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No Teams. Just Content.

also, stellt euch mal vor:

  • da stellen ein paar leute fest, dass es in diesem land mehrere parteien gibt! die wollen zwar alle das gleiche (dieses land regieren, es sogar gut regieren. es zu einem netten, tollen land machen und so), aber haben unterschiedliche ansichten wie das geht. unterschiedliche prioritäten, welches problem als erstes angegangen werden muss. die leute, denen mal aufgefallen ist, dass da mehrere parteien nicht das gleiche wollen sind ganz empört und sagen: „ey leute, schließt euch doch mal alle zu EINER partei zusammen und einigt euch auf den kleinsten gemeinsamen nenner! das verschwendet nich so viel energie und dann kommen wir auch mal voran. dann wirft man euch auch nicht mehr vor, dass ihr euch selbst zerfleischt“.
  • deine waschmaschine ist kaputt und du rufst einen handwerker. der sagt: „jo, ist kaputt. wie reparier ich die jetzt?“ oder auch: „jo, ist kaputt. reparieren sie mal selbst, ich mach mir doch nicht die hände schmutzig“

seltsam? merkwürdig? stimmt. jetzt stellen aber hinz und kunz fest, dass nicht alle feminist_innen einer meinung sind. also fordern hinz und kunz, dass sich doch alle feminist_innen auf das WESENTLICHE konzentrieren mögen, auf das ZIEL, den kleinsten gemeinsamen NENNER. die ganzen diskussionen über das WIE und welche verbündeten man wählt, wo die meisten probleme sind und wo man zuerst anfängt – das verschwendet doch nur energie! da sagen also feminist_innen, dass es da probleme gibt, überraschung! gleichberechtigung ist (noch) nicht überall erreicht. da sagen andere: jo, das stimmt. dann sagt mal, wie ihr das lösen wollt. aber lasst mich mit euren problemen in ruhe und wehe, ich muss was dafür tun.

feministinnen aller richtungen, vereinigt euch? hört auf zu streiten, MACHT doch mal endlich? nope. diskussionen sind wichtig, notwendig. über inhalte kann, muss man streiten. auch ich glaube gerne, dass ich DEN einzig richtigen weg habe. aber es ist mein weg, nicht der einzige weg. manchmal überkreuzen sich wege, manchmal gehen sie parallel, treffen sich aber nie. so what?

warum ich aber selber vermutlich nie in die politik gehen werde: ich hasse es, wenn nicht über inhalte gesprochen wird, nicht miteinander gesprochen wird. wenn bloß auf den schwächen und fehlern der anderen partei  rumgehackt wird. nicht mein stil. denn hinter den äußerungen stehen echte menschen. ich möchte auch nicht auf twitter, facebook, wordpress bloß gestellt werden (und im ‚real life‘ natürlich auch nicht). nicht als feministin, nicht als mutter, nicht als mensch. ich möchte nicht, dass jemand mich retweetet oder namentlich zitiert und dann sagt: „guckt mal, was die blödes sagt“.  ich möchte nicht, dass jemand mit dem finger auf mich zeigt und sagt: „boah ist die blöd“.   das ist aber in der politik und oft auch in der (feministischen) netzwelt alltag. darum gilt mein ‚gefällt mir‘ meine likes meine favs, retweets und meine zustimmung aussagen, inhalten. nicht personen oder bestimmten richtungen. no teams, just content.

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