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Fastenzeit – die ersten anderthalb Wochen

Nachdem ich Aschermittwoch voll motiviert in die Fastenzeit gestartet bin wollte ich euch heute mal am ersten Zwischenstand teilhaben lassen.

Ernährung – vegan & zuckerfrei

Vegan war keine Herausforderung. Ich hab mich zwar sicherheitshalber gut mit Tofu, Seitan und co. eingedeckt, aber eigentlich mehr für die Tage, an denen der Mann kocht & es z.B. klassich Kartoffeln oder Reis mit Gemüse und eben Eiweißbeilage gibt. Ich selber mach mir das hauptsächlich wenn ich mittags im HomeOffice Hunger kriege und es schnell gehen muss. Dann ess ich so ein Seitan- oder Lupinenschnitzel auch mal pur, mit ein bisschen Senf.

Freitag aber waren der Mann und ich dann Einkaufen und wollten um die Mittagszeit auch ne Kleinigkeit essen. Da sah es dann wieder blöd aus. Mich einfach nur hinsetzen und dem Mann beim Essen zugucken wollte ich auch nicht. Ich bestellte eine Pommes und einen vegetarischen Wrap (bei dem vermutlich Joghurtsauße drin war), aß beides aber nicht ganz auf.

Übermorgen will ich mit Freundinnen abends essen und auch da hab ich grad noch keine Idee, ob ich konsequent bleibe. Dieser gesellschaftliche Teil beim Essen ist für mich die größte Herausforderung.

Auch der zuckerfreie Teil meiner Ernährung klappt ganz gut. Ich weiß nicht, ob ich irgendwas falsch mache, aber von einem Tag Kopfschmerzen abgesehen (vergleichbar mit dem Effekt beim Koffeinentzug) kann ich weder von großartigen Effekten auf meinen Organismus noch mit Schreckensszenarien herhalten…Ob ich irgendwas übersehen habe?

Dass der Verzicht auf Süßkram so gut funktioniert hab ich nicht erwartet, da hatte ich größere Sorge „schwach“ zu werden. Gestern und heute gab es zum Beispiel Eis für die Kids und deren Freunde und ich hatte kein Problem kein Eis zu essen. Eigentlich glaub ich inzwischen, dass ich eh immer nur süchtig nach einer bestimmten Schokoladenmarke war, der Rest ist mir eigentlich egal.

Bücher von Lisa Pfleger: Vegan Homemade und vegan, regional, saisonal

Die Bücher kamen pünktlich Aschermittwoch an. Im Prinzip geht es darum, veganes Essen auch aus regionalen, saisonalen Zutaten selber machen. Ich find nämlich, dass vegane Ernährung ökologisch betrachtet nur so semiklug ist, wenn die meisten Zutaten dafür aus Asien oder Südamerika rangekarrt werden.

Ich habe viele leckere Sachen selber gemacht, Aufstriche zum Beispiel wie eine Tomaten“butter“ und einige Male habe ich Brot gebacken. Aktuell finde ich die Knethaken aber fürs Rührgerät nicht wieder und befürchte fast, eins der Kinder hat sie in den Müll entsorgt…

Aus dem „Vegan Homemade“ habe ich mit Kind1 zum Beispiel rote Beete-Dinkelnudeln selber gemacht. Wusstet ihr, wie leicht man Nudeln selber machen kann??? Das machen wir jetzt definitiv öfter.

Brot und Tomatenbutter selbst gemacht

selbstgebackenes Brot und selbstgemachte Tomaten“butter“

Das Gute Leben sonst so…

Das Jammern und Meckern mit den Kindern lassen, stand auch auf meiner Liste…ja, sagen wir so: Ich übe noch. Aschermittwoch waren sie wohl noch vom Karnevalshigh und dem Zuckerschock total überdreht und natürlich war das der Tag, an dem der Mann für über eine Woche auf Dienstreise fuhr. Die Geschwister zanken und raufen fast ununterbrochen und nunja. Ich atme. Viel.

Ich war in der Bibliothek, das war grandios (ja, ich freu mich auch über „kleine“ Dinge) aber ich glaube wöchentlich muss es dann doch nicht sein. Zu meinem Glück wird demnächst die Stadtteilbibliothek wieder eröffnet, die über zwei Jahre wegen Renovierungsarbeiten geschlossen war. Da saß ich auch zum Arbeiten gerne.

