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5 Jahre Minime

5 Jahre…

Sonnenschein und Gewitter (literarisch wie metaphorisch),

Lachen und Weinen,

Kuscheln und Kitzeln,

Nudeln mit Tomatensauße und Eis,

Schnuffeltücher aber keinen Schnuller,

Magen-Darm und Bindehautentzündung,

Drache Kokosnuss und Eule findet den Beat,

Nane Nina und Tante Nina,

Sesamstraße und Sendung mit der Maus,

Spielplätze und Kindertheater,

Groß werden statt klein machen,

Streiten und Vertragen,

Schreien und Versöhnen,

Konfetti und Kamelle…

Lieber Minime, danke dass Du mich jeden Tag zum Lachen (und nur manchmal zum Weinen) bringst. Dass Du mir meine Grenzen und neue Möglichkeiten gezeigt hast. Dass ich dank Dir so viel Neues erlebt habe, wie in den 10 Jahren davor nicht!

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Ich hab heute das glücklichste 5jährige Geburtstagskind in den Kindergarten gebracht ❤

 

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Warum mir der Erstgeborene manchmal leid tut

Ich schmeiß hin und geh schaukeln

Minime, ungefähr in dem Alter, in dem Cashew jetzt ist (oder im Format von Cashew)

Wenn man ein zweites Kind bekommt, stellt man fest, dass man beim ersten ganz schön viel falsch gemacht hat. Na gut, ich will nicht dramatisieren. Aber irgendwie habe ich doch das Gefühl, dass mein (bzw. unser) Erziehungstalent bei Minime noch in der Betaversion lief. Nicht nur das Erziehungstalent, auch meine Ansichten zu bestimmten Punkten und die Energie, die man für bestimmte Kämpfe noch hatte.

Bestes Beispiel: Schlafen. Minime lag im ersten halben Jahr seines Lebens neben mir/uns im Beistellbett und manchmal auch direkt bei uns. Als der Mann nach 6 Monaten in Elternzeit ging, wollte er Minime in sein eigenes Bettchen legen. Ich selber hatte dafür keine Geduld. Er saß also beim Einschlafen neben ihm, bis er eingeschlafen war. Wurde Minime nachts wach, ging der Mann hin und streichelte ihn, bis er wieder eingeschlafen war. Als er dann etwas größer war, bekam er sein eigenes Zimmer. Auch dort der allabendliche Versuch, er möge in seinem Bett einschlafen (und idealerweise auch durchschlafen. Um es vorweg zu nehmen: Wir haben ihn nicht schreien gelassen, mit ferbern hatte das nichts zu tun!). Das konnte schon mal…dauern.

Und Kind2? Ist 16 Monate alt und liegt jede nacht schnarchend in unserer Besucherritze. Inzwischen haben wir ein größeres Bett für uns organisiert und finden uns damit ab, einen Großteil des Platzes an Cashew abzudrücken. Unsere „Begründung“: Das Kinderbett ist zu klein für Kind2 (ist es auch wirklich. Aber ein größeres haben wir bis jetzt trotzdem nicht organisiert). Aber bald, BALD soll Kind2 wirklich mal unser Bett verlassen!

Treue Leser_innen erinnern sich vielleicht noch an die Zeit, als ich über das Treppensteigen mit Minime jammerte. Wir wohnen im 5. Stock ohne Fahrstuhl und sobald Minime das erste mal eine Treppe gestiegen ist erwartete ich, dass Minime jetzt selber die Treppe hochläuft. Und was ich gemotzt und gemeckert habe, wenn er es nicht tat! Kind2: wiegt gefühlt das Doppelte von Kind1 und ich trage ihn trotzdem hoch. Was soll ich mich aufregen?

Süßigkeiten? Sollte Kind1 möglichst meiden. Streng rationiert wurde das Zeug. Kind2 drück ich einfach mal nen Keks in die Hand. Ist er beschäftigt.

Und dann das Zurückstecken. Exklusive Mama-Minime Zeit gibt es fast gar nicht. Immer muss ich Minime vertrösten: Schatz, das können wir nur machen, wenn Dein kleiner Bruder schläft/mit Papa spielt/nicht da ist.

