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Interview Green Living als Familie: Kathrin von ÖkoHippieRabenmütter

Während meiner Fastenzeit stelle ich euch hier jeden Montag jemanden vor, die_der mit Familie ein nachhaltiges Familienleben lebt. Mein Gedanke dabei ist zu zeigen, auf wie vielfältige Weise man sich sein Leben nachhaltiger gestalten kann und das ganz bestimmt jeder ein paar einfache Möglichkeiten findet, hier und da den eigenen ökologischen Fußabdruck noch ein wenig zu verkleinern! Ach ja, und tolle Leute/Blogs möcht ich euch damit auch gern vorstellen.

Stelle Dich (und ggf. Deinen Blog) bitte vor

Ich bin Kathrin, zweifache Mutter und Bloggerin bei www.oeko-hippie-rabenmütter.de Dort schreibe ich über die Themen, die unsere Familie und unser Leben ausmachen: bindungsorientierte Elternschaft, den Verzicht auf klassische Erziehungsmethoden, Hochsensibilität, die mich und meinen großen Sohn betrifft, und unser Leben als vegane, „grüne Familie“. Wir haben einen wundervollen bioveganen Garten, in dem ich mit sehr viel Liebe und Vision unser Gemüse selbst anbaue, wir uns also selbst versorgen. Wir leben nachhaltig und Umwelt- und Ressourcenschonend so gut es geht – und es geht eigentlich ganz gut. Auf dem Blog stelle ich oft und gerne nachhaltige Bücher, Produkte oder Ideen vor, die mich begeistert haben und unsere eigene Umstellung fördern.

Kathrin ÖkoHippieRabenmütter

Kathrin vom tollen Blog ÖkoHippieRabenmütter

Welches Thema/Unterthema aus dem Bereich „nachhaltig Leben“ (vegane Ernährung, plastikfrei, Minimalismus….) ist Dir besonders wichtig und warum?

Aktuell ganz wichtig: plastikfrei. Leider als Veganer echt gar nicht so leicht. Außer, man verzichtet auf sehr viel, was mit Kindern nicht immer so praktisch ist, da sie ja noch viel mehr auf eine konstante und umfangreiche Nährstoffversorgung angewiesen sind, als wir. Vegane Ernährung ist in (Achtung Wortwitz) FLEISCH und Blut übergegangen, ich bin seit 16 Jahren Vegetarier, seit 4 Jahren Veganer und die Kinder seit immer. Deshalb ist es uns natürlich wichtig, aber fast auch nicht mehr präsent, weil einfach so selbstverständlich.

Das aller-, allerwichtigste ist aber tatsächlich ein möglichst naturnahes Leben. Wir leben mitten in der Großstadt und das überfordert mich manchmal maßlos. Es geht mir auf den Keks, überall hin mit dem Auto fahren zu müssen oder den Bus zu nutzen, nicht überall barfuß laufen zu können, so wenig Grün und Natur zu sehen…. Weshalb wir, wann immer wir können, im Grünen sind. Meine Kinder lernen hier von klein auf, welche Werte im Umgang mit Tieren und der Natur mir sehr wichtig sind, wir sind draußen Zuhause, oft im Wald, ständig im Garten, bauen selbst an (was die Kinder mit ihren 3 und 1,5 Jahren schon mitmachen), produzieren wenig Müll, vermeiden Fahrten mit dem Auto, gehen zu Fuß oder nehmen das Rad, sparen Wege und Ressourcen ein, wo wir können. Mir ist einfach wichtig, dass unsere Kinder lernen, dass wir nur diesen einen Planeten haben.

Aus ganz persönlichen Gründen interessiert mich: wie ist das mit deinem Partner/Deiner Partnerin: ziehen die am gleichen Strang, musstest Du Überzeugungs- oder Aufklärungsarbeit leisten?