Social Media Abstinenz war auch leichter als gedacht, mit Ausnahme von twitter. Twitter polarisiert selbst mich, denn dort „treffe“ ich sehr tolle Menschen, die mir Support, Austausch, was zum Lachen und Lernen mitgeben. Aber mindestens einmal täglich stoße ich auch auf Links und Retweets, die mir den Blutdruck hochfahren. Und Diskussionskultur auf 140 Zeichen ist etwas, was ich selber zugegebenermaßen nicht beherrsche. Facebook mache ich momentan nur auf um kurz zu checken ob jemand auf meiner Seite kommentiert hat oder mir eine Nachricht geschickt hat und um meine Beiträge dort zu teilen. Pinterest – naja, macht Spaß aber fühlt sich für mich auch nicht an wie ein „Netzwerk“ bei dem es um Austausch geht, sondern ist eher eine Suchmaschine für bestimmte Bereiche. Instagram vermisse ich ein wenig, aber auch das kann ich gut aushalten.

Für die kommende Woche möchte ich aber noch etwas sortierter an meine Vorhaben gehen. Mein Kopf ist immer noch so unruhig, dass ich oft von einer Sache zur anderen springe und abends feststelle, dass ich von den eigentlich wichtigen Dingen doch nichts geschafft habe (wichtig meint aktuell die Punkte auf meiner Fastenzeitsliste).

Mein Highlight

Hat weniger mit meiner Fastenzeit zu tun. Aber im Kontext des Entrümpelns und Ausmistens und der Tatsache, dass hier endlich ein Wäschetrockner eingezogen ist, war wieder Raum um über einen Arbeitsplatz für mich nachzudenken. Vor einer Weile waren wir ja schon in Möbelhäusern unterwegs und gestern haben wir dann endlich einen Schreibtisch für mich gekauft!!! Jetzt habe ich den gefühlt schönsten Arbeitsplatz der Welt und schreibe grad diesen Beitrag und wenn ihr von mir lest könnt ihr euch ab jetzt vorstellen, wie ich hier an diesem Plätzchen sitze und schreibe…:

 

Mein Arbeitsplatz unterm Dach

Mein kleiner, feiner Arbeitsplatz. Homeoffice deluxe. Bisher saß ich am Küchentisch. Da rauscht aber entweder die Spülmaschine oder der Trockner oder beides. Vom Küchenchaos selber ganz zu schweigen…

P.S. Falls ihr es nicht eh schon getan habt: Bis morgen Abend könnt ihr noch an einer tollen Verlosung teilnehmen…

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Tor 18: Befreiung vom Überfluss

Im ersten Beitrag dieses alternativen Adventskalenders habe ich ja unter dem Titel Zero Waste schon mal von meinem Bedürfnis nach… ja, weniger geschrieben. In den letzten Jahren kamen verschiedene Trends auf. Wobei ich das Wort Trend jetzt ein bisschen groß finde. Aber es haben genug Leute eingesehen, dass das Streben nach immer mehr von Allem aus verschiedenen Gründen falsch ist.

Lebensmittel werden weg geschmissen, Kleidung unterm Materialwert hergestellt, elektrische Geräte werden so konstruiert, dass sie nach einem sehr überschaubarem Zeitraum nicht mehr verwendbar sind – wohl wissend, dass man sie auch anders bauen könnte. Zwei Beispiele davon hatten wir hier in den letzten zwei Wochen: Mein Handy ist eigentlich noch top in Ordnung. Inzwischen gibt es aber zwei neuere Generationen. Da mein Handy selber also immer noch gut funktioniert, haben sich die Erfinder was anderes gedacht: Die Software lässt sich nicht mehr aktualisieren und wenn ich neuere Apps haben möchte, sagt mir das Teil, dass ich die dafür benötigte Software nicht habe… Und dann ging letzte Woche unsere Waschmaschine kaputt. Naja, also sie würde immer noch funktionieren. Allerdings hing die Trommel, in der mehrere Kilo Wäsche fast täglich geschleudert werden, an einer Plastikaufhängung! Und die ist kaputt gegangen. Natürlich lässt sich für diese eine Aufhängung kein Ersatz finden, also muss die ganze Waschmaschine ausgetauscht werden.