Türme bauen? Die macht Kind2 kaputt. Memory spielen? Kind2 schmeißt die Karten vom Tisch. Gute Nacht Geschichte vorlesen? Kind2 reißt mir das Buch aus der Hand und dann die Seiten aus dem Buch.

Ist es nicht echt gemein, dass Minime immer warten muss, immer Rücksicht nehmen? Ich mein, mir ist schon klar, dass er da keine schwerwiegenden Schäden von mitnimmt. Ich selber bin auch die ältere in der Geschwisterrangfolge und hab’s überlebt. Aber oft tut es mir leid, dass ich bei Kind1 alles so machen wollte, wie ICH es wollte. Dass ich die Grenzen so eng gesetzt habe und nicht abweichen wollte. Das brauchte ich wohl auch, schließlich wusste ich ja nicht, was passiert, wenn ich diese Grenzen mal erweitere oder verschiebe. Sodom und Gomorrha!

Da tröstet es nur wenig, dass ich mal gelesen habe, die Erstgeborenen seien erfolgreicher und dann ein paar Gründe überlegen:

Noch eine andere Idee hatten im vergangenen Jahr die beiden Ökonomen Joseph Hotz und Juan Pantano: Könnten sich die Erziehungsmethoden der Eltern im Lauf der Jahre verändern? Sind die Eltern mit Erstgeborenen strenger? Große Geschwister kennen die Diskussion aus der Familie: Ob es ums Colatrinken geht, ums lange Aufbleiben oder um Discobesuche: Die Älteren müssen erst jedes neue Recht mühsam durchsetzen, die Jüngeren müssen dann meistens nicht mehr lange warten, bis sie auch dürfen. Hotz und Pantano haben in einer Umfrage aus den Vereinigten Staaten gesehen, dass Eltern die älteren Geschwister sogar bei schlechten Noten deutlich eher bestrafen als die jüngeren. Vielleicht wollten sie mit den älteren Geschwistern besonders hart sein, um an ihnen den Kindern Disziplin beizubringen, folgerten Hotz und Pantano. Andere sagten: Die Strenge wird den Eltern mit der Zeit selbst zu anstrengend.

Also erfolgreich oder „geliebt“? Das ist natürlich quatsch, denn Minime liebe ich kein bisschen weniger als Cashew. Und überhaupt mache ich mir bestimmt unnötige Gedanken. Also nehme ich Minime ein bisschen fester in den Arm, wenn ich ihn aus dem Kindergarten abhole und schenke ihm ein Schokoeis.

 

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Vergänglichkeit – mit Kindern über den Tod reden

Ich habe mir immer vorgenommen, Tacheles mit meinen Kindern zu reden. Keine Bienen und Störche wenn es ums Kinderkriegen geht, keinen Gott und Himmel wenn es um den Tod geht – nur mal so als Beispiel. Natürlich wollte ich auch nicht zu viele Details oder Komplexität. Sondern einfach sachlich, kindgerecht und möglichst nah an der Wahrheit bleiben.

Die Uroma ist tot

Im Frühjahr, da war Minime grade 4 Jahre alt, starb seine Uroma. Sie hatte das, was man ein stolzes Alter nennt, sie starb nicht überraschend. Man war traurig, aber gefasst. Wir wollten zur Beerdigung und wir wollten Minime mitnehmen. Ich halte nichts davon, Kinder von Beerdigungen auszuschließen (gewisse Umstände mal abgesehen).

Die Beerdigung fand in einem Wald statt. Die Uroma wollte verbrannt werden und ihre Urne sollte, wie schon die ihres Mannes, unter einem Baum beerdigt werden.

Wir sprachen mit Minime vorher: Die Uroma ist tot. Sie war sehr alt und dann müssen Menschen sterben, damit Platz für neue, kleine Menschen ist.

Vieles über den Tod wusste Minime schon aus dem Buch „Und was kommt dann? Das Kinderbuch vom Tod“ von Pernilla Stalfelt. Ich mag das Buch, weil es sachlich, kindgerecht und fast witzig dieses Thema angeht.

Die Beerdigung nahm Minime gelassen hin. Wir erklärten ihm, dass Uroma nicht mehr wiederkommt und ab jetzt unterm Baum bleibt. Minime nickte, wiederholte und hörte ruhig den Reden zu Uromas Begräbnis zu.