Aufklärungsarbeit: Ja. Überzeugungsarbeit: nein. Das widerspräche auch meinen Glaubenssätzen, keine Menschen in irgendwelche Richtungen zu ziehen. Mein Mann und ich sind nun 10 Jahre zusammen, davon ist er 7 Jahre ungefähr Vegetarier. Veganer war er nie. Er hat auch geraucht, als wir uns kennen lernten.

Sowohl die Entscheidung nicht mehr zu rauchen als auch die, kein Fleisch mehr zu essen, kam von ihm. Er hat die ersten Jahre „zugeguckt“ und mal ein paar Fragen gestellt. Klar, wir haben viel darüber gesprochen aber nie darüber gestritten. In meiner Wohnung (als wir noch nicht zusammen wohnten) und später in unserer gemeinsamen Wohnung habe ich nur dringlichst darum gebeten, kein Fleisch zuzubereiten, weil mir das wirklich psychischen Schmerz bereitet, ein Tier zuzubereiten oder dabei zuzusehen. Und das war okay für ihn. Wenn wir essen waren, hat er gegessen, was er wollte, immer schon. Da er nicht gut kochen kann, war das Thema Fleisch Zuhause zubereiten sehr sehr schnell vom Tisch 😉

Vor 5 Jahren haben wir komplett vegetarisch geheiratet, dass die Kinder Vegetarier werden war auch klar, ohne dass wir dann darüber sprechen mussten.
Er achtet sehr auf seinen Konsum, ist nicht verschwenderisch, plant und kauft auf Vorrat, geht logisch und mit Bedacht vor und mit allem um. Grundsätzlich lebt auch er selbst sehr nachhaltig, im Vergleich. Vieles fällt ihm noch schwer, aber eine Umstellung ist immer irgendwie Arbeit.

Grundsätzlich würde ich aber sagen, dass wir uns größtenteils immer mit den Dingen einig sind und dann auch an einem Strang ziehen, ohne, dass sich jemand dafür verbiegen müsste.

Was ist mit dem Rest der Familie (vor allem den Kindern) und Freund_innen…backst Du Dir beispielsweise einen veganen Kuchen für Einladungen woanders, dürfen die Kinder das Grillwürstchen nicht essen, gibt es keine Mitgebsel am Kindergeburtstag…

Ich bringe meistens überall hin Kuchen mit, ja. Außer zu meinen veganen Freunden, die wären wohl eher beleidigt 😉

Die Kinder dürfen die eigentlich nicht essen, das stimmt schon, ich würde das aus gesundheitlichen und ethischen Gründen tatsächlich ganz ganz schrecklich finden. Aber das Spannende ist: sie wollen das auch gar nicht. Sie haben noch nie danach gefragt, obwohl sie Menschen Fleisch essen sehen. Ihre Großeltern zum Beispiel. Aber für sie ist das einfach völlig selbstverständlich, keine Tiere zu essen.

Kindergeburtstage haben wir bisher noch nicht gefeiert, aber doch, es gäbe welche: in vegan. Es gibt so wahnsinnig viele wunderbare und kinderfreundliche vegane Rezepte – meine Kinder selbst sind total die Naschkatzen. Es gibt leckere vegane Schokolade im Versandhandel, vegane Weingummi… Gerade bei Süßigkeiten lasse ich meine Kinder aber selbst entscheiden, ob sie die veganen oder die vegetarischen nehmen. Die mit Gelatine kauft in ihrem Umfeld eigentlich schon automatisch keiner mehr.

Was sind die Fragen oder Einwände, die Dir am häufigsten zu Deiner/Eurer Lebensweise begegnen und was erwiderst Du darauf? Was ist z.B. mit Einwänden wie „ist mir u aufwändig/zu teuer/zu viel Verzicht“?

Ich kriege die meisten Fragen zur Ernährung meiner Kinder. Darüber hab ich mal einen Artikel geschrieben – und sie alle auch mal beantwortet.  Eine weitere, sehr beliebte Frage ist die nach dem „Warum“ und „Wie sagst du es den Kindern?“ Auch dazu hab ich was geschrieben, also zu meiner ethisch-moralischen Argumentation.