Ach ja, wie gesagt: Viele Menschen haben erkannt, dass das doof ist und setzen mit Foodsharing, Tauschringen, Upcycling, Repaircafes, Car-Sharing, Gemeinschaftsgärten/Urban Gardening, Do it yourself… wird dem etwas entgegen gesetzt: Der Grundgedanke, dass wir genug haben und nicht jede_r alles besitzen muss, dass Dinge nicht zum Wegwerfen gedacht sind und so weiter.

Einer der wissenschaftlichen Vertreter in Deutschland ist Niko Paech, der mit dem Buch „Befreiung vom Überfluss“ durch die diversen Talkshows und Politmagazine tingelt und schlaue Dinge sagt über die Postwachstumsökonomie, wie er sie sich vorstellt.

Ach ja, weil neulich tatsächlich die Frage aufkam: Nein, mein Adventskalender wird nicht von youtube gesponsert, aber im letzten Jahr habe ich tatsächlich viel Zeit dort verbracht 🙂

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18. Dezember 2015 · 9:51 pm

Alternativer Adventskalender: Tür 1: Zero Waste Living

Auch ich mache dieses Jahr einen Adventskalender. Aber – leider – bekommt ihr hier nichts geschenkt, außer ein paar Denkanstöße. Ich möchte Euch ein bisschen von dem zeigen, was mich beschäftigt und umtreibt. Neben den „großen“ Themen Familie, Feminismus und Fernweh sind das insbesondere Themen wie Nachhaltigkeit, Konsumkritik, Minimalismus, Coaching etc. Also gibt es 24 Türchen voller Videos, Podcasts und Blog/s/texte zu diesen (und ein paar anderen) Themen. Ich hoffe, ihr habt Spaß daran!

Wenn man, wie ich, viel viel Zeit zu Hause verbringt, stellt man fest, wie viel Zeug man hat. Zeug ist das, was die Kinder aus irgendwelchen Schubladen oder Schränken kramen und in die Küche oder ins Schlafzimmer schleppen. Zeug ist das, von dem man denkt: Das müsste ich mal in den Keller packen/auf dem Flohmarkt verkaufen/verschenken…Zeug macht so viel Arbeit! Ich habe angefangen, ein paar Sachen bei Kleiderkreisel, ebay oder mit der Flohmarkt-App Shpock zu verkaufen. AAAAARGH! Leute stellen 1000 Fragen, wollen es dann per Versand (deshalb werde ich doch in Zukunft auf Flohmärkte ausweichen) und kaufen dann doch nicht. Also will ich Zeug gar nicht erst haben. Aber das im Alltag umzusetzen ist gar nicht so einfach. Das fängt beim Einkaufen an, geht über all das Zeug, das man so mitnimmt und wenn man Kinder hat sammelt sich Zeug endlos an.

Und dann noch Müll. Alleine der Müll der entsteht, wenn ich koche. Ironischerweise mehr Müll, desto „frischer“ ich koche (weil mehr Zutaten).

Ich würde damit sofort Schluss machen, habe zu Hause aber echt einen schweren Stand damit. Irgendwann bin ich auf Bea Johnson gestoßen, die mit ihrer Familie einen Zero Waste Lifestyle lebt und bin schwer beeindruckt.

Was ich das tolle an ihrer Art finde: Sie hebt die positiven Aspekte hervor, die all die – scheinbaren – Nachteile aufwiegen:

  • Sie und ihre Familie sparen seit der Umstellung 40% ihrer Haushaltsausgaben
  • Der Alltag und das Leben hat sich vereinfacht. Sie sind in ein wesentlich kleineres Haus umgezogen, einmal die Woche werden Lebensmittel eingekauft, zweimal im Jahr Kleidung. Was bleibt ist mehr Zeit.
  • Ihre Garderobe passt beispielsweise komplett ins Handgepäck.