Die eigene Vergänglichkeit begreifen

Die Beerdigung ist jetzt ein halbes Jahr her. Seitdem sprach Minime nicht mehr darüber. Oder über Sterben und Tod generell. Außer in dieser unbedarften Art, in der Kinder manchmal spielen und die uns ganz furchtbar erscheint. Dann kommt Minime mit irgendwas wie einem Stock, der für ihn ein Schwert oder eine Pistole ist und ruft: „Mama, Papa, ich schieß euch und dann seid ihr tot!“.

Vor ein paar Tagen war Minime mit dem Mann beim Aufräumen im Kinderzimmer. Recht unvermittelt fragte er: „Papa, wirst Du auch mal ein alter Opa?“ Der Mann war etwas irritiert, aber antwortete „Ja, wahrscheinlich“ Da fing Minime an zu weinen.

„Papa, ich will nicht dass Du ein alter Opa wirst. Dann stürbst Du und wir haben keinen Papa mehr!“

Die beiden kamen zu Cashew und mir in die Küche. „Mama, ich will nicht dass Du eine alte Oma wirst und stürbst, dann haben wir keine Eltern mehr!“ Er war völlig aufgelöst, kletterte auf meinen Schoß, ihm liefen die Tränen über das Gesicht.

„Und ich will kein alter Opa werden und sterben!“

Er tat mir so leid. Ich weiß nicht, wie er grade beim Aufräumen des Zimmers diese Erkenntnis hatte, das alle Lebewesen sterben müssen und das Sterben etwas Unwiderrufliches ist, aber ich merkte, das ihm genau das bewusst geworden ist.

Ich erinnerte mich, dass ich selber als Kind, so mit sechs oder sieben heftig unter dieser Erkenntnis gelitten habe. Bei mir war es das Schlagen meines Herzens und das Rauschen meiner Schlagader die ich hörte, wenn ich mit dem Ohr auf dem Kissen lag, die mich begreifen ließen: Wenn ich das nicht mehr höre, bin ich tot.

Und ich brachte es beim besten Willen nicht übers Herz, bei meinem Vorsatz zu bleiben, stehts bei der Wahrheit zu bleiben. Ich griff also zur Notlüge, drückte ihn ganz fest und versprach:

Schatz, hier stirbt erstmal Niemand! Versprochen!

Wie geht ihr mit dem Thema Tod um? Und wann habt ihr schon mal zu Notlügen gegriffen?

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Vier Jahre Minime

Gestern Abend, als der Mann von der Arbeit kam (spät) und ich ihn bat, den schlafenden Minime in sein Bett rüber zu tragen standen wir vor diesem schlafenden Kind und dachten: Morgen wirst Du vier. Das heißt auch: WIR sind vier Jahre Eltern.

Vier Jahre, die – rückwirkend betrachtet – vorbei gerast sind. Sagt man immer, ist auch so. Die sechs Monate Elternzeit, die sich doch soooo lang anfühlten. Der Mann in Elternzeit, ich arbeitend. Minime bei der Tagesmutter, die kurze Eingewöhnung, die Nachmittage im Park oder bei Freund_innen. Wie sehnlichst die ersten Worte erwartet wurden und ich heute manchmal wünschte, Minime würde seinen Wortschatz eine viertel Stunde mal nicht unter Beweis stellen. Ständig in Bewegung, es sei denn, ein Buch hat seine Aufmerksamkeit erlangt. Wie toll er mit seinem kleinen Bruder umgeht, obwohl er viel Rücksicht nehmen muss. Wie viel Phantasie und Vorstellungsvermögen und Empathie, die oft auch bedeuten, dass „spannende“ Geschichten erst gehört, gelesen oder geguckt werden dürfen, wenn er FÜNF ist (sagt er!).

Vier Jahre und jetzt bedeuten die Worte Gleichaltriger auch mehr als unsere. Er liebt rosa und er liebt Feen und Kleider auch. Das „darf“ er alles aber nicht. Egal wie oft ich ihn vom Gegenteil überzeugen will. Also lasse ich es wohl erst mal.

Die Geburtstagsparty wird vermutlich zu 4 Geburtstagspartys, da Verwandte, Pat_innen und Kindergartenkinder nicht alle am gleichen Tag an den Tisch zu bekommen sind. Für Minime bestimmt eine wunderbare Vorstellung.