Was unseren nachhaltigen Stil angeht, da werd ich eigentlich immer nur als Öko oder Hippie tituliert – aber davon kann ich mich ganz gut abgrenzen. Oder eben auch nicht, wie man es nimmt 😉

Was findest Du am Bereicherndsten an Eurer Lebensweise?

Ganz ehrlich: jedes Mal, wenn ich ein Samenkorn in selbst gemischte Aussaaterde stecke, streife ich tagelang um die Pflanzschale herum und betrachte jeden noch so kleinen Fortschritt. Wenn der Schössling sich dann langsam durch die Erde wühlt, sehe ich jedes Mal wieder live – und ja das klingt extrem kitschig – wie Leben entsteht. Aber so ist es und das machen wir uns zu selten bewusst: wir haben das in der Hand. Wir können unser Essen selbst anbauen, unseren Planeten gut behandeln, Leben schützen, anstatt es einfach nur zu benutzen, weil es eben da ist.

Meine Kinder sollen nicht denken, Zucchini wachsen in grünen Kisten im Supermarkt. Sie sollen das sehen und säen. Sie sollen daneben stehen und dabei sein können. Sie sollen wissen, dass DAS der Kreislauf ist und nicht: Kühlschrank alle – einkaufen gehen. Auch wenn ich das nicht verteufele, natürlich gehen auch wir einkaufen. Das ist nun mal unser heutiges Leben und alles andere wäre ja auch weltfremd. Das mit meiner Familie so erleben und selbst umsetzen zu können, im Garten eine reife Zucchini von der Pflanze zu ernten und sie dann direkt über dem Feuer zu rösten, äh also, auf den Grill zu legen – das ist unglaublich bereichernd.

Was sind die einfachsten Dinge, die jeder umsetzen kann um (vegan_minimalistisch_plastikfrei) zu leben – wenn jemand Dich fragt, wo si_er anfangen soll, welche Tipps würdest Du geben?

Babysteps. Kleine Schritte machen, jede Woche einen Schritt mehr. Lieber Erfolgsmomente einheimsen, als an den eigenen Ansprüchen zu scheitern.
Nicht gleich Cold Turkey, wenn man kein Fleisch mehr essen will, sondern erstmal eine Woche vegetarisch probieren. Dann schauen: was ging super, was war doof? Immer an super anknüpfen und weiter machen.

Nicht direkt Selbstversorgung im schwedischen Niemandsland, wenn man nachhaltig leben will. Sondern eben erstmal Baumwoll-Tragetaschen kaufen und keine Tüten mehr nehmen. Den Bon nicht mehr drucken lassen. Einmal pro Woche mit dem Bus fahren, anstatt das Auto zu verkaufen. Die kleine Blume am Wegesrand ehren und nicht gleich das Stadtleben verteufeln. In den eigenen Möglichkeiten und Bedingungen Chancen finden und die nutzen. Sich fest beißen und dran bleiben – eben in kleinen Schritten. Sich selbst belohnen und auch mal auf die Schulter klopfen, selbst wenn andere schon längst am Ziel sind und man gar nicht schnell genug selbst dort ankommen kann.

Und auch, sich nicht zu geißeln, wenn etwas einfach nicht klappen will. Wir geben alle immer unser Bestes. Einfach auch mal verständnisvoll für sich selbst sein und sich die Zeit geben, die es eben braucht. Langsam, behutsam, achtsam – ich glaube, nur so kommt man selbst an den erhofften „Erfolg“.

Zum Schluss: Deine Literatur-, Blog- und Filmtipps für den Aus-/Umstieg?

