut sich immer, wenn wir raus gehen, unter leute und kommt damit sehr gut zurecht. aber wenn ich ihn dann aus der situation hole, auch mit ankündigung, wird es schwierig. er schafft es dann z.b. auf dem nachhauseweg 20min. „NICHT NACH HAUSE, MAMA!“ zu intonieren. puh… einen vorteil hat es aber auch: bis jetzt hat er das konzept „geburtstag“ noch nicht verstanden, also nicht wie andere kinder schon die tage runtergezählt. ist halt alles zukunftsmusik gewesen. das war weihnachten und karneval auch so, sehr praktisch.

auch seit etwa weihnachten macht er sein großes geschäft nur noch aufm klo. ich sag euch, DAS ist eine arbeitserleichterung. zu hause lass ich ihn ab und zu ohne windel laufen, das ‚richtige‘ trocken werden heb ich mir für die sommerferien im juli auf. im kindergarten habe ich nämlich auch schon drum gebeten, ihn ab und zu aufs klo zu schicken, und dafür extra diese windelslips gekauft. aber offensichtlich hat man dort nicht die zeit dazu, deshalb will ich erst sichtbare fortschritte, bevor wir das komplett umstellen. anstoss zum windelfrei-werden war übrigens ein „versehen“. am zweiten weihnachtsfeiertag besuchten wir freunde, eine gute stunde autofahrt entfernt. dort angekommen roch es irgendwann verdächtig und ich schaute in minimes windel – die gar nicht da war! ich dachte, der mann hätte dem kind eine windel drum gemacht, und er wiederum dachte, ich hätte…egal, das kind hatte nur gepupst und war ansonsten prächtig trocken, also können wir jetzt mutig sein.

drei jahre, das wird jetzt mit kuchen gefeiert.

ach ja, falls euch interessiert, was wir so an geschenken haben, bzw. der verwandt-/freund_innenschaft nahe gelegt haben:

– bücher und fanartikel vom drachen kokosnuss

– eine verkleidungskiste (mit umhängen, hüten, zauberstab und krönchen…alles, was jetzt vor-/nach karneval zu kriegen war. da kann auch jede_r nur ein teil zu beitragen und es kommt einiges zusammen)

– t-shirts in größe 104

– eine puppe (endlich, die patentante hat sich bereit erklärt!), da das thema „baby“ bei minime ja grade aktuell ist. neulich hat er seinen elch gewickelt und die puppe kann man wohl auch ‚füttern‘. und wie die patentante mir mitteilte, gibt es offenbar mehr puppen, die ‚mädchen‘ sind als jungspuppen…nun denn.

so, auf zum kuchen!

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ZWEI

das kind hatte geburtstag. zwei jahre ist minime jetzt. und ich zwei jahre mutter. dabei erinnere ich mich noch soooo gut an den tag, an dem es los ging:

es war dienstag morgen. ich beschloss, den kleiderschrank neu zu sortieren und auszuwischen (wer mich kennt fragt jetzt schon: what? nachtigall ich hör dir…ja, ich hatte sogar von diesen ‚anzeichen‘ des nestbautriebs als signal, das es losgeht, gehört. ich wär trotzdem nicht drauf gekommen, denn: in dem moment schien mir das die logischste und naheliegendste aufgabe, die anstand…ich, die ich sonst nie…ach egal). die sonne schien, ich telefonierte mit dem herzensmenschen um das abendessen (lasagne, vegetarisch) zu klären.

es war dienstag mittag. ich ging noch zur ‚geburtsvorbereitenden akupunktur‘ (ich habe ALLES mitgenommen, akupunktur, yoga, himbeerblättertee en masse und heublütendampfbäder oder umgekehrt). ich sagte der punktierenden hebamme: gib mir nen termin für nächste woche, ich glaub, das kind lässt sich zeit. ich unterhielt mich mit einer freundin (die damals noch keine freundin war), die ich im geburtsvorbereitungskurs kennen gelernt hatte (wir waren bei dieser geburtsvorbereitenden akupunktur immer mehrere frauen. wir saßen in einem kreis aus liegen, die hebamme vor unseren beinen und füßen, wie der zeiger einer uhr drehte sie sich unermüdlich im kreis…) . bei der freundin war es noch ne weile hin und wir frotzelten, wie die geburt wohl werden würde.

wieder zu hause legte ich mich auf die couch. seit dem mutterschutz bestand mein mittagsprogramm aus: halbschlaf bei zwei bei kallwas. die aufgabe: die lösung des falls, bevor kallwas selbe aus den nasen der klient_innen zog.