Das sind nur ein paar Punkte. Inzwischen hat sie ein Buch herausgebracht, das ebenfalls Zero Waste Home heißt, indem sie auch konkrete Einblicke gibt, wie sie zum Beispiel Mascara selber herstellt. Und natürlich hat sie ihre Erfahrungen auch verbloggt. Ich habe mir ihre Bulk-App runtergeladen, die im Prinzip eine Karte ist, auf der eingezeichnet ist, wo man Sachen unverpackt kaufen kann. Leider ist die Karte noch sehr leer und ich werde sie selber mitfüllen müssen. Ich hoffe, ihr macht auch mit?

Vorgenommen habe ich mir außerdem: Obst und Gemüse kommt nur noch vom Wochenmarkt, da kann ich die Sachen direkt nach dem Abwiegen in selbstmitgebrachte Beutel verstauen. Und ich recherchiere grade, wie man möglichst wurmfrei zu Hause in der Stadtwohnung kompostieren kann und dank twitter bin ich auf Bokashi gestoßen. Und auf ein paar Sachen kann ich ja schon länger verzichten. Kleine Schritte führen auch ans Ziel, jetzt lass ich aber Bea zu Wort kommen. Ihr Vortrag ist auf Englisch, aber die Präsentation ist so bildreich, dass man nicht alles verstehen muss um zu verstehen:

Und wer es lieber etwas pragmatischer und mit vielen „how to“ – Anleitungen mag, dem empfehle ich den Blog der Zero Waste Familie aus München

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Foto(s) der Woche 37: Tschüss Drogeriemarkt, Teil 1

Als frischgebackene Eltern kann man viel Zeit in Drogeriemärkten verbringen: Windeln, Feuchttücher, Windeln, Feuchttücher – später Brei (jahaaa, aus Gläsern!), Windeln… aber auch so hat mensch als Person, die Zeit mit ihrem Äußeren (oder Inneren, siehe unten) verbringen will/muss erhöhten Bedarf an bestimmten Artikeln. Da ich ja erklärte wie bekannte radikale Ökofeministin und militante äh, Dingens, ach egal, jedenfalls habe ich die Zeit und das Geld, dass ich in Drogeriemärkten lassen muss(te) in den letzten Monaten arg reduziert.

Gerne lasse ich Euch an meinen kleinen Erfolgen teil haben. Ach, der folgende Beitrag kann explizites Ausschreiben weiblicher Intimzonen und menschlicher Körperflüssigkeiten enthalten. Wer da empfindlich ist möge die BILD lesen. Oder so.

Wäsche waschen:

Waschnüsse1

Waschnüsse1

WäscheWäscheWäsche – irgendwie multipliziert sich das mit Kinder überproportional. Ich mag Wäsche. Wäsche waschen, aufhängen, falten, einsortieren – irgendwie gibt mir das das Gefühl, Haushalt und mein Leben im Griff zu haben. Früher gehörten Waschmittel und Weichspüler also zum Drogeriemarkteinkauf dazu. Auf Weichspüler verzichte ich seit Minimes Geburt komplett und hab es nie vermisst. Waschmittel wurde aber weiterhin gebraucht. Nachdem ich mich früher noch über Waschnüsse lustig gemacht habe, habe ich sie irgendwann einfach mal ausprobiert. 5€ für die gezeigte Menge fand ich fair, man kann sie für 60Grad-Wäsche bis zu Wolle und Feines verwenden und ich glaube, ich bin sogar auf mehr als 90 Waschgänge gekommen.

Pro: Sparsam, Vielseitig, gut für Allergiker und Babys.

Contra: Ein Wenig treibt mich ja immer die Frage um: Wenn ALLE dieses Produkt verwenden würden…Und vermutlich würde es dann auf Monokultur bei indischen Waschnüssen hinauslaufen, aber sonst kann ich sie nur weiterempfehlen.

Ach: Wer von handelsüblichem Waschmittel auf alternative Produkte wie Waschnüsse oder das unten beschriebene Waschei umstellt, sollte UNBEDINGT die Waschmaschine einer gründlichen Reinigung unterziehen: Filter säubern, entkalken, evt. noch ein letztes mal Chemie verwenden um Waschmittelreste zu beseitigen, das Waschmittelfach säubern. Wenn nämlich „Muff“ in der Wäsche ist, nachdem ihr Waschnüsse & Co. verwendet, heißt das nicht, dass die Wäsche nicht sauber ist. Aber die Duftstoffe in den üblichen Waschmitteln und Weichspülern übertünchen gewöhnlich den Muff, der durch Dreck, Kalk und verstopfte Filter in der Waschmaschine entsteht.