Film: Earthlings. Ich hab nur Ausschnitte gesehen und (emotional) nicht mehr geschafft. Wer aber die Wahrheit sehen will, kommt um den Film nicht herum.
Literatur: „Green Parenting“ von Kate Blincoe, „Slow Family“ von Julia Dibbern und Nicola Schmidt, „Peaceful Gardening“ von Susanne Heine, „Urban Gardening“ von Anja Klein und Andreas Lauermann, „KinderGartenGlück“ von Matthew Appleby
Blog: meinen 😉 Und die hier: http://www.oeko-hippie-rabenmuetter.de/10-gruene-blogs-die-einen-besuch-wert-sind-teil-1/ und http://www.oeko-hippie-rabenmuetter.de/10-gruene-blogs-die-einen-besuch-wert-sind-fortsetzung-teil-2/

Richtig toll find ich übrigens den Kalender hier

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Fastenzeit – die ersten anderthalb Wochen

Nachdem ich Aschermittwoch voll motiviert in die Fastenzeit gestartet bin wollte ich euch heute mal am ersten Zwischenstand teilhaben lassen.

Ernährung – vegan & zuckerfrei

Vegan war keine Herausforderung. Ich hab mich zwar sicherheitshalber gut mit Tofu, Seitan und co. eingedeckt, aber eigentlich mehr für die Tage, an denen der Mann kocht & es z.B. klassich Kartoffeln oder Reis mit Gemüse und eben Eiweißbeilage gibt. Ich selber mach mir das hauptsächlich wenn ich mittags im HomeOffice Hunger kriege und es schnell gehen muss. Dann ess ich so ein Seitan- oder Lupinenschnitzel auch mal pur, mit ein bisschen Senf.

Freitag aber waren der Mann und ich dann Einkaufen und wollten um die Mittagszeit auch ne Kleinigkeit essen. Da sah es dann wieder blöd aus. Mich einfach nur hinsetzen und dem Mann beim Essen zugucken wollte ich auch nicht. Ich bestellte eine Pommes und einen vegetarischen Wrap (bei dem vermutlich Joghurtsauße drin war), aß beides aber nicht ganz auf.

Übermorgen will ich mit Freundinnen abends essen und auch da hab ich grad noch keine Idee, ob ich konsequent bleibe. Dieser gesellschaftliche Teil beim Essen ist für mich die größte Herausforderung.

Auch der zuckerfreie Teil meiner Ernährung klappt ganz gut. Ich weiß nicht, ob ich irgendwas falsch mache, aber von einem Tag Kopfschmerzen abgesehen (vergleichbar mit dem Effekt beim Koffeinentzug) kann ich weder von großartigen Effekten auf meinen Organismus noch mit Schreckensszenarien herhalten…Ob ich irgendwas übersehen habe?

Dass der Verzicht auf Süßkram so gut funktioniert hab ich nicht erwartet, da hatte ich größere Sorge „schwach“ zu werden. Gestern und heute gab es zum Beispiel Eis für die Kids und deren Freunde und ich hatte kein Problem kein Eis zu essen. Eigentlich glaub ich inzwischen, dass ich eh immer nur süchtig nach einer bestimmten Schokoladenmarke war, der Rest ist mir eigentlich egal.

Bücher von Lisa Pfleger: Vegan Homemade und vegan, regional, saisonal

Die Bücher kamen pünktlich Aschermittwoch an. Im Prinzip geht es darum, veganes Essen auch aus regionalen, saisonalen Zutaten selber machen. Ich find nämlich, dass vegane Ernährung ökologisch betrachtet nur so semiklug ist, wenn die meisten Zutaten dafür aus Asien oder Südamerika rangekarrt werden.

Ich habe viele leckere Sachen selber gemacht, Aufstriche zum Beispiel wie eine Tomaten“butter“ und einige Male habe ich Brot gebacken. Aktuell finde ich die Knethaken aber fürs Rührgerät nicht wieder und befürchte fast, eins der Kinder hat sie in den Müll entsorgt…

Aus dem „Vegan Homemade“ habe ich mit Kind1 zum Beispiel rote Beete-Dinkelnudeln selber gemacht. Wusstet ihr, wie leicht man Nudeln selber machen kann??? Das machen wir jetzt definitiv öfter.