Es ist seltsam, dieses kleinegroße Kind zu betrachten, diese Zeit, diese Klischees (wie die Zeit vergeht) die aber so stimmen und auch ein bisschen Stolz, dass wir das alles so gut hinbekommen haben, auch wenn ich mich immer noch für die ungeduldigste Mutter der Welt halte.

Alles Liebe zum Geburtstag, kleiner großer Minime!

Wirbelwind

Wirbelwind

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So geht schwanger werden

„mamaaa, ich habe das baby gegessen!“

„bitte was???“

„und dann ist mein bauch dicker geworden!“

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Die ersten Tage…

versunken in der baby-bubble. die geburt, die längst nicht so verlief wie erhofft und sich doch selbstbestimmter anfühlte. der weg in die hölle ist bestimmt gepflastert mit stundenlangen presswehen die frau „veratmen“ muss. der weg in den himmel dagegen ist voller engelslächeln, babyschmatzen und diesem flaumigen köpfchen. versunken in 50shades of gebärmutterfarben. rosa in allen schattierungen.

weil das gefühl der überforderung diesmal ausblieb blieb soooo viel mehr zeit und raum für hachz und herz und dankbarkeit und demut. 

über sich selber lachen, weil man fürchtete, da sei vielleicht nicht mehr genug liebe für nummer zwei. 

ständig weinen können, vor rührung, freude, glück. sich selber wundern wie weich mensch wird, wie das eigene herz zerspringen könnte vor all dem gefühlsoverkill. und wie es fast zerreißt beim gedanken an die freund_innen und bekannte (gott sei dank wenige), deren kinder wohl nie erwachsen werden…

wie der dreijährige das erste mal das krankenhauszimmer betritt. der, den ich hier minime nenne und der so gar nicht mehr mini ist. der noch nicht weiß, was er von all dem halten soll. der sich so rührend um sein geschwisterchen kümmert, seine schnuffeltücher teilt und dreckige windeln in den müll trägt. der allen stolz verkündet, dass das da im kinderwagen SEIN geschwisterchen ist. und der in momenten, in denen er sich unbeaufsichtigt fühlt doch mal traurig guckt, als ahnte er, dass ihm nun nicht mehr die volle aufmerksamkeit zuteil wird. 

cashew…dieses baby das so tiefenentspannt liegt, schläft, trinkt und guckt. dass sich schon selber vom rücken auf die seite rudert und mit seinen kleinen händchen den schnuller fest in seinen mund schiebt. nicht umhin können, mit dem großen bruder zu vergleichen und fest stellen, wie einzigartig diese ausgabe jetzt schon ist.

danke für alle off- und online, die sich mit uns freuen, besonders bedanken möchte ich mich bei meinen twitter- und facebookfollowern, die fast 30 wochen mit mir gefiebert haben, sich gefreut und mich aufgemuntert haben und überhaupt: danke fürs zuhören. 

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Highlights

ist ja nicht so, dass im hause glücklich scheitern den ganzen tag schlechte laune herrscht. nee, ein tag im hause glücklich scheitern ist auch mit viel lachen und <3<3<3 verbunden:

zw. 6.00 und 6.30uhr: entweder das kind oder der wecker wecken uns. kind geht so: übers babyphone höre ich (an guten tagen!) ein „mama?“. dann hätte ich theoretisch 2 sekunden zeit aufzuspringen, das morgenfläschchen fertig zu machen und zu minime zu bringen. schaff ich meistens nicht ganz, darum geht es weiter mit „rabäääääääääähhhhhh“. an schlechten tagen liegt das kind um diese uhrzeit aber auch schon bei uns im bett, weil es nachts wach geworden ist und nicht in seinem bettchen schlafen will. die kaffeemaschine präparieren wir inzwischen am vorabend, so dass ich oder der mann während wir das fläschchen vorbereiten auch nur auf den knopf der maschine drücken müssen. mehr wäre morgens auch zu viel verlangt.