Waschei/EcoEgg

Waschei/EcoEgg

Unter dem Aspekt, ob ein Produkt für die breite Masse ist, habe ich, als die Waschnüsse alle waren, das Waschei oder EcoEgg entdeckt. Wie ihr auf der Verpackung seht, reicht es ca. für 720 Waschgänge, bei unserem momentanen Waschrhythmus dürfte das also ca. 2 Jahre reichen! Es hat 26€ gekostet. Ich hab es bisher ebenfalls für 60°, 40°, 30° sowie Wolle und Feines verwendet und bin sehr zufrieden!

Stoffwindeln AIO

Stoffwindeln AIO

Stoffwindeln

Ich erinnere mich dunkel an den Geburtsvorbereitungskurs, und dass die Hebammen uns dort ein paar farblose Bahnen Stoff gezeigt haben, die sich Stoffwindeln nannten. Optisch keine Freude und gemixt mit meinem Halbwissen über Windeleimer mit speziellen Flüssigkeiten sowie Kochwäsche kam diese Art Stoffwindeln für mich nicht in Frage. Hässlich und unpraktisch und dazu wollten die Hersteller noch einen riesen Batzen Geld – nope. Und das, obwohl mein ÖkoHerz bei jeder weggeworfenen Windel blutete. Paradoxe Psyche…

Über Berichte über die Windelmanufaktur kam ich dann auf eine wirklich hübsche Alternative und bestellte eine für Cashew. In Größe 1, in die mein kleiner Wonneproppen direkt nicht mehr rein passte. Für die nächste Größe spar ich grade noch, aber der erste Eindruck war positiv. Ein ausführlicher Bericht folgt dann, wenn ich Größe 2 (die dann bis zum Ende der Wickelzeit tragbar sein soll) ausgiebig getestet habe. Wie dem auch sei, gleichzeitig wollte ich weitere Varianten ausprobieren und bin bei StoffyWelt gelandet. Dort gab es diese allerlieblichsten Stoffwindeln, so genannte „All in Ones“, die vom Prinzip wie Wegwerffindeln funktionieren. Man kann sie so anlegen, wie ihr sie auf dem Bild seht (Windelvlies soll hilfreich sein, fürs große Geschäft) und sie sind so größenverstellbar, dass sie über die komplette Wickelzeit reichen sollen. Natürlich nicht ganz günstig, habe ich mir erst mal 6 der schönsten Modelle ausgesucht. Damit kommt man nicht sehr weit, zumal die Windeln echt lange zum trocknen brauchen. Aber vielleicht wird das in Kombination mit den Manufaktur-Windeln eine echte Alternative zu den Wegwerfwindeln. Bei StoffyWelt habe ich eh nicht zum letzten mal bestellt, die haben nämlich auch Slipeinlagen aus Stoff…Und alle anderen Fragen zu Stoffwindeln werden grade bei nestling beantwortet!

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Wattepads. Fürs Abschminken, Pflege auftragen, Nagellack entfernen…neulich gab es bei Tschibo diese „Kosmetikmikrofasertücher“ – da habe ich direkt zugegriffen.

Menstruationstasse MeLuna

Menstruationstasse MeLuna

Umweltfreundliche Monatshygiene

Damenhygiene oder „Wie kommt die blaue Flüssigkeit in meine Vagina“. Oder auch: Die Geschichte der Menstruation ist voller Missverständnisse. Ich erinnere mich noch an Charlotte Roche, ich glaube bei Zimmer frei, wie sie erzählte, dass sie in der Schule mal ihre Tischnachbarin fragte, ob sie einen Tampon hätte und dies in einem Tonfall fragte, als würde sie gestehen ein Robbenbaby getötet zu haben (oder so ähnlich). Oh hell, ja das öffnete mir ein wenig die Augen. Das ist jetzt Jahre her und wie sehr man dieses „Menstruationsblut ist schmutzig, bäh“ verinnerlicht hat, stellte ich fest als ich mich mit Alternativen beschäftigt habe. Davor, als ich noch die Pille nahm, nahm ich sie auch gerne mal durch um die Menstruation möglichst komplett zu unterdrücken. Aber neben dem Wunsch, schwanger zu werden kam auch irgendwann die Erkenntnis, dass diese ständige Einnahme von Hormonen irgendwie nicht richtig sein kann.

