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Tor 16: Wegwerfwindel vs. Stoffwindel

Im Geburtsvorbereitungskurs, damals schwanger mit Minime, zeigten uns die Hebammen ein Stoffwindelpaket. Meiner Erinnerung nach waren das Mullwindeln und ein paar Wollüberhosen und mir war klar: Niemals kommt mir sowas ins Haus.

Aber mein Ökoherz blutete bei jeder Wegwerfwindel die ich dem Kind anzog und als ich mit Nummer zwei schwanger war setzte ich mich nochmal mit dem Thema auseinander. Auch weil ich über diese Doku über Wegwerfwindeln stieß:

Also habe ich bei Kind2 Stoffwindeln getestet. Naja, nicht so ausgiebig, wie es wohl Sinn gemacht hätte, deshalb wäre mein erster Tipp: Bestelle Testpakete! Probiere verschiedene Windeln und Windelsysteme aus. Viele Shops die Stoffwindeln verkaufen, bieten Testpakete an, so dass Du Dir die verschiedenen Windeln und ihre Handhabung in Ruhe zu Hause anschauen kannst. Darauf folgt Tipp 2: Rezensionen taugen (meiner Erfahrung nach) nur bedingt, denn jedes Kind ist anders: das eine größer, das andere kleiner; das eine pinkelt mehr, das andere weniger. Hilfreich sind die bestimmt in Sachen Material und Haltbarkeit der Windel selber. Was Passform und Co. angeht hilft nur ausprobieren. Tipp 3: Für die Auswahl ist auch mitentscheidend, wer außer Dir noch mitwickelt. Ob z.B. Tagesmutter/Kitapersonal und Partner_in bereit sind, die Entscheidung mitzutragen. Bei uns ist es z.B. so, dass selbst die hochgepriesenen lange trocken haltenden Stoffwindeln nicht länger als drei Stunden trocken bleiben. Kind2 trinkt viel, ist groß und bewegt sich viel. Wenn ich mit ihm zu Hause bin, schaffe ich es, regelmäßig zu wickeln, aber man muss die Uhr ein bisschen im Blick halten. Und der Mann hat weniger Lust darauf. Also wickeln wir mal so mal so. Jede ausgelassene Wegwerfwindel zählt, denk ich mir dann. Und hier ein kleiner Einstieg für die Stoffwindeln. Auf Youtube und myvideo etc. gibt es zahlreiche Videos die Dir die Unterschiede zwischen den verschiedenen Stoffwindeln erklären und auch zeigen, wie man sie anlegt.

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Foto(s) der Woche 37: Tschüss Drogeriemarkt, Teil 1

Als frischgebackene Eltern kann man viel Zeit in Drogeriemärkten verbringen: Windeln, Feuchttücher, Windeln, Feuchttücher – später Brei (jahaaa, aus Gläsern!), Windeln… aber auch so hat mensch als Person, die Zeit mit ihrem Äußeren (oder Inneren, siehe unten) verbringen will/muss erhöhten Bedarf an bestimmten Artikeln. Da ich ja erklärte wie bekannte radikale Ökofeministin und militante äh, Dingens, ach egal, jedenfalls habe ich die Zeit und das Geld, dass ich in Drogeriemärkten lassen muss(te) in den letzten Monaten arg reduziert.

Gerne lasse ich Euch an meinen kleinen Erfolgen teil haben. Ach, der folgende Beitrag kann explizites Ausschreiben weiblicher Intimzonen und menschlicher Körperflüssigkeiten enthalten. Wer da empfindlich ist möge die BILD lesen. Oder so.

Wäsche waschen:

Waschnüsse1

Waschnüsse1

WäscheWäscheWäsche – irgendwie multipliziert sich das mit Kinder überproportional. Ich mag Wäsche. Wäsche waschen, aufhängen, falten, einsortieren – irgendwie gibt mir das das Gefühl, Haushalt und mein Leben im Griff zu haben. Früher gehörten Waschmittel und Weichspüler also zum Drogeriemarkteinkauf dazu. Auf Weichspüler verzichte ich seit Minimes Geburt komplett und hab es nie vermisst. Waschmittel wurde aber weiterhin gebraucht. Nachdem ich mich früher noch über Waschnüsse lustig gemacht habe, habe ich sie irgendwann einfach mal ausprobiert. 5€ für die gezeigte Menge fand ich fair, man kann sie für 60Grad-Wäsche bis zu Wolle und Feines verwenden und ich glaube, ich bin sogar auf mehr als 90 Waschgänge gekommen.

Pro: Sparsam, Vielseitig, gut für Allergiker und Babys.

Contra: Ein Wenig treibt mich ja immer die Frage um: Wenn ALLE dieses Produkt verwenden würden…Und vermutlich würde es dann auf Monokultur bei indischen Waschnüssen hinauslaufen, aber sonst kann ich sie nur weiterempfehlen.

Ach: Wer von handelsüblichem Waschmittel auf alternative Produkte wie Waschnüsse oder das unten beschriebene Waschei umstellt, sollte UNBEDINGT die Waschmaschine einer gründlichen Reinigung unterziehen: Filter säubern, entkalken, evt. noch ein letztes mal Chemie verwenden um Waschmittelreste zu beseitigen, das Waschmittelfach säubern. Wenn nämlich „Muff“ in der Wäsche ist, nachdem ihr Waschnüsse & Co. verwendet, heißt das nicht, dass die Wäsche nicht sauber ist. Aber die Duftstoffe in den üblichen Waschmitteln und Weichspülern übertünchen gewöhnlich den Muff, der durch Dreck, Kalk und verstopfte Filter in der Waschmaschine entsteht.

