Während meiner Fastenzeit stelle ich euch hier jeden Montag jemanden vor, die_der mit Familie ein nachhaltiges Familienleben lebt. Mein Gedanke dabei ist zu zeigen, auf wie vielfältige Weise man sich sein Leben nachhaltiger gestalten kann und das ganz bestimmt jeder ein paar einfache Möglichkeiten findet, hier und da den eigenen ökologischen Fußabdruck noch ein wenig zu verkleinern! Ach ja, und tolle Leute/Blogs möcht ich euch damit auch gern vorstellen.
Stelle Dich und Deinen Blog bitte vor
Mein Name ist Christiane und ich lebe mit meinem Mann und unseren beiden Kindern im Süden von Hamburg. Auf StyleMom geht es um den individuellen Style einer jeden Mutter, wobei meiner natürlich im Mittelpunkt steht, da es ja mein Blog ist 😉 Bei Style meine ich auch nicht nur die Mode, sondern auch den Lebensstil, das Essen und alles was so zu unserem Familienleben dazu gehört. Einen großen Fokus habe ich hier auf die Nachhaltigkeit gelegt, da diese bei uns eine große Rolle spielt. Wir versuchen so gut es geht auf Kunststoff zu verzichten, kaufen unsere Lebensmittel im Bio-Markt und beim Bio-Bauern und achten auch bei unserer Kleidung darauf, dass diese fair produziert wird und aus nachhaltigen Materialien besteht.
Welches Thema aus dem Bereich „nachhaltig Leben“ ist Dir besonders wichtig und warum?
Ich würde sagen, dass wir uns auf die Punkte faire und nachhaltige Produktion bei Lebensmitteln und Kleidung sowie auf Plastikreduzierung konzentriert haben. Vegane und vegetarische Ernährung spielen bei uns keine Rolle, da wir gerne Fleisch essen. Wichtig ist uns hier nur, dass es keine Tiere aus der Massentierhaltung sind und dass sie nicht mit Antibiotika gefüttert wurden. Das hat natürlich seinen Preis, aber dafür gibt es bei uns entsprechend seltener Fleisch.
Aus ganz persönlichen Gründen interessiert mich: wie ist das mit deinem Partner: zieht er am gleichen Strang oder musstest Du Überzeugungsarbeit leisten?
Mein Mann und ich ticken da tatsächlich nicht nur ähnlich, sondern sogar gleich. Er hatte eine Reportage zum Thema Kunststoff gesehen. Es ging um die Verschmutzung der Weltmeere und den Einfluss auf unsere Gesundheit. Er hat mir von der Reportage erzählt und wir haben dann beide gesagt, dass wir da in unserem Verhalten was ändern müssen. Komplett bekommen wir Plastik auch nicht aus unserem Leben raus, aber wir sind von etwa 2 bis 3 gelben Säcken (wenn ich mich noch richtig erinnere) auf einen halben pro Monat runter. Wenn man dieses Ergebnis sieht, dann ist man richtig stolz auf sich.
Was ist mit dem Rest der Familie (vor allem den Kindern) und Freund_innen…backst Du Dir beispielsweise einen veganen Kuchen für Einladungen woanders, dürfen die Kinder das Grillwürstchen nicht essen, gibt es keine Mitgebsel am Kindergeburtstag…
Diese Geburtstagstüten zu den Kindergeburtstagen gibt es bei uns tatsächlich nicht. Zum einen weil ich diesen Wettbewerb nicht mitmache und zum anderen, weil darin immer nur Müll ist. Selbst wenn es nicht aus Plastik ist, landet das Zeug einfach viel zu schnell im Müll. Wenn wir bei Freunden oder der Familie zum Essen eingeladen sind, dann Essen wir aber normal mit. Ich bringe jetzt nicht mein eigenes Bio-Gericht mit. Dann würde uns wahrscheinlich keiner mehr einladen J
Was sind die Fragen oder Einwände, die Dir am häufigsten zu Eurer Lebensweise begegnen und was erwiderst Du darauf? Was ist z.B. mit Einwänden wie „ist mir zu aufwändig/zu teuer/zu viel Verzicht“?
Das ist doch viel zu teuer! Ja, es stimmt, das Leben ist so teurer. Aber muss man jeden Tag Fleisch essen und immer das neueste Outfit haben? Also ich nicht und es geht mir gut damit. Wir kaufen jetzt weniger überflüssiges und es tut niemandem weh. Aufwändiger ist es anfangs auf jeden Fall. Aber irgendwann weiß man, was man wo bekommt und welche Alternativen es gibt. Ich muss beim Wocheneinkauf kaum noch nachdenken. Ich darf nur meine 1000 Beutelchen zum Auffüllen nicht vergessen, dann bin ich nämlich aufgeschmissen… Was mir meinen Einkauf enorm erleichtert ist der wöchentliche Essensplan mit einer Einkaufsliste. So landen bei uns kaum noch Lebensmittel im Müll.
Was findest Du am Bereicherndsten an Eurer Lebensweise?
Das ist eine schwere Frage. Ich freue mich immer, wenn meine Tochter sagt „Das brauchen wir nicht, das ist aus Plastik und geht deshalb viel zu schnell kaputt.“ Oder dass sie weiß, dass in konventionellen Lebensmitteln und Kleidungsstücken Giftstoffe drinnen sind. Das zeigt mir, dass unsere Kinder dank unserer Aufklärung auf dem richtigen Weg sind und dies hoffentlich auch als Teenager weiter beherzigen, wenn wir Eltern auf einmal als voll uncool gelten 😉
Was sind die einfachsten Dinge, die jeder umsetzen kann um nachhaltiger zu leben – wenn jemand Dich fragt, wo si_er anfangen soll, welche Tipps würdest Du geben?
Beutel mit zum Einkaufen nehmen, Joghurt im Glas und nicht im Becher kaufen, Wurst beim Fleischer kaufen und in Papier und nicht in Folie einwickeln lassen. Die Flüssigseife durch Stückseife ersetzen. Schaut euch doch mal meine 6 Tipps für ein nachhaltiges Leben und 10 Tipps zur Reduzierung von Plastikmüll im Alltag an.
Zum Schluss: Deine Literatur-, Blog- und Filmtipps für den Aus-/Umstieg?
Als Film zum Thema Fashion kann ich euch den Film The True Cost empfehlen. Danach geht ihr nicht mehr zu Zara, H&M und wie sie alle heißen. Das gleiche gilt übrigens auch für die teuren Labels. Die machen alles genauso und haben dabei eine nur noch größere Gewinnspanne. Und bei Netflix gibt es auch einige gute Dokus zu diesem Thema, insbesondere im Bereich Food. Ich lese ansonsten noch gerne bei Dariadara.com. Hier findet ihr viele gute Tipps, die zwar oft ziemlich streng sind, aber man kann es sich ja so gestalten, wie man es für sein eigenes Leben passend findet.
Abschließend möchte ich noch sagen, dass ihr euch bei der Umsetzung nicht verbiegen dürft. Fangt langsam und mit ganz kleinen Schritten an. Das ist wie mit dem Laufen oder Krabbeln lernen bei unseren Babys. Jeder hat sein eigenes Tempo und es gibt immer mal wieder Rückschläge. Auch ich bin immer mal wieder undiszipliniert, weil das halt gerade so ist.