Jedenfalls stieß ich als erstes auf das Prinzip „Menstruationstasse“ auch Menstruationsbecher oder -kappe genannt. Sie besteht aus Silikon und wird in die Scheide eingeführt um dort das Blut aufzufangen. Sie ist wiederverwendbar und gesünder, weil es zum Beispiel nicht austrocknet. Und mal unter uns: Nachdem ich nach Minimes Geburt verstand, warum es nicht nur „Normal-Tampons“ gab, sondern auch welche mit zwei, drei Stärken mehr, ist eine Menstruationstasse WIRKLICH eine Alternative, weil man weniger wechseln muss. Die Umgewöhnung ist nicht ganz einfach gewesen, aber mit der richtigen Technik (twitterSupport sei Dank) kann ich mir ein Leben ohne nicht mehr vorstellen (jedenfalls an den 5 Tagen im Monat…). Es gibt verschiedene Anbieter_innen, meine ist von MeLuna, ein paar FAQs findet man aber auch z.B. bei lunette.

 

PushDown-Technik

Fazit: Mittel- bis langfristig Geld gespart (kurzfristig entstehen meist höhere Kosten, so das grade bei den Stoffwindeln momentan kein ad-hoc Umstieg möglich war), und Müll noch dazu! Grade bei den Stoffwindeln war ich überrascht: wenn man nämlich Windelvlies verwendet (ich experimentiere an dessen Stelle grad mit KüchenKrepp) fürs große Geschäft, kann man selbiges in der Toilette runterspülen. Gestank adé!

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Nix Neues – Beobachtungen

(für die, die neu hier gelandet sind, hier noch mal die spielregeln).

ganz ehrlich? bis jetzt war es eigentlich keine herausforderung. da lebensmittel und drogerieartikel erlaubt sind, und ab und zu auch ein kaffee, komm ich gut zurecht. natürlich gibt es ein ABER:

die kleinen dinge. neulich dachte ich: ein königreich für einen regenschirm. vorher wär ich in den nächsten drogeriemarkt oder euroshop gegangen und hätte mir für maximal 2,99Euro einen knirpsverschnitt geholt. ich weiß nicht, wo die immer landen. aber hey, drei euro, das tut ja nicht weh! nun, jetzt hat mich der regen bös erwischt, da blieb nur, die kapuze tiefer zu ziehn und schneller zu laufen. gut, dass der alte regenschirm wieder auftauchte. aber der mann braucht ja auch einen, wenn er mit dem kind unterwegs ist. btw: habt ihr schon mal einen regenschirm mitgenommen? ihr wisst, schon, im warteraum von ärzten oder manchmal auch vorne in den supermärkten? da stehen oft so übergroße vasen, wo man die schirme ablegen kann, ist mir neulich mal aufgefallen.

was ich sagen will: für diese ‚kleinen dinge‘, – drei euro hier, zwei euro da – mach ich mir normalerweise keinen kopf. wenn ich etwas in dem rahmen haben wollte, habe ichs gekauft, wenn es im weg rumliegt, weggeworfen. ich versuche in zukunft mal, diese kleinen dinge bildlich oder schriftlich festzuhalten.

öffentliche räume. schon im studium ist mir aufgefallen, dass es kaum orte gibt, an denen man sich einfach so aufhalten, hinsetzen, unterhalten kann. jedenfalls nicht, ohne zumindest einen kaffee zu bestellen. als mutter mit viel zeit wurde das noch deutlicher. immerhin hatte ich oft glück mit dem wetter, aber wohin bei kälte oder regen? ist es nicht verdammt unverschämt, dass man nirgendwo einfach so sein kann? habe ich lange nicht mehr drüber nachgedacht, werde ich aber fortführen.