Brot und Tomatenbutter selbst gemacht

selbstgebackenes Brot und selbstgemachte Tomaten“butter“

Das Gute Leben sonst so…

Das Jammern und Meckern mit den Kindern lassen, stand auch auf meiner Liste…ja, sagen wir so: Ich übe noch. Aschermittwoch waren sie wohl noch vom Karnevalshigh und dem Zuckerschock total überdreht und natürlich war das der Tag, an dem der Mann für über eine Woche auf Dienstreise fuhr. Die Geschwister zanken und raufen fast ununterbrochen und nunja. Ich atme. Viel.

Ich war in der Bibliothek, das war grandios (ja, ich freu mich auch über „kleine“ Dinge) aber ich glaube wöchentlich muss es dann doch nicht sein. Zu meinem Glück wird demnächst die Stadtteilbibliothek wieder eröffnet, die über zwei Jahre wegen Renovierungsarbeiten geschlossen war. Da saß ich auch zum Arbeiten gerne.

Social Media Abstinenz war auch leichter als gedacht, mit Ausnahme von twitter. Twitter polarisiert selbst mich, denn dort „treffe“ ich sehr tolle Menschen, die mir Support, Austausch, was zum Lachen und Lernen mitgeben. Aber mindestens einmal täglich stoße ich auch auf Links und Retweets, die mir den Blutdruck hochfahren. Und Diskussionskultur auf 140 Zeichen ist etwas, was ich selber zugegebenermaßen nicht beherrsche. Facebook mache ich momentan nur auf um kurz zu checken ob jemand auf meiner Seite kommentiert hat oder mir eine Nachricht geschickt hat und um meine Beiträge dort zu teilen. Pinterest – naja, macht Spaß aber fühlt sich für mich auch nicht an wie ein „Netzwerk“ bei dem es um Austausch geht, sondern ist eher eine Suchmaschine für bestimmte Bereiche. Instagram vermisse ich ein wenig, aber auch das kann ich gut aushalten.

Für die kommende Woche möchte ich aber noch etwas sortierter an meine Vorhaben gehen. Mein Kopf ist immer noch so unruhig, dass ich oft von einer Sache zur anderen springe und abends feststelle, dass ich von den eigentlich wichtigen Dingen doch nichts geschafft habe (wichtig meint aktuell die Punkte auf meiner Fastenzeitsliste).

Mein Highlight

Hat weniger mit meiner Fastenzeit zu tun. Aber im Kontext des Entrümpelns und Ausmistens und der Tatsache, dass hier endlich ein Wäschetrockner eingezogen ist, war wieder Raum um über einen Arbeitsplatz für mich nachzudenken. Vor einer Weile waren wir ja schon in Möbelhäusern unterwegs und gestern haben wir dann endlich einen Schreibtisch für mich gekauft!!! Jetzt habe ich den gefühlt schönsten Arbeitsplatz der Welt und schreibe grad diesen Beitrag und wenn ihr von mir lest könnt ihr euch ab jetzt vorstellen, wie ich hier an diesem Plätzchen sitze und schreibe…:

 

Mein Arbeitsplatz unterm Dach

Mein kleiner, feiner Arbeitsplatz. Homeoffice deluxe. Bisher saß ich am Küchentisch. Da rauscht aber entweder die Spülmaschine oder der Trockner oder beides. Vom Küchenchaos selber ganz zu schweigen…

P.S. Falls ihr es nicht eh schon getan habt: Bis morgen Abend könnt ihr noch an einer tollen Verlosung teilnehmen…

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Fastenzeit? 7 Wochen konsequent…!

Karneval ist vorbei und im christlich-religiösen Kalender beginnt bis Ostern die Fastenzeit. Nachdem ich ja mit vielen guten Vorsätzen ins neue Jahr startete und Einiges auch gut umsetzen konnte habe ich da immer noch eine lange Liste an Sachen, die ich jetzt endlich aber wirklich mal JETZT angehen möchte.