wir liegen zu dritt im bett, minime in unserer mitte mit seinem fläschchen. ab und zu zeigt er auf unsere kaffeetassen und sagt wichtig: „heiiiißßßß!“ nach 2 minuten hat er langeweile und steht auf. dann beginnt sein morgenritual: er stampft und rennt von einer bettseite auf die andere, wirbelt seine arme in der luft herum wie ein zauberer oder dirigent und brüllt irgendwelche urlaute. keine ahnung woher das kommt, aber es macht uns gute laune.

weniger gut gelaunt geht es weiter: während der mann sich fertig macht, ziehe ich minime an. mann und kind verlassen das haus, ich bekomme von beiden noch einen kuss, ein dickes grinsen und manchmal noch einen luftkuss und winkewinke hinterher.

ich hole das kind von der tagesmutter (tolle frau, mal so zwischendurch) ab. minime kommt mir schon entgegengestrahlt. aufn arm, aber bitte direkt. „tutu?“ (=schnuffeltuch. und wo er doch zwei hände hat, braucht er inzwischen mindestens für jede eines). dann gehts halt weiter, bei gutem wetter auf den spielplatz, bei schlechtem ins kindercafe, zum mutticlub oder nach hause, sich um den rest des haushalts kümmern. auch hier überrascht er ständig mit herzallerliebsten sachen, aber das kennt ihr ja selbst, oder?

abends nach dem abendbrot dann „zine puttn“ (ihr versteht’s, ODER?), manchmal besteht er sogar darauf, es selber zu tun. dann wieder mit fläschchen erst in unser bett und gutenachtgeschichte vorlesen. momentan muss es immer die vom bären mit der glatze sein. dann in sein zimmer, aber auch noch nicht in sein bett (alaaarm!!!) sondern auf das gästebett daneben. minime ist der kleine löffel. manchmal erzählt er dann noch sachen, die ich nicht verstehe, alle laute die er grade so kann hintereinander (mal klingts eher nach klingonisch, mal nach parsel). und wenn ich grad denke, er ist ENDLICH eingeschlafen gibt er mir einen kuss, a.k.a. er fällt mit seinem kopf auf meinen. dann geht das ganze von vorne los. und es gibt abende, an denen minime, während ich ihn in sein bett lege, noch mal kurz die augen halb öffnet, winkt und „tschööö“ sagt ♥

 

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Loslassen…

willkommen, liebe nido-leser_innen! schön, dass ihr hierher gefunden habt und viel spaß beim stöbern im archiv. wer ‚von vorne‘ anfangen möchte, bitte rechts im archiv zum märz 2011 hüpfen (oder für die schwangeren: juli 2010). oder einfach an dieser stelle weiterlesen.

ich habe ja das thema ‚eingewöhnung‘, naja, unterschlagen wäre zu viel gesagt, aber: vernachlässigt. dabei ist das ja wohl überall früher oder später thema, wenn das eigene kind in die ‚weite welt‘, also anderen personen überlassen wird. allerdings ist mir oft aufgefallen, dass über dem konkreten thema eingewöhnung (in der kita, bei der tagesmutter…) ein anderes thema steht: loslassen können. und ab jetzt beweg ich mich auf dünnem eis, ich weiß, ist dieses thema doch hochemotional aufgeladen. darum auch an dieser stelle keine ’so macht man das‘ – anweisung, sondern meine persönliche wahrnehmung. und auch wieder die frage: was war zuerst da? unser entspannter minime, der keine scheu vor anderen menschen hat und auch nie ‚gefremdelt‘ hat, und wir eltern, die daraufhin gut loslassen konnten? oder umgekehrt: waren wir da besonders mutig und/ oder relaxt und haben zum dank ein kind, dem wir später wohl besonders deutlich erklären müssen, dass es nicht einfach so mit allen menschen mitgehen kann und darf, wie er das grade tut?