die einzige herausforderung, die mich die nächsten tage erwartet, ist ein friseurbesuch. es hat 31 jahre gedauert, um eine frisur zu finden, mit der ich länger als ein halbes jahr glücklich war. und die braucht regelmäßiges nachstutzen und vor allem und leider: chemie. das geht ganz schön ins geld (nur als notiz an mich selber, für in ca. 10 jahre: kurzhaarfrisuren sind NICHT günstiger und pflegeleichter als langes haar…). ich hab lange gegrübelt – farbe selber machen, zum schneiden zur mutter (die vor vielen jahren mal den friseurberuf gelernt hat, aber lange nicht mehr in diesem bereich arbeitet)? nix gegen mamas talent, aber wie gesagt, 31 jahre rumprobieren reichen mir. ich achte mal wieder auf einen aushang „opfer models für unsere lehrlinge gesucht“ oder so. also, erster punkt: gescheitert.

zum irgendwas selber machen komm ich grad gar nicht. die wochen sind voll mit arbeit, das wochenende mit familie und freunden. es wartet noch ein schöpfrahmen darauf, papierbrei zu blättern zu machen. damit zum beispiel der a. in schweden endlich mal post bekommt (falls du das liest: ich lebe noch!). mein ersters häkelkuscheltier hat noch keine augen. und das wetter ist eigentlich echt so weit, dass ich einen schal und minime auch das ein oder andere winterzubehör bräuchte. tja…

und nochmals danke für die vielen tips für meinen projektstart, auf manches kommt man selber einfach nicht!

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Die Spielregeln

so, während ihr den eintrag lest, sitz ich dank der wordpress-funktion „später veröffentlichen“ grade im zug auf dem weg zu meinem ersten (wieder)arbeitstag.

hier sind die spielregeln für das konsumkritikprojekt ’nix neues‘. ziel ist es, das nächste halbe jahr nichts neues zu kaufen. (zur erinnerung: mein blog heißt „glücklich scheitern“, ich hoffe also, ihr erwartet nicht, dass mir das gelingt). doof nur, dass ich die spielregeln selber aufstelle, da sitzen jetzt grade teufelchen und engelchen auf meiner schulter und spielen armdrücken.

also: immer wieder beobachte ich (mich), dass mir das geld unter den fingern weg rinnt und ich am ende des tages nicht weiß, wohin es gegangen ist. hier ein coffee to go, dort ein buch, da ein geburtstagsgeschenk für irgendwen. mir geht es mit diesem projekt darum, bewusster zu kaufen und zu sehen, wie weit man ohne (viel) geld kommt.

konkret:

unterwegs: selber für die verpflegung sorgen, nicht hier brötchen kaufen und da kaffee. aber natürlich nicht so, dass ich mich ins soziale abseits schieße. das heißt: kaffee mit freund_innen ist drin. aber vielleicht muss ich nicht mehr gleich ein stück kuchen dazu bestellen? und statt sich abends zum essen auswärts zu treffen (haha, als hätte ich freizeit), mal wieder leute zum essen einladen – wie in studentinnenzeiten.

geschenke: selbermachen. jaaaa, liebe freund_innen, überlegt euch gut, ob ihr mich zum geburtstag einladet. es gibt selbstgemachtes und selbstgekochtes.

für mich: klar, lebensmittel müssen neu sein. und hygieneartikel auch, bin ich doch im drogeriemarkt mit vornamen bekannt.

das teufelchen fragt grade, ob ’neu‘ eng definiert wird. ob also ebay, flohmarkt und second-hand-laden erlaubt sind? und was mit den selbermachprojekten ist – dafür braucht man ja auch erst mal grundlagen (wolle, bastelzeugs, werkzeug…). hm….ihr könnt ja wie immer euren senf dazu geben.

das projekt wird natürlich mit theoretischen hintergründen und vordergründigen bildern aus dem echten leben unterfüttert. letzteres gleich anbei.

mein starterparket für morgen (also, wenn ihr dies lest heute) früh:

und für die flüssigkeitsaufnahme, die ich meistens vergesse:

und zuletzt noch eine meiner inzwischen im halbschlaf gehäkelten kinderwagenketten:

also, wenn das mit der professorinnenkarriere nix wird, hab ich immer noch dawanda 😉

 

p.s.: auf die schnelle hab ich nicht rausgefunden, wie ich einen artikel unter dem label ’nix neues‘ posten kann. jemand einen schritt-für-schritt-anleitung parat oder ist das eh nicht vorgesehen?

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