7 Wochen - Fastenzeit

7 Wochen konsequent den Weg gehen, den ich für den richtigen halte…

Von daher kam mir die Fastenzeit ganz gelegen. Ich hab mal ein bisschen gegooglet, was es mit einer Fastenzeit so auf sich hat und habe daraus für mich folgende Essenz gezogen:

Die Zeit bis Ostern mit weniger Firlefanz verbringen und sich aufs Wesentliche konzentrieren.

Mal so platt, auf den kleinsten Nenner gebracht. Denn je nach Konfession gibt es schon Kataloge mit Regeln für die Fastenzeit. Aber das war nicht mein Ziel. Die letzten Wochen habe ich große Schritte auf dem Weg zu dem gemacht, was ich mit meinen Vorsätzen im Sinn hatte. Aber wie das so ist:

Das was wichtig & dringend ist, das erledigt man sofort, dass was nicht wichtig und nicht dringend ist gar nicht; was dringend ist aber nicht wichtig delegiert man…und ja, was ist mit den Dingen, die wichtig aber nicht dringend sind? Die vergisst man…Und darum habe ich mir die Fastenzeit als idealen Zeitpunkt vorgeknöpft um mal sieben Wochen konsequent bioökonachhaltigminimalistischplastikfreivegan – oder so zu leben.

Wer hier schon länger mitliest, weiß ja, dass ich immer mal wieder vegane Rezepte poste oder versuche, Badezimmer und Küche nachhaltiger zu organisieren. Aber wie das so ist im Alltag mit Kindern – oft mangelt die Umsetzung an Bequemlichkeit, Inkonsequenz und daran, dass alle Pläne doch wieder umgeworfen werden.

Naja, und eigentlich müssen ja auch alle an einem Strang ziehen und der Mann und ich haben oft unterschiedliche Ansichten was die Notwendigkeit bestimmter…Änderungsmaßnahmen angeht. Morgen ist er aber wieder ein paar Tage beruflich unterwegs und da hab ich keine Ausreden mehr.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich bin ja nicht die erste hier im Netz, die mal in Sachen Umweltschutz und Weltrettung einen auf Mutter Theresa machen will und natürlich stelle ich euch ein paar der Bloggerinnen vor, die mir da auch Vorbild und Inspiration sind.

Seife und Shampo Bar

Unter der Dusche nutze ich Seife statt Duschgel und Schampoo-Bars statt flüssigem Schampoo

Aber worum soll es jetzt noch gleich gehen in den nächsten Wochen?

Vegan

Eigentlich ist es für mich keine Kunst mehr, mich vegan zu ernähren, vegan zu kochen, zu backen etc. Wo ich aber oft noch inkonsequent werde ist das „unterwegs sein“. Egal ob der Snack im Café, der Kuchen bei Freund_innen, das belegte Brot beim Bäcker – bevor ich hungrig bleibe esse ich was mit Käse oder Ei. Wenn ich irgendwo zu Besuch bin nehm ich halt, was da ist (so lange kein Fleisch dabei ist). In den folgenden Wochen will ich besser planen und auch mal was vorbereiten. Und wenn wir eingeladen sind halt mal einen veganen Kuchen mitnehmen, statt dann von dem zu wählen, was da ist (again: hungrig bleiben ist für mich keine Alternative ^^). Das sollte doch möglich sein?

Insgesamt stellt sich mir schon auch die Frage, ob ökologisch betrachtet die Avocado dem Gouda vorzuziehen ist. Aber da es bei veganer Lebensweise für mich in erster Linie ums Tierwohl geht und erst danach um den ökologischen Aspekt mache ich mir die Gedanken erst wieder Ostern. Jetzt: 40 Tage konsequent vegan.