aber von vorne: am anfang haben wir natürlich stolz wie bolle das kind jedem in den arm gedrückt, der seine hände nicht bei drei hinterm rücken verknotet hatte. will doch jede_r, so ein kleines würmlein auf dem arm, oder? naja, nach der ersten euphorie kam auch wieder das verständnis, dass das nicht so ist. schon nach wenigen wochen ging ich alleine vor die tür, schließlich ist der papa genau so kompetent wie ich. und kurze zeit später wurde auch die tante zum wöchentlichen babysitten rekrutiert (natürlich ging das deshalb so ‚einfach‘, weil das stillen und ich auf kriegsfuß standen. ich hab also keine erfahrungswerte, ob das mit abpumpen in der umsetzung auch so einfach ist). und weil im freundeskreis hochzeiten anstanden, kam minime über nacht bei den großeltern unter. und da begegnete mir schon der erste unterschied in der mütter/elternwelt: stillen hin oder her, es gab eltern (seien wir ehrlich, wenn wir von meiner erfahrungswelt sprechen: mütter), die es sich nicht vorstellen konnten, das kind abzugeben. dem vater sei es vielleicht noch zugetraut. aber anderen, „fremden“ personen? auch anderthalb jahre später treffe ich gelegentlich eltern, die keinen paarabend mehr hatten, seit das kind da ist. ich habe ja einfach festegestellt: minime war es grade in den ersten wochen schnuppe, ob ich oder jemand anderes da war. hauptsache: wärme, nähe, aufmerksamkeit. essen, sch***ßen, schlafen – der ewige kreislauf eines säuglings, wie groß war da mein einfluss? mit der zeit differenzierte minime natürlich auch zwischen mir und seinem papa sowie anderen bezugspersonen. aber stets ein totales vertrauen darin, gut aufgehoben zu sein.

und genau so wünsch ich mir das! klar kenn auch ich das egoistische gefühl des beleidigt-seins, wenn minime sich nicht noch mal umdreht, wenn ich ihn irgendwo hinbringe. kurz vor seinem ersten geburtstag war ich eine woche weg. ein-, zweimal am tag haben mein partner und ich geskypet. minime wirkte dabei relativ unbeteiligt, nahm mich nicht recht zur kenntnis. autsch. aber kurz, nachdem ich wieder zu hause war, war ich wieder genau so mittelpunkt seines lebens.

im april kam dann die eingewöhnung bei der tagesmutter. die erste woche begleitete ich minime. ich fühlte mich wie bloßes beiwerk, trank einen kaffee, saß in der ecke und schaute minime beim erkunden seiner neuen umgebung zu. in der zweiten woche übernahm der papa, der wurde kurz nach dem hinbringen nach hause geschickt und durfte warten. kurz nach der eingewöhnung gab es allerdings doch eine phase, in der die morgentliche trennung nicht ohne tränchen verlief. vermutlich hat das kind da begriffen, dass das ganze jetzt eine dauerhafte einrichtung ist?

aus minimes sicht, denke ich inzwischen, gehört die tagesmutter und die anderen kinder zur „familie“. auch die tante, großeltern und die anderen mehr oder minder unregelmäßigen babysitter sind aus seiner sicht keine fremden. unter anderem deshalb fehlt mir auch das verständnis für diese „kinder-unter-drei-gehören-zur-mutter“ rhetoriken. weil ein kleines kind doch noch gar kein bewusstsein für dieses neumodische konzept von familie hat, egal wie die konkret aussieht. von der politik gefördert wird ja lediglich die kleinfamilie a la „vater-mutter-kind(er)“, als sei das der einzig denkbare lebensort für kinder. überhaupt kleinfamilien: wie fernab der realität vom leben mit kind ist eine beziehungskonstellation, in der – in der regel – eine erwachsene mit kind mehr oder minder den ganzen tag allein aufeinander rumhocken? aber gut, dazu vielleicht ein andern mal. und ich finde es völlig ok, wenn man das kind trotzdem nicht mit einem jahr abgibt. auch wir haben uns einige kitas und tageseltern angeschaut und ich hätte minime den wenigsten davon anvertrauen wollen. wenn man dann noch in einer stadt wie köln wohnt, wo die plätze für unter dreijährige eh rar sind, habe ich vollstes verständnis, dass die alternative (sofern finanziell möglich) dann eben ist: selber betreuen.

grade weil das auch so ein emotionales thema ist: wie sind eure erfahrungen? mich interessiert das brennend, weil hier mütter-myhtos, familienbilder, und eben ganz individuelle empfindungen aufeinandertreffen!

ansonsten hoffe ich, ihr erholt euch alle von der zeitumstellung und habt immer warmen tee dabei, wenn ihr wie ich auf dem spielplatz rumhockt oder dem kind im park hinterherrennt…!

Minime im Park

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innehalten…

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weil das großwerden so schnell geht…

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