Waschei/EcoEgg

Waschei/EcoEgg

Unter dem Aspekt, ob ein Produkt für die breite Masse ist, habe ich, als die Waschnüsse alle waren, das Waschei oder EcoEgg entdeckt. Wie ihr auf der Verpackung seht, reicht es ca. für 720 Waschgänge, bei unserem momentanen Waschrhythmus dürfte das also ca. 2 Jahre reichen! Es hat 26€ gekostet. Ich hab es bisher ebenfalls für 60°, 40°, 30° sowie Wolle und Feines verwendet und bin sehr zufrieden!

Stoffwindeln AIO

Stoffwindeln AIO

Stoffwindeln

Ich erinnere mich dunkel an den Geburtsvorbereitungskurs, und dass die Hebammen uns dort ein paar farblose Bahnen Stoff gezeigt haben, die sich Stoffwindeln nannten. Optisch keine Freude und gemixt mit meinem Halbwissen über Windeleimer mit speziellen Flüssigkeiten sowie Kochwäsche kam diese Art Stoffwindeln für mich nicht in Frage. Hässlich und unpraktisch und dazu wollten die Hersteller noch einen riesen Batzen Geld – nope. Und das, obwohl mein ÖkoHerz bei jeder weggeworfenen Windel blutete. Paradoxe Psyche…

Über Berichte über die Windelmanufaktur kam ich dann auf eine wirklich hübsche Alternative und bestellte eine für Cashew. In Größe 1, in die mein kleiner Wonneproppen direkt nicht mehr rein passte. Für die nächste Größe spar ich grade noch, aber der erste Eindruck war positiv. Ein ausführlicher Bericht folgt dann, wenn ich Größe 2 (die dann bis zum Ende der Wickelzeit tragbar sein soll) ausgiebig getestet habe. Wie dem auch sei, gleichzeitig wollte ich weitere Varianten ausprobieren und bin bei StoffyWelt gelandet. Dort gab es diese allerlieblichsten Stoffwindeln, so genannte „All in Ones“, die vom Prinzip wie Wegwerffindeln funktionieren. Man kann sie so anlegen, wie ihr sie auf dem Bild seht (Windelvlies soll hilfreich sein, fürs große Geschäft) und sie sind so größenverstellbar, dass sie über die komplette Wickelzeit reichen sollen. Natürlich nicht ganz günstig, habe ich mir erst mal 6 der schönsten Modelle ausgesucht. Damit kommt man nicht sehr weit, zumal die Windeln echt lange zum trocknen brauchen. Aber vielleicht wird das in Kombination mit den Manufaktur-Windeln eine echte Alternative zu den Wegwerfwindeln. Bei StoffyWelt habe ich eh nicht zum letzten mal bestellt, die haben nämlich auch Slipeinlagen aus Stoff…Und alle anderen Fragen zu Stoffwindeln werden grade bei nestling beantwortet!

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Wattepads. Fürs Abschminken, Pflege auftragen, Nagellack entfernen…neulich gab es bei Tschibo diese „Kosmetikmikrofasertücher“ – da habe ich direkt zugegriffen.

Menstruationstasse MeLuna

Menstruationstasse MeLuna

Umweltfreundliche Monatshygiene

Damenhygiene oder „Wie kommt die blaue Flüssigkeit in meine Vagina“. Oder auch: Die Geschichte der Menstruation ist voller Missverständnisse. Ich erinnere mich noch an Charlotte Roche, ich glaube bei Zimmer frei, wie sie erzählte, dass sie in der Schule mal ihre Tischnachbarin fragte, ob sie einen Tampon hätte und dies in einem Tonfall fragte, als würde sie gestehen ein Robbenbaby getötet zu haben (oder so ähnlich). Oh hell, ja das öffnete mir ein wenig die Augen. Das ist jetzt Jahre her und wie sehr man dieses „Menstruationsblut ist schmutzig, bäh“ verinnerlicht hat, stellte ich fest als ich mich mit Alternativen beschäftigt habe. Davor, als ich noch die Pille nahm, nahm ich sie auch gerne mal durch um die Menstruation möglichst komplett zu unterdrücken. Aber neben dem Wunsch, schwanger zu werden kam auch irgendwann die Erkenntnis, dass diese ständige Einnahme von Hormonen irgendwie nicht richtig sein kann.

Jedenfalls stieß ich als erstes auf das Prinzip „Menstruationstasse“ auch Menstruationsbecher oder -kappe genannt. Sie besteht aus Silikon und wird in die Scheide eingeführt um dort das Blut aufzufangen. Sie ist wiederverwendbar und gesünder, weil es zum Beispiel nicht austrocknet. Und mal unter uns: Nachdem ich nach Minimes Geburt verstand, warum es nicht nur „Normal-Tampons“ gab, sondern auch welche mit zwei, drei Stärken mehr, ist eine Menstruationstasse WIRKLICH eine Alternative, weil man weniger wechseln muss. Die Umgewöhnung ist nicht ganz einfach gewesen, aber mit der richtigen Technik (twitterSupport sei Dank) kann ich mir ein Leben ohne nicht mehr vorstellen (jedenfalls an den 5 Tagen im Monat…). Es gibt verschiedene Anbieter_innen, meine ist von MeLuna, ein paar FAQs findet man aber auch z.B. bei lunette.

 

PushDown-Technik

Fazit: Mittel- bis langfristig Geld gespart (kurzfristig entstehen meist höhere Kosten, so das grade bei den Stoffwindeln momentan kein ad-hoc Umstieg möglich war), und Müll noch dazu! Grade bei den Stoffwindeln war ich überrascht: wenn man nämlich Windelvlies verwendet (ich experimentiere an dessen Stelle grad mit KüchenKrepp) fürs große Geschäft, kann man selbiges in der Toilette runterspülen. Gestank adé!

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