platsch. alles war nass. kein ‚huch, hab ich etwas pipi verloren‘, sondern: oh nein, wir müssen eine neue couch kaufen!-nass. schockstarre. beim thema ‚blasensprung‘ im geburtsvorbereitungskurs hatte ich nicht so richtig hingehört und ich brauchte 10minuten um abzuwägen, ob ich erst den mann oder erst die hebamme anrufen sollte. schließlich war ich sicher, dass die hebamme in diesem fall die kompetentere ansprechpartnerin war. ein hoch auf eine beleghebamme! sie kam dann auch zeitnah, untersuchte mich und wir verabredeten uns – sofern nichts weiter passiert – für den nächsten morgen in der entbindungsklinik. dann rief ich doch den mann an um ihm zu sagen, dass das mit der lasagne doch nichts wird. er war grad beschäftigt und wirkte etwas genervt, nicht weil ich doch nicht kochen würde, sondern weil er mein anliegen nicht verstand. „ja, komm heut früher nach hause, es hat keine eile, aber spätestens morgen bist du vater“. ich glaub, in dem moment hat er es immer noch nicht verstanden, er verstand aber, dass es mir ernst war und kam nach hause.

„willst du nicht deine eltern anrufen?“ fragte er mich, nachdem er seine eltern angerufen hat. neeee, hatte ich nicht vor, erst mal abwarten und gucken, was jetzt hier überhaupt passiert. überhaupt: ist da kein „nein ich möchte jetzt noch nicht“-schalter irgendwo??? der herzensmensch überredete mich dann doch noch, meine eltern zu informieren. „aber nicht, dass ihr jetzt alle zwei stunden anruft und wissen wollt, obs schon da ist?“ sagte ich mahnend zu ihnen. nein nein, statt dessen waren sie am nächsten morgen noch vor uns in der entbindungsklinik, ohne witz.

der abend verlief ruhig, so ruhig es eben laufen kann. ich überlegte noch, in die wanne zu gehen, war mir aber nicht sicher, ob das mit dem blasensprung jetzt ok ist, oder nicht und mir schien es auch zu spät, die hebamme deswegen noch anzurufen. wir schauten fernsehen, zwischendurch zog sich meine bauchdecke zusammen und gegen zwei uhr nachts fiel ich auch mal in einen unruhigen schlaf, zwischendurch immer mal wieder von wehen geweckt. der wecker klingelte und etwa zur gleichen zeit auch das telefon. meine eltern wollten wissen, wo wir sind, schließlich warteten sie schon seit ewigkeiten im krankenhaus…grmpf. wir hatten alles zusammengepackt und gingen los, der fußweg war keine 10minuten lang. ich überredete meine eltern, doch  noch irgendwo spazieren zu gehen oder egal was zu machen und wir fuhren auf die station. meine hebamme brachte mich aufs zimmer und ließ uns dann erst mal allein.

der herzensmensch und ich gingen über den flur, dann raus in den hof. ich ging hin und her, wir unterhielten uns, gesichter in der sonne. gegen elf (?) sagte ich dann: so, wir gehen jetzt hoch, so langsam tut sich was. richtige schmerzen hatte ich immer noch nicht, aber mein bauchgefühl (haha) sagte mir, sicher ist sicher. auf dem zimmer merkte ich, dass die wehen heftiger wurden, wenn eine kam, hielt ich mich an irgendwas fest und ging in die hocke. nicht viel später sagte ich dann: so, jetzt müssen wir rüber zum kreißsaal. eine andere hebamme machte uns auf und schloß mich an den wehenschreiber an. ich lag auf der seite und zerquetschte dem mann bei jeder wehe die hand. „muss ich so liegen?“ fragte ich die hebamme und sie nickte. ‚meine‘ hebamme kam und untersuchte mich. „sehr schön, der muttermund ist komplett auf, wir gehen rüber“ ich dachte, was ein spaziergang, ich dachte bis hierhin ist der anstrengendste teil, hat ja noch gar nicht richtig weh getan… „ich will in die waaaaaannnnnneeeee“ rief ich. aber irgendwas war mit den herztönen und es wurde doch der kreißsaal. (hier überspring ich mal und mach es kurz: zirkeltraining in allen geburtspositionen, wehentropf, einmal das köpfchen gespürt, irgendwie gehts trotzdem nicht weiter, op, kaiserschnitt). „einen sehr schönen blinddarm haben sie“ sagte der chirurg. doofer witz, vermutlich standard, dachte ich, aber ich war schmerzfrei und deshalb wieder gut drauf. „dann holen sie ihn doch gleich mit raus, wenn sie schon dabei sind!“ ich erinner mich noch sehr gut an die schönen blauen augen meiner anästhesistin, an die hand vom herzensmenschen und das erste geräusch von minime. ich behaupte immer noch, es war ein „hääääää?“ so als wollte er fragen: wo bin ich und wer seid ihr und ich will sofort zurück! der mann ging mit der hebamme mit und brachte mir dann minime.

so war das, vor zwei jahren. der mann erinnert sich an ganz andere sachen als ich, aber so werde ich es minime wohl später erzählen. und ein bisschen spiegelt die geburt auch seinen charakter wieder: erst stress und eile machen und dann rumtrödeln…

happy birthday nachträglich nochmal, minime!

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