Ohne Industriezucker

Tatsächlich machen mir beim Thema Zucker weniger die Kalorien Sorgen als das Thema gesundheitliche Beeinträchtigungen. Zucker und der Zusammenhang von Hyperaktivität, Zucker als Nervengift. Mich stört nicht der Zucker im Obst und seit ich nicht mehr im Büro arbeite sondern zu Hause gibt es kaum noch Fertigprodukte. Aber der Süßkram hier und da, der bleibt. Grade bei den Kindern denke ich oft: Verbieten bringts eigentlich nicht, im Kindergarten gibt es oft Süßigkeiten, bei Oma und Opa, hier und da – das will ich gar nicht verbieten denn dann wird es direkt mit was „Besonderem“ verknüpft. Aber ich kann ja mal ein paar Wochen drauf achten, wann ich nach Süßem greife, das Überraschungsei, mit dem ich die Kids nach dem Kindergarten ab und zu  begrüße durch was Anderes ersetzen und gucken, ob es nicht gesündere Alternativen gibt.

Das Große Ganze

Der Punkt Ernährung ist eigentlich nur ein kleiner Teil in meiner Liste von Dingen, die ich endlich mal umsetzen möchte. Ich möchte die kommenden Wochen nutzen, um meine Tage mal so zu gestalten wie ich es in einer idealen Welt machen würde. Da ich aktuell nicht an feste Arbeitszeiten gebunden bin, kann ich meine Tage ja so gestalten, wie ich möchte. Also: wann, wenn nicht jetzt all das Tun, für das im Alltag sonst keine Zeit bleibt?

  • mich mal bei nebenan.de registrieren und so was für die Shareeconomy tun
  • ebenso bei Lebensmittelretten/Foodsharing
  • in Köln gibt es einen Tauschring, wo Dienstleistungen getauscht werden können. Eine Stunde putzen ist dabei genau so viel wert wie eine Stunde Englisch-Nachhilfe oder Gartenarbeit.
  • Einmal die Woche in die Bibliothek gehen und einfach stöbern!
  • Freundinnen anrufen. Telefonieren ist ja nicht meine Stärke und viele meiner Liebsten wohnen nicht in Köln.
  • Briefe schreiben. Besonders zwei nun ältere Damen hab ich da im Sinn
  • nicht mit den Kindern schimpfen und an ihnen rumnörgeln. Und keine „Wenn Du nicht… dann…“ Sätze verwenden.
  • zwei Museen hier besuchen und vlt. noch weitere zwei außerhalb Kölns
  • den Korb mit meinen angefangenen Häkelarbeiten endlich in Angriff nehmen
  • Handlettering üben
  • Sachbücher lesen – vor allem die, die hier seit Ewigkeiten im Regal stehen
  • entrümpeln und ausmisten
  • Zeitung lesen!
  • damit Zeit für all das bleibt: weniger im Internet surfen. Ich hab alle Social Media Apps vom Smartphone gelöscht und habe nun vormittags und abends 15 Minuten dafür eingeplant. Schluck.

Vermutlich fallen mir noch ein paar Dinge ein. Einige hab ich extra nicht hier aufgeschrieben, weil ich nicht weiß obs das bringt – aufs Fernsehn oder netflix abends verzichten zum Beispiel. Ich probier es mal aus und gucke ob das zu meinem Gesamtkonzept passt.

lunchbots Brotdosen

Brotdosen von Lunchbots. Sie halten erstaunlich dicht und sind generell grandios

Tots Bots Stoffwindeln

Die Stoffwindeln haben lange ein Schattendasein gefristet, trinkt Kind2 schlicht so viel, dass die Windeln keine Stunde halten. Jetzt wo es aber aufs Trocken werden zugeht sollen sie noch mal zum Einsatz kommen

Neben meinen persönlichen Berichten, wie gut oder schlecht das hier so läuft interviewe ich ein paar tolle Menschen, wie sie das so in ihrer Familie halten mit dem nachhaltigen Lebensstil.

Falls ihr Interesse an meinen Fragen habt und sie beantworten wollt: Schickt mir gern eine Mail an gluecklichscheitern at gmail.com.

Habt ihr was vor zur Fastenzeit und wenn ja was? Und warum?

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